Geisenfeld
Heimat-Auftritt "schon was Besonderes"

GZ-Interview mit Kulturpreisträger Hans-Jürgen Huber, der mit seiner Band morgen Abend zum Volkfestauftakt aufspielt

19.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:38 Uhr
Gaudifoto vor großer Kulisse: Zwölf Tage lang hat Hans-Jürgen Huber (links) mit seiner Showband Bayern 3000 auch heuer beim Septemberfest in Carrara musiziert. Der Schnappschuss mit der Besucherschar im Hintergrund zeigt ihn mit dem Musikerkollegen Josef Asanger. −Foto: Bayern 3000

Geisenfeld (GZ) Wenn morgen Abend das 64. Geisenfelder Volksfest beginnt, dann will sich ein Trompeter mit Meisterklassen-Diplom daran machen, das Festzelt zu "rocken". Hans-Jürgen Huber, Geisenfelder Kulturpreisträger des Jahres 2002, ist Gründer und Frontmann der Showkapelle "Bayern 3000", die heuer den Auftaktabend musikalisch bestreiten wird. Im GZ-Interview erläutert der 46-Jährige, was es mit dem Musikprojekt auf sich hat.



Herr Huber, schon aufgeregt wegen morgen Abend?

Hans Jürgen Huber: Aufgeregt nicht, aber schon gespannt. Schließlich ist so eine Auftritt beim heimischen Volksfest schon etwas ganz Besonderes. Wir hoffen natürlich, dass wir den Geschmack der Leute treffen.

Auf was können sich denn die Besucher des Vereinsabends im Festzelt musikalisch einstellen?

Huber: So wie es mit dem Festwirt abgesprochen ist, spielen wir zunächst bayerisch-zünftig, quasi als Hintergrundmusik zum Ratschen und Brotzeitmachen. Über alte Schlager kommen wir dann nach und nach zur Partymusik.

Gefällt Ihnen so etwas persönlich auch, mal abgesehen von Ihrer Vorliebe für klassische Musik?

Huber: Ich persönlich mag den Big-Band-Sound, auch wenn man diesen selten im Radio zu hören bekommt. Aber auch Rockiges von Queen bis ACDC hör ich ganz gerne.

Wie kommt denn ein Trompeter mit Meisterklassen-Diplom dazu, sich auf die Pop-Schiene zu begeben?

Huber: Ausgangspunkt war das traditionelle Septemberfest in der Ingolstädter Partnerstadt Carrara. Da hat mich der damalige Veranstalter 2015 gefragt, ob ich nicht mal eine echt-bayerische Showkapelle zusammenstellen möchte. Zusammen mit zwei befreundeten Musikern aus dem Raum Regensburg hab ich das Projekt dann gestartet. Für mich ist das ein toller Ausgleich zur klassischen Musik.

Aus wie vielen Musikern besteht denn die Band Bayern 3000?

Huber: Das ist ganz unterschiedlich. In Carrara, wo wir vor ein paar Wochen wieder musiziert haben, waren wir zu elft, in Geisenfeld sind wir sieben plus Sängerin. Meine Kollegen sind alles ausgebildete Musiker, die meisten stammen aus dem Raum Regensburg.

Und wie war es in Carrara heuer?

Huber:
Jetzt wurde die Fete ja in Carrara-Bierfest umbenannt, und es war wieder viel los. Zwölf Tage lang jeden Tag vor 15000 bis 20000 Leute zu musizieren, das hat schon was, aber es geht weiter: Ab dem 12. Oktober spielen wir einen Monat lang in einem Festzelt in Zürich, im Rahmen des dortigen Oktoberfestes, das geht ganz schön in die Knochen.

Die Klassik hat während dieser Phase dann wohl Pause, oder?

Huber: Ja, das geht gar nicht anders, lässt sich aber gut einrichten, weil ich freischaffender Musiker bin, der seine Termine selbst festlegen kann. Ich bin dadurch sehr variabel, was mit gut gefällt.

A propos variabel: Auch die Band sieht sich so, sie nennt sich Show- und Galaband, Was hat es damit auf sich?

Huber: Das heißt, dass wir nicht nur Party können, sondern auch gepflegte Tanzmusik. Diese spielen wir zum Beispiel beim Schwarz-Weiß-Ball in der Rodinger Stadthalle, für den wir 2019 zum vierten Mal gebucht wurden, und auch in Geisenfeld kann man uns schon bald so erleben.

Wann und wo?

Huber: Beim Geisenfelder Stadtball am 9. Februar im Rockermeier-Saal. Wir sind stolz darauf, dass uns die Kulturreferentin Henriette Staudter dafür engagiert hat.

Auch das jetzige Engagement für den Volksfestfreitag ist aus dem Geisenfelder Rathaus angestoßen worden, oder?

Huber: So ist es, denn der Festwirt hat uns ja bis dato nicht gekannt. Nachdem die Fetzentaler für den Freitagabend abgesagt haben, sind wir ihm ans Herz gelegt worden, und er hat uns das Vertrauen geschenkt.

Bisher kennt man Sie in Geisenfeld nur als Trompeter. Auf einem Foto in den sozialen Medien sind Sie aber auch aus Sänger zu sehen. Was werden Sie uns denn in Geisenfeld vorsingen?

Huber: Nicht viel, versprochen (lacht). Beim bayerischen Teil am Anfang sing ich als zweite Stimme ein bisserl mit, aber sonst konzentriere ich mich darauf, was ich wirklich kann.

Das Gespräch führte

Gerhard Kohlhuber