Ingolstadt
Hauptsache, gemütlich: Auftakt des Ingolstädter Adventszaubers

25.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:09 Uhr
Mit einem Glühwein in die Adventszeit: Sabrina Schmailzl und Andreas Diensthuber aus Ingolstadt genossen am Samstag die gemütliche Stimmung in der Hütte auf dem Paradeplatz. −Foto: Eberl

Ingolstadt (DK) Wegen des unwirtlichen Wetters war in der vorweihnachtlichen Altstadt am Samstag nur wenig los. Am regenlosen Sonntag dafür umso mehr. Die Besucher des Christkindlmarkts, der Kunsthandwerkerstände und der Eisarena loben die stilvolle Dekoration und das niveauvolle Angebot.

Greislicher geht es nicht. Kälte, Schnürlregen, alles grau in grau. Gesellige Herbergen erleben bei solch unwirtlichem, wenig weihnachtlichem Wetter ganz besondere Sternstunden. Im "Hüttengaudi"-Holzhaus an der Eisarena auf dem Paradeplatz zum Beispiel sitzen die Gäste - wohl beheizt - auf Fellen. Um sie herum festlicher Glanz. Sabrina Schmailzl und Andreas Diensthuber haben hier nach dem Einkaufen zu Mittag gegessen und freuen sich jetzt auf einen entspannten voradventlichen Samstagnachmittag. Was ihre Heimatstadt seit einigen Jahren vor Weihnachten alles bietet, gefällt den jungen Leuten: "Der Ingolstädter Christkindlmarkt ist was Besonderes! Er ist so niedlich, weil er etwas verwinkelt und sehr gemütlich ist", erzählt Sabrina Schmailzl. "Der Christkindlesmarkt in Nürnberg ist zwar berühmter, aber die langen, geraden Gassen dort gefallen mir nicht so." Am Vorabend waren die beiden auch schon in dem Holzhaus, mit Freunden.

Salvo Rosolia, den Wirt, freut es, wenn die Hüttengaudi gut ankommt. Der Aufwand für das zweistöckige, temporäre Holzwirtshaus auf dem Paradeplatz (geöffnet bis 7. Januar) ist jedes Jahr sehr groß. "Wir schmeißen nicht einfach irgendwas hin und sagen dann: Bitte das Geld dalassen", erzählt Rosolia. "Alle unsere Speisen kommen aus der Region." Es gibt auch Bioglühwein. Mit Alkohol und ohne.

Die Händlerin Bruni Auberer lässt sich vom Regen am Samstag und der entsprechend raren Kundschaft ihre gute Stimmung nicht vermiesen. Sie bietet auf dem Carraraplatz Kunsthandwerk an. "Da muss man gelassen bleiben", sagt sie. "Die Leute kommen schon noch." Das Standensemble sei "wunderschön". Nur handgemachte Sachen. "Da ist nichts zugekauft! Der Markt wird auch immer besser angenommen."

Höchst unerfreulich war es, dass in der Nacht zum Sonntag in acht Stände auf dem Carraraplatz eingebrochen wurde. Auch der Christkindlmarkt war davon betroffen (siehe unteren Artikel).

Viele Besucher loben ungeachtet dessen die stilvolle Dekoration überall und das niveauvolle Warenangebot. Etwa Marianne Mutig und Elfriede Buchberger aus Lenting: "Hier gibt es keinen Kitsch oder Ramsch." Die Eisarena auf dem Paradeplatz finden die beiden "einfach super - ein Glück, dass sie nicht untergegangen ist!".

Erst recht, wenn man sieht, wie turbulent es auf der 500 Quadratmeter großen Eisfläche bereits am ersten Sonntag dieser Saison zugeht: Hunderte Schlittschuhläufer drehen da in traumhaftem Lichterglanz ihre Runden. Auch auf dem Christkindlmarkt sind die Gassen bereits am späten Sonntagnachmittag gut gefüllt - gegen Abend hin mit Tendenz zum Gedränge, wie es Händler lieben.

Bruder Martin kennt kein schlechtes Wetter. Und auf dem Adventsmarkt seiner Straßenambulanz auch keine schlechten Geschäfte. Er und sein Team hatten rund 40 Kränze, ebenso viele Gestecke und zig Kerzen im Angebot. Er berichtet: "Alles weg!" Auch von den Biodelikatessen ist nicht mehr viel übrig. "Plankstetten - auch alles weg!" Damit meint Martin Berni, Sozialarbeiter und ehemaliger Franziskanermönch, die Produkte aus dem Ökoparadies-Kloster der Benediktiner in der Oberpfalz. Ein paar Wurstwaren der Barmherzigen Schwestern des Klosters Untermarchtal hat er noch im Angebot.

Ihm ist aufgefallen, dass diesmal "besonders viele Besucher von auswärts gekommen sind, darunter Leute, die zum ersten Mal in Ingolstadt waren". Das hat er in Gesprächen erfahren.

Der Schanzer Adventszauber - er leuchtet inzwischen also schon etwas weiter ins Land.

Der Christkindlmarkt ist täglich von 10 bis 20 Uhr, freitags und samstags bis 21 Uhr geöffnet. Die Zeiten der Eisarena: Montag bis Donnerstag: 12 bis 20.30 Uhr. Freitag: 12 bis 21.30 Uhr. Samstag: 11 bis 21.30 Uhr. Sonn- und Feiertage 11 bis 21.30 Uhr. Am 24. und 31. Dezember ist die Eisfläche geschlossen.