Schrobenhausen
Haushalt 2017 in trockenen Tüchern

Aber: Etliches gestrichen Deckungslücke bei 4,3 Millionen Euro Finanzplan entspannt wie lange nicht

15.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:39 Uhr

Hier bleibt alles beim Alten: Der dritte Bauabschnitt am Busbahnhof, nämlich die Böschung zur Paar, wird in die nächste Wahlperiode verschoben. - Foto: Petry

Schrobenhausen (SZ) Der Stadthaushalt ist auf dem Weg. Der sieht auf den ersten Blick um einiges gesünder aus als in den Jahren davor, aber das hat auch einen Preis: Einige wünschenswerte Projekte wurden hintangestellt.

Die großen Geschichten bleiben natürlich: die Hochwasserfreilegung zum Beispiel. Bürgermeister Karlheinz Stephan erklärte in der Sitzung, er habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass es 2017 losgehe. Und natürlich die Innenstadtsanierung, die nun tatsächlich in wenigen Wochen beginnen soll.

Die von vielen so lang ersehnte Ostumgehung Schrobenhausens durchs Paartal wird sich weiter hinziehen. "Vor 2026 wird das eh nichts", sagte der Finanzexperte der Freien Wähler, Rudi Koppold, und niemand widersprach. Und noch ein Projekt ist zunächst ausgebremst: Die Stadt und der Landkreis wollen den Neubau eines gemeinsamen Verwaltungsgebäudes auf dem Gelände des Landwirtschaftsamtes nun doch etwas langsamer angehen. "Ich habe mich mit dem Landrat darauf verständigt, dass wir dieses Projekt zunächst auf Eis legen - das und die Rathaussanierung können wir nicht stemmen", erklärte Bürgermeister Karlheinz Stephan. Das entlastet den Haushalt gleich mal um drei Millionen Euro.

Etliche Projekte wurden geschoben oder auch gleich ganz gestrichen (siehe eigener Bericht); am Ende der gut zweieinhalbstündigen Beratungen stand noch eine Deckungslücke von 4,3 Millionen Euro für 2017; CSU-Sprecher Bastian Fuchs beantragte, die durch 1,1 Millionen aus den Rücklagen und den Rest durch Kreditaufnahmen abzudecken. CSU und BVS dafür, der Rest dagegen - ein 6:5-Beschluss, so vorzugehen.

Die Finanzplanung sieht im Vergleich zu den Vorjahren regelrecht entspannt aus: 4,3 Millionen rechnerisches Minus 2018, 1,1 Millionen für 2019 und 1,9 Millionen Euro für 2020.

Wie denn das Landratsamt angesichts dieser Zahlen reagieren werde, wollte Harry Reisner (FW) wissen. 2018 sei "nicht einfach, aber 2019 und 2020 viel besser als in früheren Jahren", erwiderte Kämmerer Manfred Haiplik. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass das ein großes Problem gibt."

Rudi Koppold mäkelte dennoch am rechnerischen Defizit 2018 herum, das sei alles viel zu viel Geld. Bürgermeister Stephan fuhr ihm kurz angebunden und leicht genervt in die Parade: "Im Vergleich zu den Vorjahren sind wir heuer auf Rosen gebettet, wenn wir uns diese Finanzplanung anschauen. Ich kann nicht verstehen, wieso man darüber noch diskutieren muss." Aus unterschiedlichen Gründen stimmten FW, SPD und proSob dennoch gegen das Paket, die CSU und die BVS dafür. Am 28. März soll der Stadtrat den Haushalt formell auf den Weg bringen.