Gaimersheim
Heftige Kritik am Ordinariat

Gaimersheimer Gemeinderat übernimmt Finanzierung des Kindergartenneubaus

22.04.2016 | Stand 02.12.2020, 19:55 Uhr

Gaimersheim (nos) Der Marktgemeinderat Gaimersheim ist ziemlich schlecht auf das Bischöfliche Ordinariat in Eichstätt zu sprechen. Grund dafür ist das Gezerre um die Finanzierung des Ersatzneubaus des Kindergartens St. Michael an der Pestalozzistraße.

In der Sitzung des Gremiums am Mittwochabend nahm das Thema breiten Raum ein. Es ging darum, wer in welchem Ausmaß den Neubau finanziert und künftig die Trägerschaft des Kindergartens übernimmt.

Die Vorgeschichte: Bereits 2013 hat Gaimersheim die Übernahme der Baulast für den Neubau des Kindergartens genehmigt. Auf Wunsch des Diözesanbauamts Eichstätt ist dann der Übernahme der Bauherrenschaft durch die Kirchenstiftung zugestimmt worden. Für den Ersatzneubau und die vorübergehende Unterbringung der Kindergartenkinder in mobilen Wohncontainern wollte Gaimersheim jeweils einen Zuschuss von 90 Prozent der anfallenden Gesamtkosten gewähren. Jetzt hat das Ordinariat mitgeteilt, dass eine von der Marktgemeinde gewünschte Unterkellerung für eine später vielleicht notwendige Gruppenerweiterung nicht mit zehn Prozent bezuschusst werde, da er nicht zwingend notwendig sei. Außerdem müsse eine Defizitvereinbarung geschlossen werden.

Für Bürgermeisterin Andrea Mickel (SPD) war es in der Gemeinderatssitzung zwar klar, dass der Markt die Kosten für die Unterkellerung zu 100 Prozent trage. Sie wandte sich aber gegen einen Defizitübernahmevertrag.

In der Diskussion ging es vor allem um die langen Verzögerungen, die es bei dem Projekt schon gegeben hat. So sagte Robert Leixner (SPD), ihm wäre auch ein nur 90-prozentiger Zuschuss lieber, dann gehe es aber "wohl zu langsam voran". Deshalb solle es "die Gemeinde machen". Maria Ledl (CSU) sprach sich ebenfalls dafür aus, dass der Markt die Baulast zu 100 Prozent übernehmen solle. Die Trägerschaft solle aber bei der Kirche bleiben. Anton Meyer (CSU) nannte die bisherige Entwicklung eine "zähe Veranstaltung" und fügte an: "Wenn es schon im Vorfeld so hakt, möchte ich nicht wissen, wie es beim Bau aussieht." Klaus Meier (SPD) wetterte: "Das Ordinariat denkt wohl, mit Gaimersheim kann man das machen, die zahlen schon." Letztlich hieß es 21:1 für eine 100-Prozent-Förderung durch die Gemeinde. Die Trägerschaft des Kindergartens soll weiter bei der Kirche bleiben.