Hauchdünne Titelentscheidung

21.06.2019 | Stand 02.12.2020, 13:41 Uhr
Doppelte Freude: Kapitän Max Seitle (vorn) gelang mit dem SV Karlshuld über die Relegation der Aufstieg in die Kreisliga, während Christopher Schmitt (links) mit dem SV Zuchering nach einer turbulenten Saison den Klassenerhalt feiern konnte. −Foto: Rimmelspacher

Die Saison in der Fußball-Kreisklasse 2 war spannend, unterhaltsam und unvorhersehbar. Zur Fußballpause Ende 2018 lag Geisenfeld zehn Punkte hinter Karlshuld. Der FCG aber startete eine Aufholjagd und sicherte sich noch den Meistertitel - natürlich an einem turbulenten letzten Spieltag. Der TV Vohburg, der FC Rockolding und der SV Geroldshausen steigen in die A-Klasse ab.

FC Geisenfeld

Der FC Geisenfeld wurde in der Saison 2018/2019 Meister der Kreisklasse 2 und ist somit auch Aufsteiger in die Kreisliga. Eine famose Rückrunde mit 30 Punkten aus 13 Spielen sicherte am Ende Rang eins. Der SV Karlshuld, der wie Geisenfeld 51 Punkte sammelte, verlor den direkten Vergleich - mitentscheidend war das 3:0 des FCG im direkten Aufeinandertreffen am vorletzten Spieltag. "Schon in der Hinrunde hatten wir nur wenige schlechte Spiele. Teils haben wir einfach unnötig verloren", sagt Geisenfelds Sprecher Matthias Gabler. David Feistenberger, der die Abwehr zusammenhielt, wurde von Gabler besonders gelobt. "Wir freuen uns schon auf die neue Spielzeit, auch wenn uns mit Trainer Frank Falkenburger und den Stützen Bilal Rihani und Ali Erbas wichtige Männer verlassen." Rihani wechselt zum TSV Wolnzach, Erbas wird Spielertrainer bei der MBB Manching. Neuer Trainer wird Manuel Steiniger.

SV Karlshuld

Auch der SV Karlshuld ist zurück in der Kreisliga, im Relegations-Aufstiegsspiel gegen Hepberg war der SVK nach 18 Minuten bereits mit 3:0 in Führung und ließ keinen Zweifel an den Aufstiegsambitionen. Am Ende hieß es 7:1 für den ehemaligen Bezirksligisten. Dabei stand die Saison der Karlshulder kurz davor, zu einem Desaster zu werden. Bis zum 25. und damit vorletzten Spieltag, stand der SVK auf dem ersten Rang, bevor der FC Geisenfeld und der TSV Wolnzach vorbeizogen. Wolnzach verlor jedoch sein letztes Saisonspiel in Tegernbach und Karlshuld zog durch einen 3:2-Erfolg gegen Rohrbach II wieder vorbei. Spielte der SVK mit 28 Punkten aus den ersten 13 Saisonspielen noch eine starke Hinrunde, landete man in der Rückrundentabelle nur noch auf Rang fünf. Mit Benjamin Anikin, der 19 Tore in 19 Saisonspielen erzielte und Martin Froncek (16) konnte sich der SVK gerade auf seine Offensive verlassen.

TSV Wolnzach

Wenn zwei sich freuen, trauert der Dritte: Nach dem Klassenerhalt in der Vorsaison in der Freisinger Kreisklasse spielte Wolnzach in der Kreisklasse 2 eine hervorragende Runde und stieg am Ende fast auf. "Und das, nachdem wir nur mit 14 Spielern in die Saison gestartet waren. Die Jungs haben aber eine sehr harte Vorbereitung gut mitgezogen und auch das System haben wir umgestellt, was geklappt hat", erklärt Trainer Andreas Wörl. Vor dem letzten Spieltag stand Wolnzach auf Rang zwei. Dann allerdings unterlag das Team in Tegernbach und rutschte auf Rang drei ab. Besonders bitter: Ein Sieg in Tegernbach hätte zum Meistertitel und direkten Aufstieg gereicht, weil Geisenfeld nur einen Punkt holte.

