Eichstätt
"Heilsame Worte"

Pater Anselm Grün setzte sich mit Glaubensbekenntnis auseinander

03.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:08 Uhr
Pater Anselm Grün sprach im Alten Stadttheater über das Glaubensbekenntnis. −Foto: Foto: Bauer

Eichstätt (zba) Der Festsaal des Alten Stadttheaters war gedrängt voll, als der bekannte Benediktinerpater Anselm Grün aus der Abtei Münsterschwarzach über das mehr als 1600 Jahre alte Glaubensbekenntnis sprach.

Er zeigte auf, dass die Worte dieses Bekenntnisses "heilsame Worte sind, die einen Weg zeigen, wie das Leben gelingen kann". Eingeladen hatte der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB). Die stellvertretende Diözesanvorsitzende Walburga Kretschmeier begrüßte die vielen Besucherinnen und auch Besucher. Unter den Gästen waren Domkapitular Christoph Kühn und der Geistliche Beirat des Frauenbunds, Domkapitular Wolfgang Hörl.

Das Glaubensbekenntnis, eine fremde Welt? Pater Grün gab zu dieser Frage eine Hilfestellung: Sein Ziel war es, die christliche Botschaft des Glaubensbekenntnisses so zu erklären, dass die Menschen sie verstehen können. Er interpretierte die Worte therapeutisch und zeigte, dass sie hilfreich sind. "Ich glaube an den einen Gott": Das heißt, nach den Worten von Anselm Grün, "ich vertraue auf Gott und weiß mich getragen von der Sorge des väterlichen, mütterlichen Gottes". Dieses Gottesbild, so Grün, ersetze das krankmachende Bild eines kontrollierenden, strafenden Gottes. Vielmehr beschreibe es die Vorstellung von Gott, der Heimat und Geborgenheit vermittelt.
Das Glaubensbekenntnis zeige, so der Referent, dass Gottes Sohn zu den Menschen herabgestiegen sei, damit sie heil werden, indem sie den Mut haben, in die Tiefen des eigenen Lebens hinabzusteigen, um die eigenen Fehler, Schwächen und Abgründe anzunehmen. Therapeutisch übertragen heiße das: "Sei dein eigener Freund, gehe freundlich mit dir um! " Im Tod Jesu sieht Pater Grün nicht den Sühnetod: "Gott hat seinen Sohn nicht sterben lassen, um uns zu vergeben. Er vergibt, weil er Gott ist. Nicht der Kreuzestod bewirkt die Vergebung, das Kreuz vermittelt sie nur. " Die Auferstehung Christi bringe nach den Worten des Paters die Erkenntnis, dass das Leid nicht sinnlos ist.
Der Benediktinerpater erklärte, dass mit der "einen, heiligen katholischen und apostolischen Kirche" nicht die römisch-katholische Kirche gemeint sei, sondern vielmehr die "katholisch-allumfassende Kirche als Volk Gottes", die Jesus gewollt habe.

Während des Vortrags schlug Grün immer wieder Brücken zu Werken der Komponisten Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart und Joseph Haydn. Er zeigte damit auf, wie der Glaube auf verschiedene Art und Weise musikalisch zum Ausdruck kommt und was die Musik im Menschen bewirkt.
Nach dem Vortrag bildete sich eine lange Reihe. Viele wollten ein Buch von Anselm Grün signieren lassen.