Schrobenhausen
Heilpraktikerin klagt gegen Berufsverbot

31.10.2019 | Stand 02.12.2020, 12:43 Uhr
Das "Geschäft mit dem Krebs" war im Mai Thema bei Stern TV. Der Beitrag löste in der Region einigen Wirbel aus, weil es darin um eine Heilpraktikerin aus Schrobenhausen ging. −Foto: Richter

Schrobenhausen (mpy) Eine 54-jährige Schrobenhausener Heilpraktikerin steht im Verdacht, Patienten mit der Diagnose Krebs geraten zu haben, ihre Chemotherapie abzusetzen und ihnen alternativ teure Präparate verkauft zu haben, deren Wirkung als höchst umstritten gilt.

Das hatte Konsequenzen: Das Neuburger Landratsamt entzog ihr die Erlaubnis, ihren Heilberuf noch auszuüben. Am Donnerstag endete nun die Einspruchsfrist gegen diesen Bescheid, und die Heilpraktikerin hat erwartungsgemäß dagegen Klage eingereicht.

Das hat zur Folge, dass der Bescheid des Landratsamtes, der die "sittliche Zuverlässigkeit" der Frau infrage stellt, ausgesetzt ist. Die Heilpraktikerin darf deshalb, wie schon während der Einspruchsfrist, weiterhin Patienten behandeln - bis der Rechtsstreit ausgefochten ist. Einen sogenannten Sofortvollzug hatte das Landratsamt nicht angeordnet. Nur der hätte dazu geführt, dass die Frau ihre Tätigkeit augenblicklich hätte einstellen müssen.

Das Verwaltungsgericht in München bestätigte auf Anfrage, dass die Klage gegen das Berufsverbot am Dienstag eingegangen sei. Das Verfahren könnte sich eine Weile hinziehen, denn die Klägerin bekomme nun erst einmal die Möglichkeit, die behördlichen Akten zu sichten, um danach die Klage zu begründen. In der Regel geht es dann zwischen den beteiligten Parteien eine Weile hin und her. Wann es zu einem tatsächlichen Verhandlungstermin kommt, kann das Verwaltungsgericht, wie ein Sprecher erklärte, zurzeit nicht absehen.

Auch die Staatsanwaltschaft Ingolstadt ermittelt nach wie vor gegen die Schrobenhausener Heilpraktikerin und gegen zwei weitere Personen. Zum aktuellen Stand äußert sich die Staatsanwaltschaft nach wie vor nicht.