Freystadt
Hausbock im Frühbenifizium

24.09.2010 | Stand 03.12.2020, 3:39 Uhr

Bürgermeister Willibald Gailler, Architekt Ludwig Brandl und Zimmerermeister Andreas Kalsdorf (von rechts) inspizieren bei einem Ortstermin das marode Dachgebälk. - Foto: haz

Freystadt (haz) Beim Ortstermin im Frühbenifizium, das derzeit saniert wird, sagte Architekt Ludwig Brandl, dass einige Schäden erst beim Abschlagen des Putzes und beim Abtragen des Dachstuhls entdeckt worden wären. Man war davon ausgegangen, dass der Dachstuhl saniert werden könne. Das Gebälk stellte sich jedoch als maroder als erwartet heraus.

Zudem sei mit einer Maßnahme zur Begradigung des oberen Bodens in den 80er Jahren der Hausbock eingeschleppt worden, der sich im gesamten Dach und dem Fällboden eingenistet und die Holzsubstanz in Sparren, Dachlatten und Balken zerstört habe. Der Dachstuhl müsse als Folge komplett abgenommen werden.
 

Weil das Gebäude kein Einzeldenkmal ist, sei dies die sicherste Methode, um den Schädling los zu werden. Statiker Stefan Lerzer merkte an, dass das Haus noch nie richtig umgebaut worden sei. Bei Arbeiten habe man Zeitungen aus dem Jahr 1898 gefunden. Bürgermeister Willibald Gailler sagte dazu: "Es macht keinen Sinn mehr. Ein neuer Dachstuhl nach der bestehenden Konstruktion muss aufgebracht werden".

Er betonte, dass keine zusätzlichen Kosten entstehen würden, denn die Ausschreibung sei so gestaltet, dass die Kosten eingehalten werden können.

Zimmerermeister Andreas Kalsdorf von der Zimmerei Bößl in Obermässing, die mit den Dacharbeiten beauftragt worden ist, erklärte, man könne kammergetrocknete Hölzer verbauen. Diesen seien die Nährstoffe, die dem Schädling als Nahrung dienen, entzogen. Auch Pilzbefall könne so vorgebeugt werden. Die Bauarbeiten seien außerdem schon zu 60 Prozent abgeschlossen, informierte Brandl. Man habe Fundament und Grundmauern saniert, eine neue Bodenplatte eingebracht und Risse beseitigt. Nun stünde noch die Risssanierung über den Fenstern und Türen an.

Neue Fenster würden eingebaut, Holzbalkendecke und Böden hergerichtet, Fliesen und Bodenbeläge aufgebracht, Installationen und Heizung auf den neusten Stand gebracht, Wärmedämmungen und Putze aufgebracht. Allerdings verzögert sich die Fertigstellung, weil die Ausschreibungen für Heizungsbau, Innen- und Außenputz, Sanitärinstallation und Schreinerarbeiten noch nicht das gewünschte Ergebnis brachten. Die Angebote der interessierten Firmen lagen allesamt deutlich über den Schätzkosten. Nun will man im Winter neu ausschreiben.