Ingolstadt
Hasenhüttl vor Absprung?

FC Ingolstadt empört über Abwerbeversuche von RB Leipzig

13.04.2016 | Stand 01.02.2017, 15:00 Uhr
Ralf Rangnick (links) favorisiert eine Zusammenarbeit mit Ralph Hasenhüttl. −Foto: sid

Ingolstadt (AZ) Die Freude über den Klassenerhalt ist bei Fußball-Bundesligist FC Ingolstadt empfindlich getrübt. Der Grund: Trainer Ralph Hasenhüttl wird die Schanzer entgegen anderslautender Beteuerungen möglicherweise vorzeitig in Richtung RB Leipzig verlassen. Die Verantwortlichen beim FCI üben scharfe Kritik am Vorgehen der Sachsen.

Der 48-jährige Österreicher besitzt zwar noch einen Vertrag bis 2017 bei den Ingolstädtern, doch wird der Erfolgstrainer hartnäckig vom Zweitligaspitzenteam und mutmaßlichen Bundesligaaufsteiger aus Leipzig umworben. Hasenhüttl traf sich vor wenigen Wochen mit RB-Sportdirektor Ralph Rangnick und gilt nach der Absage des Augsburger Trainers Markus Weinzierl als Wunschkandidat bei RB. FCI-Sportdirektor Thomas Linke ist über das Vorgehen der Leipziger entrüstet. "Ich finde es respektlos, an den Trainer heranzutreten, ohne uns vorher zu informieren. Man hat anscheinend das Gefühl, mit Geld alles kaufen zu können", sagte er unserer Zeitung.

Leipzigs Vorstandschef Oliver Mintzlaff hingegen wiegelte ab. Rangnick und Hasenhüttl hätten sich zu einem Austausch unter Kollegen getroffen. "Wenn wir tatsächlich in Erwägung ziehen würden, Ralph Hasenhüttl als unseren Cheftrainer zu verpflichten, würden wir selbstverständlich auf Ingolstadt zugehen", sagte Mintzlaff.

Hasenhüttl selbst äußerte sich bisher nicht. Der Erfolgstrainer, der die Schanzer im Oktober 2013 als Tabellenletzten der 2. Bundesliga übernommen und danach mit einer kontinuierlichen Weiterentwicklung in die Bundesliga geführt hatte, hielt gestern ganz normal eine Trainingseinheit ab. Sportdirektor Linke gibt sich im Werben um den Trainer aber noch nicht geschlagen. "Wir werden Ralph ein Angebot machen. Dann hat er alle Zeit der Welt zu überlegen, ob er das annehmen möchte."