Eichstätt
Hausgemachte Musik mit Charakter

Liedermacherin Melanie Dekker aus Kanada begeisterte auf der Gutmann-Bühne

17.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:32 Uhr

Einen besonderen Abend präsentierte die kanadische Liedermacherin Melanie Dekker gemeinsam mit Stefan Rapp an Bass und Gitarre und Thomas Fuchs am Keyboard. - Foto: myn

Eichstätt (myn) Internationales Flair zog letzten Sonntag im gut gefüllten Gutmann in Eichstätt ein. Die Liedermacherin Melanie Dekker aus dem kanadischen Vancouver gab sich im Rahmen ihrer Europa-Tour in der Domstadt die Ehre. Die Bühne, mit Keyboard, Bass und Gitarre ausgestattet, ließ einen persönlichen Auftritt erahnen. Als die Lichter im Saal erloschen, betrat Melanie Dekker, ganz in Schwarz gekleidet, mit ihren zwei Mitstreitern die Bühne und begann ihren zweistündigen Aufritt mit „Blush“.

Begleitet wurde Dekker von Stefan Rapp am Bass und Gitarre sowie Thomas Fuchs am Keyboard. Schon von Beginn an ließ das Trio keinen Zweifel daran, in Eichstätt einen besonderen Akustik-Abend zu gestalten. Wie ein roter Faden zogen sich dabei die Themen Liebe und das Leben durch das kurzweilige Programm. Die Künstlerin suchte den Kontakt zu den Zuhörern, der Funke sprang sofort über. So präsentierte Dekker gefühlvolle und charaktervolle Songs aus ihrem bisherigen Repertoire. Es wechselten melancholische Stücke, wie „ At The Junkyard“, sich mit schnelleren Stücken wie „Worry Gets You Nowhere“ ab. Stilistisch zwischen Pop und Folk angesiedelt, kam ihre Liebe zu Country auch zum Vorschein. Ebenso intonierte sie ihren kanadischen Top-Ten-Hit „I Said I“, eine fröhliche Melodie, aber doch mit nachdenklichem Text unterlegt. „Woran erkennt man einen Hit“, fragte sie dabei das Publikum in ihrer Heimatsprache. „Dadurch, dass er in jedem Supermarkt läuft“, gab sie selbst die Antwort. Hier und da ließ sie durch Thomas Fuchs einen Refrain ins Deutsche übersetzen, um der Intensität der Lieder noch mehr Ausdrucksweise zu verschaffen. Dass die Sängerin aber auch selber etwas Deutsch beherrscht, ließ das Publikum aufhorchen.

Ein hitverdächtiger Song folgte dem nächsten. Dabei bestachen diese Lieder mit wunderschönen Melodien, die Texte hatten ebenso Hand und Fuß. Man merkte, diese einfühlsamen Lieder kommen von Herzen, sprechen aber auch den Verstand an. Dekkers ausdrucksvolle Stimme, die manchmal an Sheryl Crow erinnerte, beeindruckte die Zuhörer. Jedes Lied wurde vom Publikum mit kräftigem Applaus honoriert. Bei „Wild Horses“ wurde die Bühne ganz in Dunkelgelb getaucht, was nochmals einen persönlicheren Rahmen bewirkte. Auch gab die Liedermacherin mit holländischen Wurzeln charmante und witzige Anekdoten aus ihrem Leben preis: wie sie ihre Mutter um Mitternacht anruft, um ihr ein neues Lied vorzuspielen, über die besondere Lagerfeuerstimmung in Estland oder wie sie einen guten Freund im Stau auf der Autobahn kennenlernte.

Bei „Speechless“, als Duo von Dekker und Rapp vorgetragen, zeigte die sympathische Kanadierin, dass sie nicht nur das Gitarrenspielen beherrscht, sondern auch an den Tasten zuhause ist. Ihre Fingerfertigkeit beim Gitarrenspiel stach hervor. Das Trio harmonierte perfekt miteinander, ließ sich aber auch Spielraum für diverse Soli, die mit Extra-Applaus bedacht wurden. Zum Schluss des regulären Sets, welches mit „What A Fool I Am“ endete, forderte das Publikum lautstark Zugaben, dem die Musiker gerne nachkamen.

„Stare At The Rain“ und „Wishful Thinking“, bei dem kräftig mitgeklatscht wurde, beendeten einen magischen Abend voller Emotionen und Träumereien, der mit handgemachter Musik und einer meisterlichen Mannschaft perfekt präsentiert wurde.