München
Harte CSU-Strategie in Asylstreit ist wirkungslos gegen AfD

17.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:04 Uhr

Die bayerische Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU) hat die harte Haltung ihrer Partei im Asylstreit mit der CDU kritisiert. „Ich gehöre zu denjenigen, die da große Skepsis haben“, sagte sie dem „Straubinger Tagblatt“

(Mittwoch) auf die Frage, ob die CSU auf diesem Wege populistischen Kräften begegnen solle. Dies belegten auch Umfragen, wonach die AfD in der Wählergunst nicht kleiner werde.

Ungeachtet dessen kritisierte Stamm aber auch die Art der Kritik an CSU-Chef und Bundesinnenminister Horst Seehofer. „Ich denke, dass wir uns in dieser so emotionalen und zugespitzten Debatte mit dieser Form der Kritik keinen Gefallen tun“, sagte Stamm zum Vorwurf der früheren SPD-Bundesministerin Renate Schmidt, Seehofer trage durch seine Politik eine Mitschuld am Tod von Flüchtlingen im Mittelmeer. „Man kann Horst Seehofer auch anders darauf aufmerksam machen, so wie ich das jetzt auch getan habe“, betonte sie.

Stamm warnte alle Politiker davor, mit einer Verrohung der Sprache weiter Öl ins Feuer zu gießen. Die Politik solle sich stattdessen lieber bemühen, auch anderen wichtigen Themen wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken. „Die Menschen fragen, warum die Flüchtlingspolitik alles andere überlagert. Für mich ist es auch kaum noch nachvollziehbar.“

dpa