Hauptschulen: Weiter greifende Vernetzung ist nötig

11.09.2009 | Stand 03.12.2020, 4:40 Uhr

Pfaffenhofen (PK) Für 1133 Buben und Mädchen beginnt am Dienstag im Landkreis Pfaffenhofen der erste Schultag. Die Zahl der Schulanfänger ist damit im Vergleich zum Vorjahr um rund 60 ABC-Schützen gesunken.

Dieser Trend ist auch in den anderen Jahrgangsstufen festzustellen. In den 221 Grundschulklassen (neun Klassen weniger) werden 4936 Kinder und in 127 Hauptschulklassen (gleich viel wie 2008/09) 2514 Hauptschüler unterrichtet. Bislang musste keine Klasse mit 30 und mehr Schülern gebildet werden.

Die Durchschnittsschülerzahlen pro Klasse sind im Bereich der Grundschule von 22,6 auf 22,3 und von 21,1 auf 19,8 in der Hauptschule gesunken. Die Zahl der Kinder pro Klasse ist damit in der Grundschule aber insbesondere im Hauptschulbereich stark nach unten gegangen.

Kleine Klassen

"Wir sind von der Regierung von Oberbayern sehr korrekt mit den entsprechenden Lehrerstunden versorgt worden", betont der Fachliche Leiter des Staatlichen Schulamts Pfaffenhofen, Vitus Schwärzer. "Die Planungsarbeit am Schulamt wird aber auf Grund der vielen kleinen Klassen mit der entsprechenden Klassenlehrer- und Stundenzuteilung immer schwieriger, da das Pflichtstundenmaß der kleinen Klassen das dafür zugewiesene Budget übersteigt."

Im Bereich der Hauptschulen wird eine noch weiter greifende Vernetzung notwendig werden, um angesichts der stark gefallenen Schülerzahlen das notwendige Ausbildungsspektrum anbieten zu können, betont Schwärzer. Eine gute Möglichkeit hierzu bietet die Bildung von Schulverbünden. Zur Zeit finden intensive Gespräche mit den betroffenen Kommunen mit dem Ziel statt, Mittelschulen in Form von Schulverbünden im Landkreis einzurichten.

Für den Aushilfsbedarf stehen landkreisweit über 700 Lehrerstunden zur Verfügung. 19 junge Lehrkräfte beginnen mit ihrer Ausbildung zum Grund-, Hauptschul- oder Fachlehrer. 20 Lehramtsanwärter bereiten sich auf ihr 2. Staatsexamen vor.

Als besonderer Schwerpunkt wird an den Volksschulen des Landkreises die Förderung schwächerer und ausländischer Schüler gesehen. So stehen 170 Wochenstunden zur Unterstützung von Schülern mit Migrationshintergrund zur Verfügung. Unterstützt werden diese Maßnahmen zur Verbesserung der Deutschkenntnisse durch Schulungen von ausländischen Kindern in 18 Vorschulgruppen in den Kindergärten. "Das Schulamt fördert die Kinder mit Migrationshintergrund sehr intensiv. Wir erwarten aber auch eine entsprechende Begleitung und Unterstützung durch das Elternhaus," betont der für die ausländischen Schüler zuständige Schulamtsdirektor Günther Holz.

Unter dem Motto "Gesund durch Sport und Ernährung" setzt das Schulamt für das Schuljahr 2009/2010 bewusst ein Signal im Hinblick auf die Gesundheit der Kinder. "In einer Vielzahl von Aktionen und Veranstaltungen wollen wir zu aktivem Mittun anregen und so das Bewusstsein für die Gesunderhaltung des Körpers stärken," erklärt Schulamtsdirektor Günther Holz, der sich über Sponsoren in diesem Bereich freuen würde.

Enge Kooperation

Ein besonderer Schwerpunkt ist die berufliche Orientierung der Hauptschüler. In enger Kooperation mit dem Landratsamt, der Berufsschule, der Agentur für Arbeit und Betrieben werden vielfältige Hilfen angeboten. Für den Herbst sind wieder Hauptschultage angedacht, die im letzten Schuljahr über 1200 Interessenten anlockten. In einer gesonderten Einrichtung, die von der Förderschule personell durch den Mobilen Dienst mit unterstützt wird, werden besonders verhaltensauffällige Schüler durch eine Schulpsychologin in enger Zusammenarbeit mit dem Jugendamt betreut. "Das neue Konzept für den Mobilen Dienst, der bei Lern- und Verhaltensauffälligkeiten zum Einsatz kommt und das mit dem Staatsministerium für Unterricht und Kultus abgestimmt ist, hat sich auf Grund seiner Flexibilität und Zielgerichtetheit bewährt", stellt Vitus Schwärzer fest. Mit der Neuorganisation der Hauptschulen zu Mittelschulen wartet auf den Fachlichen Leiter des Staatlichen Schulamts aber eine weitere Bewährungsprobe, die in enger Kooperation mit Landrat und Bürgermeistern im laufenden Schuljahr angegangen wird.