Harry Müller verzichtet auf Kandidatur

06.01.2008 | Stand 03.12.2020, 6:14 Uhr

Die Kandidaten der Bürgergemeinschaft gehen, angeführt von Jürgen Rebhan (7.v.l.) zuversichtlich in den Wahlkampf. - Foto: Hammerl

Königsmoos (ahl) Der ein oder andere hätte lieber Harry Müller als Bürgermeisterkandidaten für die Bürgergemeinschaft Königsmoos (BGK) ins Rennen geschickt. Im Wahlergebnis schlug sich das nicht nieder: Mit 35 von 37 möglichen Stimmen erhielt Jürgen Rebhan dennoch einen klaren Auftrag.

Zwei Anwesende hatten für Harald Müller gestimmt, obwohl der 58-jährige BGK-Vorsitzende zuvor eine Kandidatur rundweg abgelehnt hatte, da er befürchten müsse, sich "zwischen zwei Stühle zu setzen und im März möglicherweise keinen mehr unterm Hintern zu haben". Denn Müllers Dienstvertrag als selbstständiger Geschäftsführer der LAG Altbayerisches Donaumoos läuft aus. Derzeit steckt er mitten in Vertragsverhandlungen. "Würde ich kandidieren, müsste ich damit rechnen, dass die sich einen anderen Geschäftsführer suchen".

Daher schlug Müller den Stengelheimer Rebhan vor, den er als "von Ausbildung und Knowhow her prädestiniert" bezeichnete. Den gebürtigen Franken verschlug es vor 20 Jahren, als er noch bei der Bundeswehr war, ins Donaumoos. Danach wollte er eigentlich zurück, um den elterlichen Hof zu übernehmen, doch "da wollten unsere beiden Kinder nicht mehr weg". Auf dem zweiten Bildungsweg machte Rebhan das Abitur, studierte Maschinenbau und ist heute als Diplom-Ingenieur im Management einer Neuburger Firma tätig. "Ich hoffe, wenn ich Bürgermeister werde, nicht mehr so viel im Flieger unterwegs zu sein", beendete er seine Vorstellung. Für die BGK hat er sich schon vor langem entschieden, weil "Kommunalpolitik nichts mit Parteipolitik zu tun hat".

Wahlleiter Karl Klink sen. führte nicht immer ganz konventionell durch den Abend, dafür umso launiger. So gab es nach der Blockabstimmung über die Gemeinderatsliste leichte Verwirrung und eine Nachfrage, ob denn nicht nochmal über die mittlerweile vorgelegte Liste abgestimmt werden müsse? Auch Einzel- und Blockabstimmung wurde nochmals diskutiert, wobei Gerhard Edler die vier Wähler, die sich für Einzelabstimmung entschieden hatten, auf die demokratische Abstimmung verwies. Klink befand, "die Damen schauen alle vier sehr gut aus", was man von den Herren nicht immer sagen könne. Einwände, Harry Müller solle doch kandidieren, lehnte er ebenfalls lachend ab: "Der hat doch zu wenig Haare und alt ist er auch schon" und drückte am Ende dem frisch gebackenen Bürgermeisterkandidaten Jürgen Rebhan die Daumen für eine Stichwahl.

Mit dem Slogan "Unser Herz schlägt für Königsmoos!" geht die Bürgergemeinschaft in den Wahlkampf und will sich für eine "lebens- und liebenswerte Gemeinde, für Ortsentwicklung mit Herz und Verstand" einsetzen. Solide Finanzpolitik, gemeindliche Weiterentwicklung durch Leader-Projekte, finanzierbares Bauland, Landschaftspflege und Naturschutz zusammen mit Bürgern und Landwirten, Jugendförderung, leistungsfähige Landwirtschaft ohne Gentechnik und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Vereinen, Verbänden und Kirchen stehen ebenfalls auf dem Wahlprogramm.

Das Wahlziel gab Gemeinderat Gerhard Edler vor: "Bürgermeister plus vier Gemeinderäte, das wär’s".

Zweimal soll der Flyer, der Wahlprogramm und Kandidaten vorstellt, in den Königsmooser Haushalten verteilt werden. Auf großformatige Plakatierung wird die BGK heuer verzichten und das gesparte Geld lieber dem Kindergarten spenden. Der Beschluss fiel nach kurzer Diskussion mit zwei Gegenstimmen.