Basketball
Happy End für Green Devils nach wahrer Nervenschlacht

87:84 gegen wackeres Rumpfteam des TV Dingolfing: Schrobenhausener gewinnen auch ihr drittes Saisonspiel

17.10.2021 | Stand 13.12.2021, 3:36 Uhr
Dürfen weiterhin nach oben blicken: Sebastian Kramer (weiße Kleidung) und seine Green-Devils-Basketballer. −Foto: M. Schalk

Schrobenhausen - Es war fast wie früher. Und zum ersten "normalen" Green-Devils-Heimspiel in Schrobenhausen seit über eineinhalb Jahren passte dann auch die Dramaturgie: Am Ende entschieden die SSV-Basketballer den ersten Krimi dieser Saison gegen sechs tapfere Dingolfinger knapp mit 87:84 für sich.

Somit hat das SSV-Team nach drei Spieltagen in der Bayernliga Mitte 2021/22 bereits ganz verschiedene Facetten eines Sieges kennengelernt: einen nicht wahnsinnig überzeugenden, aber doch ungefährdeten 68:57-Erfolg gegen Donauwörth, ein völlig überzeugendes und umso ungefährdeteres 94:61 in Regensburg - und jetzt eben diese Nervenschlacht gegen den TV Dingolfing. Ein Fortschritt sei das sicherlich nicht gewesen, eher das Gegenteil, meint Florian Breitkreutz. Doch das Gesamtergebnis, nämlich drei Siege zum Saisonstart, "hätte ich vor ein paar Wochen natürlich sofort gekauft", grinst der zufriedene Coach.
Bis dieses Resultat feststand, musste sein Team allerdings einen viel schwereren Weg gehen, als es sich manche wohl im Vorfeld gedacht hatten, denn vielleicht war der eine oder andere die Aufgabe ja doch einen Tick zu locker angegangen. Breitkreutz gehört nicht dazu, der Coach hatte schon vorher vehement vor dem angeschlagenen Gegner gewarnt. Tatsächlich kämpften sich die ersatzgeschwächten Dingolfinger nämlich nur zu sechst durch die Partie, waren - angeführt vom überragenden Daniel Raisch (43 Punkte) - trotzdem ein Gegner auf Augenhöhe und verdienten sich auf diese Weise auch die Anerkennung der Green-Devils-Fans. "Großer Respekt für diese Leistung", sagt auch Breitkreutz. Die Gäste hätten sich in ihrer Rolle perfekt zurechtgefunden, ihre Chance gewittert und die Partie ja am Ende fast sogar gewonnen.
Dass es nicht so kam, daran arbeiteten die Green Devils nach einem 33:42-Halbzeitrückstand, der kurz danach sogar noch ein bisschen größer wurde, ab Mitte des dritten Abschnitts intensiv. Und als die Würfe fielen, der Abstand kleiner wurde, war auch das Publikum plötzlich da. "Natürlich hat uns das enorm gepusht", sagt Breitkreutz. Weil es aufgrund der strengeren Kontrolle am Einlass (3G plus) in der Halle etwas lockerer zuging, war das Schrobenhausener Basketballgefühl aus früheren Tagen auf einmal zurück. Im Zusammenspiel mit den Fans verkürzten die Green Devils bis Ende des Viertels auf 64:65, drehten das Match im Schlussabschnitt komplett.
Breitkreutz weiß auch, bei wem er sich dafür zu bedanken hat: Denn trotz des in Regensburg gelobten ausgeglichenen Kaders waren es diesmal vor allem die "alten Leitwölfe", so der Coach, die das Geschehen an sich rissen. Allen voran Kapitän Sebastian Ritzer, der in der entscheidenden Phase immer wieder extrem abgeklärt und nervenstark agierte - aber auch SSV-Topscorer Claus-Jürgen Ludwig oder Jonas Fiß. Ihre (aus Green-Devils-Sicht unnötige) Chance zum Ausgleich bekamen die Gäste am Ende bei einem Dreierversuch in letzter Sekunde trotzdem noch. Verdient hätten sich die tapferen Dingolfinger eine Verlängerung durchaus. Umso größer war die Erleichterung auf Green-Devils-Seite, dass es nicht dazu kam.
Dass die drei ganz unterschiedlichen Siege und der gelungene Saisonauftakt nun perfekt sind - "ich bin ehrlich gesagt schon ein bisschen überrascht darüber", sagt Breitkreutz. Wegen der großen Ungewissheit nach der langen Pause konnte man davon ja nicht zwangsläufig ausgehen. Auf der anderen Seite traut der Coach seinem Team in Topform aber auch eine Menge zu. Also auch einen Auswärtssieg bei der TG Landshut am nächsten Sonntag? "Es wird wohl die bisher schwerste Prüfung", ahnt der 35-Jährige. Auf eine weitere Facette in dieser Saison, nämlich die erste Niederlage, "können wir trotzdem sehr gerne verzichten", schmunzelt er.
Das gegen den TV Dingolfing mit 87:84 erfolgreiche Green-Devils-Team: Jay Bommes (3 Punkte), Simon Ettenreich (12), Peter Falk (5), Jonas Fiß (13), Sebastian Kramer (4), Claus-Jürgen Ludwig (27), Sebastian Ritzer (21), Moritz Schäfer, Martin Steiner, Uli Steiner (2) und Andreas Wachinger.

SZ