FC Fatih Ingolstadt

Wie gewohnt stellte Fatih Ingolstadt die beste Offensive der Liga, die Spieler um die Torjäger Nikolaos Saridis (19) und Fardin Gholami (15) netzten 79-mal ein. Dafür ist die Defensive mit 52 Gegentreffern aber auch die sechst-schlechteste der Liga. Nachdem aus den letzten vier Saisonspielen nur ein Sieg heraussprang, mussten sich die Ingolstädter den Aufstieg abschminken. Ärgerlich war vor allem das 0:0 gegen das abgeschlagene Schlusslicht aus Geroldshausen. Zwischenzeitlich hatten sich die Ingolstädter nach einer starken Serie wieder Hoffnungen gemacht. "Offensiv sind wir nach wie vor schlagkräftig und mit Andrej Zagoskin haben wir auch einen guten Keeper dazubekommen", sagt Spielertrainer Denis Dinulovic. Er selbst wird den Verein nun doch verlassen, wohin ist unklar. "Es war eine sehr schöne Zeit, aber innerhalb des Klubs gibt es ein paar strukturelle Veränderungen." Ein Nachfolger steht noch nicht fest.

SV Hundzell

Nachdem der SV Hundszell die Hinrunde als souveräner Tabellenzweiter beendete, steht das Team von Spielertrainer Martin Groh letztendlich auf dem fünften Rang nach 26 Spieltagen. Durch starke Formschwankungen in der Restrunde rutschte der SVH ab. "Wenn man mit sechs Punkten Vorsprung in die Restrunde startet, sollte am Ende eigentlich mehr rausspringen. Aber teilweise konnten wir die Ausfälle nicht mehr kompensieren und auch die Disziplin des einen oder anderen ließ zu wünschen übrig", so Groh, der sich dem Kreisliga-Absteiger BC Uttenhofen als Spielertrainer anschließen wird. Er selbst erkannte gerade bei Linus Appel und Matthias Werner einen Leistungssprung. Immerhin stellte der SV Hundszell den Torschützenkönig: Groh wurde mit 22 Toren erfolgreichster Schütze der Kreisklasse 2.

SV Karlskron

Der SV Karlskron spielte eine gute Rückserie und sammelte 23 Punkte in 13 Partien, was zum souveränen Klassenerhalt führte. Nach einem guten Saisonstart legte der SVK aber eine Serie von elf Spielen ohne Sieg hin. "Das war unfassbar. Da müssen wir uns natürlich ankreiden lassen, alle zu wenig getan zu haben. Ich hoffe wir haben daraus gelernt", so Sebastian Böhm, der den Verein gemeinsam mit seinem Spielertrainer-Kollegen Markus Winkler in Richtung BC Aichach verlassen wird. Am Ende wurde der SVK Sechster und entledigte sich nach der Winterpause aller Abstiegssorgen. "Was die Spieler anbelangt, haben sich gerade Thomas Fackler und Stefan Donaubauer etabliert. Bei den beiden merkt man, was Trainingsfleiß und Wille ausmachen", so Böhm.

FC Tegernbach

Nach nur neun Punkten in der Hinrunde drehte der FCT auf und sicherte sich als drittbeste Rückrundenmannschaft noch den Klassenerhalt. Nach der Trennung von Trainer Hans Burghard übernahm Markus Kellermann interimsweise. Die Eigengewächse des FCT zeigten wieder ihre Klasse, die Winterneuzugänge um Nebojsa Simatovic und Abdullah Zorlu führten das Team gerade in der Offensive. Neuer Trainer wird Patrick Mack, da Kellermann beruflich zu sehr eingespannt ist. Jonas Edlhuber wird wie auch Max Steiner pausieren, Martin Lichtenstern zieht nach München, Sebastian Weger beendet nach einem Achillessehnenriss seine Karriere, Dzahn Halmiev wechselt zum FSV Pfaffenhofen II. Auch auf der Zugangsseite tut sich etwas, Mack bringt Robin Fuchs und Dejan Kipa aus Zuchering mit.

TSV Reichertshofen

Auch der TSV Reichertshofen bleibt in der Kreisklasse. Die Elf von Spielertrainer Thomas Stadel sammelte am Ende 33 Zähler und landete auf Tabellenplatz acht. Zwar gab es für den TSV nur acht Siege, dafür verlor das Team aber auch nur neunmal. Mit neun Remis ist Reichertshofen der Unentschieden-König der Liga. Die Reichertshofener stellten mit nur 38 Gegentreffern die fünftbeste Abwehr der Liga, allerdings erzielte die Offensive auch nur 40 Tore. Generell bestätigte die Stadel-Elf ihren Ruf als unangenehme, schwer zu bespielende Mannschaft. "Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden, wir haben unser Ziel - den Klassenerhalt - frühzeitig erreicht", so Stadel.SV Zuchering

Gerade nach der Winterpause geriet der SVZ noch in Abstiegsgefahr, die Verantwortlichen nahmen die Mannschaft in die Pflicht. Außerdem trennte sich der Verein von Spielertrainer Patrick Mack. Mit zwei Siegen aus den letzten vier Saisonspielen sammelte der SVZ aber noch sechs Zähler und blieb am Ende drei Punkte über dem Strich, der die Abstiegs-Relegation bedeutet hätte. Neuer Spielertrainer bei den Zucheringern wird der ehemalige Großmehringer Stefan Hoffmann. Die Mannschaft selbst habe am Ende im Kollektiv überzeugt und in einer schwierigen Saison den Klassenerhalt gesichert, erklärte Abteilungsleiter Florian Riedmayr.

