Vor dem Start war ordentlich auf die Pauke gehauen worden.
Ein historisches Projekt sei die neue Tempostrecke von Berlin nach München, von der größten Angebotsverbesserung in der Geschichte der Deutschen Bahn war die Rede. Und dann: Pleiten, Pech und Pannen. Gleich der Gala-Zug am Freitag war auf der Rückfahrt von München nach Berlin liegen geblieben. Dutzende weitere Verbindungen sind seitdem ausgefallen oder mussten umgeleitet werden. Der desaströse Start offenbart hausgemachte Fehler und eine mangelhafte Vorbereitung. Warum haben 1000 Testfahrten nicht ausgereicht, die falsche Programmierung des Sicherungssystems zu korrigieren? Warum wurde nicht die Notbremse gezogen, als die Software schon vor Monaten abgestürzt war? Hinzu kommen Klagen über unvorbereitete Lokführer und ungelöste Technikprobleme. Die Bahn hat sich mal wieder überhoben. Die Leidtragenden sind die Kunden, die zu spät kommen. Statt nach Prestige zu trachten, sollten Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit die Vorfahrt haben.
