Neuburg
Hardbop, Swing und Dixieland

Quintett Celebrating Cannoball Adderley und International Hot Jazz Quartet treten im Birdland auf

20.03.2019 | Stand 02.12.2020, 14:24 Uhr
Am Wochenende zu Gast im Birdland: Klarinettist Engelbert Wrobel (links) mit dem International Hot Jazz Quartet und Altsaxofonist Jim Snidero (rechtes Bild, links) mit dem Quintett Celebrating Cannoball Adderley. −Foto: Löser/Birdland-Archiv

Neuburg (DK) Celebrating Cannoball Adderley nennt sich das Quintett, das am Freitag auf der Bühne des Hofapothekenkellers steht.

Das International Hot Jazz Quartet wird den Samstag gestalten. Stilistisch ist das erste Konzert dem Hardbop gewidmet, das zweite präsentiert Swing und Dixieland.

Der Name ist Programm. Die Allstarband um den Altsaxofonisten Jim Snidero, den Trompeter Jeremy Pelt, dem Pianisten Paul Kirby, dem Bassisten Martin Zenker und dem Drummer Rick Hollander widmet sich den spektakulären Ingredienzien des Hardbop. Damit ist jene Stilistik gemeint, die sich Mitte der 1950er Jahre als eine Art afroamerikanische Gegenbewegung zum Cooljazz entwickelte. Am konsequentesten betrieb dies der legendäre Altsaxofonist Cannonball Adderley. Auf das Konto des berühmten Quintetts von Cannonball, dessen Bruder Nat Adderley - der 1992 sogar noch ein Konzert im Birdland absolvierte - sowie der legendären Pianisten Bobby Timmons und Joe Zawinul gingen einige der größten Jazz-Hits des 20. Jahrhunderts: der "Work Song", "Moanin" und "Mercy, Mercy, Mercy". Cannonball wirkte überdies an der Seite von Miles Davis mit. Im Auge des Hurrikans stehen an diesem Abend eindeutig Snidero (eine Art Alter Ego von Cannonball), sowie Pelt (als Nat Adderley-Klon). Das grandiose Bläser-Tandem lässt sich nicht zwei Mal bitten, wenn es darum geht, sich mit Blue Notes in den roten Bereich hineinzusteigern. Kirby, Zenker und Hollander gelten als mit allen Wassern gewaschenes Rhythmustrio. Wenn es darum geht, den ganzen Zauber des Dixieland und des Swing, der inzwischen über 100 Jahre andauert und immer noch Generationen von Fans in seinen Bann zieht, auch in der Gegenwart auszubreiten, dann scheint in der Tat kaum jemand besser für diese besondere Art der Restaurierungsarbeit geeignet als das International Hot Jazz Quartet. Dabei handelt es sich um eine - wie der Name schon verrät - internationale Ansammlung von Musikern mit dem Saxofonisten und Klarinettisten Engelbert Wrobel (Deutschland), dem Trompeter Duke Heitger (USA), dem Pianisten Paolo Alderighi (Italien) und dem Schlagzeuger Anthony Howe (USA). Die vier stehen für eine neue Generation von Hot-Jazz-Musikern, die jedes Publikum mit authentischem New-Orleans-Jazz und Harlem-Swing der 1920er und 1930er Jahre faszinieren. Dennoch serviert die Combo die Hits von Louis Armstrong, Teddy Wilson und Roy Eldridge nie als museale Heiligtümer, sondern interpretiert sie frisch und in zeitgemäßer Form. Karten für die Konzerte gibt es telefonisch unter (08431) 41233, per Fax (08431) 46387, im Internet unter www. birdland. de oder ab 19.30 Uhr an der Abendkasse. Am Freitag sind nur noch einzelne Sitzplätze an den Tischen links neben der Bühne möglich.