TSV Rohrbach II

Der Aufsteiger um Trainer Michael Schrätzenstaller sicherte sich den Klassenerhalt punktgleich vor der SpVgg Langenbruck, die aufgrund des verlorenen direkten Vergleichs in die Abstiegsrelegation musste. "Das große Ziel Nichtabstieg haben wir erreicht. Mit dem Spieljahr 2019 können wir trotzdem nicht zufrieden sein. Die Punkteausbeute war nicht gut", so Schrätzenstaller. Eine große Rolle für den Klassenerhalt spielte Alex Telari, den Schrätzenstaller als wichtige Stütze einstuft - und der auch Potenzial für mehr hat. "Er hat sich gut im Herrenbereich akklimatisiert." Schrätzenstaller macht eine Pause, neuer Spielertrainer wird Stefan Humbach.

SpVgg Langenbruck

Die Spielvereinigung darf auch kommende Saison in der Kreisklasse antreten. Zwar landete die Elf von Spielertrainer Patrick Spieler nur auf Rang elf, sicherte sich durch einen Erfolg im Elfmeterschießen (6:5) gegen den A-Klassisten TSV Pförring im Abstiegsrelegationsspiel aber den Klassenerhalt. "Ich freue mich, dass wir das gemeinsam geschafft haben", so Spieler, der das Amt des Spielertrainers in der kommenden Saison beim Ligakonkurrenten SV Karlskron ausüben wird. Mit Langenbruck erlebte Spieler eine gute Rückrunde: Aus 13 Spielen gab es fünf Siege, vier Niederlagen und vier Remis, was am Ende 19 Punkte einbrachte. Torhüter und Relegationsheld Patrick Diller übernimmt das Amt des Spielertrainers.

TV Vohburg

Der TV Vohburg muss den bitteren Gang in die A-Klasse antreten. Nach dem 1:2 im Abstiegs-Relegationsduell gegen den SV Ilmmünster ist der Abstieg unausweichlich. Erst vor der Saison war der TVV aus der A-Klasse aufgestiegen. In der Rückrunde holte das Team von Spielertrainer Bernd Geiß nur elf Punkte, gegen Fatih (0:7), Tegernbach (0:6) und Karlshuld (0:6) gab es unter anderem deutliche Klatschen. Wie es bei den Vohburgern nach dem Abstieg weitergeht, ist noch unklar. Geiß sagte nach der Niederlage in der Relegation nur enttäuscht: "Das müssen wir erstmal sacken lassen."

FC Rockolding

Rockolding war das schwächste Rückrundenteam und holte bei einem Sieg und zwei Remis nur fünf Zähler. So muss der Aufsteiger direkt wieder den Gang in die A-Klasse antreten. Mit vier Siegen und vier Unentschieden in der Hinrunde war beim FCR die Chance noch absolut gegeben, die Rettung sogar direkt zu schaffen. Das verpasste das Team von Spielertrainer Andrej Kubicek aber in der Rückrunde. Zwischenzeitlich war der FCR elf Spiele ohne Sieg.

SV Geroldshausen

Geroldshausen stand die komplette Saison am Tabellenende, in der kommenden Saison ist es an der Zeit für einen Neustart. "Wir stehen zu Recht da, wo wir stehen, und sind verdientermaßen abgestiegen. Einige Leistungsträger waren aus beruflichen oder privaten Gründen mit ihren Gedanken nicht zu 100 Prozent bei der Sache, andere Spieler waren verletzt und bei weiteren Spielern haben die individuellen Fähigkeiten nicht für diese Klasse gereicht", sagt Sprecher und Torhüter Florian Drexler. Nach der Trennung von Trainer Markus Ertl nach fünf Niederlage in Serie zum Start und der Übernahme von Alois Federl als Interimstrainer reichte es am Ende dennoch nicht für die Rettung. Zwölf Punkte aus 26 Spielen waren viel zu wenig.