Eichstätt - Ein bärenstarker Felix Junghan hat dem VfB Eichstätt am 29. Spieltag der Regionalliga Bayern einen Punkt gerettet.
Der 28-jährige Schlussmann hielt seinen Kasten beim 0:0 gegen den Tabellendritten 1. FC Schweinfurt 05 gänzlich sauber. "Klar hat er eine gute Leistung gezeigt. Aber dafür ist er ja auch unser Torwart, damit er die Bälle hält", sagte VfB-Coach Markus Mattes nach dem Punktgewinn.
Bei den Gästen ließ Co-Trainer Jan Gernlein, der den erkrankten Chefanweiser Tobias Strobl vertrat, seinen 38-Tore-Sturm auf der Bank. Der 37-jährige Routinier Adam Jabiri (22 Tore) wurde nach zwei Englischen Wochen zunächst ebenso geschont wie Meris Skenderovic (16). Die zweite Reihe durfte sich beweisen, wusste aber bis zu ihrer Auswechslung keine Werbung in eigener Sache zu betreiben. Keine schöpferische Pause hätte dagegen Jannik Schuster gebraucht. Der 23-jährige Abwehrspieler, der aus Rögling in unmittelbar Nähe zum Landkreis Eichstätt stammt, hatte jedoch im Nachholspiel unter der Vorwoche gegen die SpVgg Unterhaching die Rote Karte gesehen und war vom Sportgericht für drei Partien gesperrt worden. Rechts verteidigte bei den "Schnüdeln" mit Thomas Haas ein Ex-Eichstätter. Beim VfB stand Kapitän Philipp Federl erstmals im Fußballjahr 2022 wieder auf dem Platz.
Die Partie selbst nahm vor 510 Zuschauern gleich richtig an Fahrt auf. Die Anzeigetafel war noch nicht einmal auf Minute eins umgesprungen, da zwang Schweinfurts Kapitän Kristian Böhnlein VfB-Schlussmann Junghan mit einem gut getretenen Freistoß schon zu einer ersten sehenswerten Parade. Auf der Gegenseite war Ersatzkeeper Bennet Schmidt bei einem Kopfball von Julian Kügel (5.) ebenso gefordert wie nur eine Minute später abermals Junghan, der eine Chance des freistehenden Amar Suljic (6.) mit Bravour vereitelte. Danach verzog auf VfB-Seite Kügel (12.) bei einem Konter in aussichtsreicher Position.
Dem furiosen Beginn folgten dann aber äußerst chancenarme Minuten. Daran änderte sich auch im zweiten Durchgang nichts, beide Abwehrreihen standen sicher. Vor allem Luca Trslic nahm den zur Halbzeit eingewechselten Jabiri - mit Ausnahme einer Kopfballmöglichkeit kurz vor dem Schlusspfiff - komplett aus dem Spiel. Es dauerte bis zur 56. Minute, ehe es erstmals wieder richtig brenzlig wurde, und da hatten die Eichstätter Fans den Torschrei schon auf den Lippen. Allerdings setzte der aufgerückte Markus Waffler eine gefühlvolle Hereingabe von Fabio Pirner hauchdünn am linken Pfosten vorbei.
Diese Chance sollte ein kurzer Weckruf sein. Denn nur drei Minuten später zwang ein durchgerutschter Schuss von Haas (59.) Junghan zu einer Fußabwehr und in der 63. Minute entschärfte der Eichstätter Schlussmann einen wuchtigen Kopfball aus kurzer Distanz von Malik Mc Lemore mit einer tollen Parade. Und wäre Junghan einmal geschlagen gewesen, dann stand Florian Lamprecht bei einem Kopfball von Tim Kraus (85.) goldrichtig und köpfte den Ball von der Torlinie.
Ab diesem Zeitpunkt kam noch einmal Pfeffer in die Partie und es entwickelte sich eine turbulente Schlussphase. Doch der an diesem Tag unüberwindbare Junghan konnte einen Drehschuss von Skenderovic (90.) mit einem blitzartigen Reflex entschärfen, auf der andere Seite vergab Federl (90.+2) per Kopf eine riesige Möglichkeit zum goldenen Treffer. "Dieser Punkt war hart erarbeitet. Wir mussten - vor allem in der zweiten Halbzeit - viel verteidigen. Mit ganz viel Glück hätten wir kurz vor Schluss sogar gewinnen können. Unter dem Strich geht das 0:0 aus meiner Sicht aber in Ordnung", fasste Mattes zusammen. Sein Gegenüber Gernlein war dagegen nicht wirklich zufrieden, da sich das torlose Unentschieden nicht mit den Ansprüchen seiner Mannschaft deckt. Er sagte: "Wir hatten viele Großchancen und hätten mindestens eine davon machen müssen. Doch Eichstätts Keeper hat hervorragend gehalten. Letztendlich sind wir aber auch froh, kein Gegentor bekommen zu haben. "
EK
VfB Eichstätt: Junghan - Lamprecht, Waffler, Akmestanli, Oehler - Federl, Fiedler, Trslic, Pirner (90.+2 Mayer) - Kügel, N'gatie (72. Neumayer). Schweinfurt 05: Schmidt - Haas, Rinderknecht, Grözinger, Mc Lemore - Böhnlein - Cekic, Kraus, Thomann (63. Fery) - Suljic (69. Skenderovic), Hyseni (46. Jabiri). Schiedsrichter: Ehrnsperger (Amberg). Zuschauer: 510.
Norbert Dengler
