Berlin
Harte Kritik an Millionen für Grube

19.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:40 Uhr

Berlin (AFP) Die Millionenzahlung an den ehemaligen Bahnchef Rüdiger Grube für nur einen Monat Arbeit stößt auf heftige Kritik.

Der neue Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) kündigte in der "Bild"-Zeitung an: "Wir werden mit dem neuen Aufsichtsratsvorsitzenden künftig darauf achten, dass bei solchen Verträgen Maß und Mitte eingehalten wird." Vertreter der SPD, von Grünen und Linken äußerten sich empört.

Laut Bericht der "Stuttgarter Zeitung" bekam Grube eine Abfindung in Höhe von fast 2,3 Millionen Euro für 2017, obwohl er im Januar des Jahres gekündigt hatte. 2,25 Millionen Euro werden demnach im Geschäftsbericht als "Bezüge im Zusammenhang mit der vorzeitigen Beendigung der Tätigkeit" ausgewiesen.

Der SPD-Fraktionsvize Sören Bartol sagte: "Angesichts des überstürzten Abgangs 2017 erschließt sich einem nicht sofort, warum Herr Grube noch eine Millionenabfindung bekommen haben soll. Da scheinen Maß und Mitte verloren gegangen zu sein." Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter sagte, der Bund müsse "unsittliche Gehälter und Abfindungen ausschließen".

Linken-Chef Bernd Riexinger meinte, "die Millionengehälter und Abfindungen mancher Topmanager machen einen immer wieder sprachlos". Gerade Unternehmen in Staatsbesitz müssten eine Vorbildfunktion übernehmen, statt Gier des Topmanagements ebenfalls hemmungslos zu bedienen.