Eichstätt
"Heiliger Bimbam" Bundesweites Medienecho

06.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:51 Uhr

Eichstätt (EK) Über die Affäre um unsichere Geldanlagen in der Diözese Eichstätt berichten auch einige überregionale Medien. Ein Überblick aus den Online-Ausgaben.

Die "Süddeutsche Zeitung" benutzt das Schlagwort "Eichstätter Finanzskandal" bereits als Übertitel - als sei das ein feststehender Begriff. In einem Kommentar schreibt Matthias Drobinski: "Im katholischen Bistum Eichstätt ist nun passiert, was öfters passiert, wenn man zwar Geld haben, sich aber nicht mit Geld beschäftigen will." Dass der Skandal durch die Transparenzoffensive ans Licht kam, wertet er als Fortschritt.

Das "Handelsblatt" verweist auf eine große Recherche über die Vermögen der deutschen Bistümer vom Ende des vergangenen Jahres. Schon damals hatte das Medium auf "Lücken in den vermeintlich transparenten Finanzberichten" hingewiesen. Es habe sich gezeigt, dass viele Bistümer ihre Überschüsse horten und Fragen zu der Art ihrer Finanzinvestments weitgehend nicht beantworten wollten. "Nun erleben die Gläubigen in Bayern schmerzhaft, wohin so viel Geheimniskrämerei führen kann", heißt es in einem aktuellen Bericht. Aus der Tatsache, dass die Ungereimtheiten erst jetzt öffentlich geworden sind, schließt der Autor: "Die Täter profitierten offenbar Jahre lang von einem falschen Finanz-Management."

"Heiliger Bimbam", titelt indes "Bild.de" zu dem Fall und fährt in reißerischer - und sachlich nicht ganz korrekter - Weise fort: "Kirche verzockt 60 Millionen Dollar!".

"Es klingt wie ein Wirtschaftskrimi, eine Geschichte von Untreue, Macht und Geld", heißt es bei der "Tagesschau". Eine Recherchegemeinschaft von WDR, NDR und "Süddeutscher Zeitung" beschäftigt sich mit den Vorfällen im Bistum Eichstätt. In der Online-Ausgabe der "Tagesschau" steht zu den Umständen, unter denen die Unregelmäßigkeiten aufgefallen waren: "Die Wirtschaftsprüfer von Deloitte sowie eine Anwaltskanzlei fanden nicht nur Vermögen (...) Sie fanden auch das, was nun zu einem der größten Finanzskandale der katholischen Kirche werden könnte." In der "Tagesschau" im Fernsehen verlas ein Moderator eine kurze Meldung dazu. Im Hintergrund war allerdings das falsche Gebäude zu sehen - dass das Bistum nicht mehr in der ehemaligen fürstbischöflichen Residenz zu finden ist, hat sich offenbar noch nicht überall herumgesprochen. ‹ŒKatrin Poese