Bergen
Hans Stark tritt in Otto Egens Fußstapfen

Stromtrasse und ramponierter Radweg sind Themen bei der Bürgerversammlung in Bergen

05.06.2014 | Stand 02.12.2020, 22:36 Uhr

Mit überwältigender Mehrheit wurde Hans Stark (links) zum Ortssprecher gewählt, erster Gratulant war Bürgermeister Rüdiger Vogt. - Foto: lm

Bergen (DK) Die große Frage in Baring: Wer beerbt König Otto? In einer schier beispiellosen Ägide hatte Otto Egen (kleines Foto) sehr viel bewegt. Wissend um die großen Fußstapfen des Vorgängers meinte Hans Stark nach seiner Wahl zum neuen Ortssprecher nur: „Ich denk, es wird schon gehen.“

Als großer Aktivposten in der Bürgerinitiative gegen die Stromtrasse, der sich unermüdlich wie unerbittlich auch in die ganzen technokratischen Zusammenhänge hineinkniet, wofür ihm seine Jahre bei der Telekom jetzt sicherlich zugutekommen, hat Hans Stark sich die letzten Monate viel Anerkennung im Ort verschafft. Wie er hier immer wieder als versierter Sprecher auftritt, können ihn sich die Baringer ebenso gut bei anderen Belangen vorstellen. Kaum war der Name des als Arbeitsvermittler bei der Stadt Ingolstadt Tätigen als Vorschlag gefallen, ging sogleich ein Raunen durch den Dollinger-Saal: einen anderen brauche es nicht. Die Wahl, nach Gesetz mit allem Geheim-Prozedere so vorgeschrieben, war da im Grunde nur mehr Formsache. Stark, der vor 31 Jahren in den Ort hineinheiratete, bei der Feuerwehr ist und bei den Gartlern, im Chor den Tenor verstärkt, erhielt 114 der 119 gültigen Stimmen.

Dies wurde auch auf der Bürgerversammlung am Mittwoch gleich deutlich, dass sich fürs erste Orts- und BI-Sprecherfunktion ziemlich überschneiden werden.

Ganz aktuell berichtete Stark von den jüngsten Aktivitäten der Initiative. Die 8000 Stellungnahmen und wohl durch die Bank Einsprüche im laufenden Verfahren dürften nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Netzbetreiber im Grunde bislang kein Jota von ihren Plänen abgerückt sind und nach wie vor von der Realisierung der Trasse ausgehen.

Die anderen Sorgen und Nötchen im Ort, da ein Loch in der Straße, dort ein Stück fehlender Rasen, scheinen leichter zu beheben und waren im Grunde von Otto Egen längst davor schon aufgegriffen worden, harren nur noch ihrer Erledigung.

Es scheint in der Tat im Ort keinen Stein, spätestens wenn dieser etwas krumm liegt, zu geben, der dem heute 78-jährigen Ex-Polizisten entgangen wäre. Gleich nach der Eingemeindung 1976 des schmucken Dorfs bei Neuburg war Egen Ortssprecher geworden. Es begann dann gleich mit dem ersten Deal mit der Stadt, dem – im Grunde längst überfälligen – Kanalbau. Friedhofserweiterung, die Anlage des Dorfweihers, überhaupt, wie rausgeputzt sich der ganze Ort heute präsentiert – da trägt manches die Handschrift des Taktierers, gelegentlich schon mal auch Strippenziehers Otto Egen, der viele Jahre auch Feuerwehr-Vorstand und Kirchenpfleger war und die vollen 38 Jahre im Verbandsgremium der Hainberggruppe saß, 18 Jahre davon als stellvertretender Vorsitzender. Für ihn war es das natürliche Erbe in Pflichterfüllung der Gemeinschaft gegenüber: Großvater Georg war Bürgermeister, Vater Otto bis 1976 Gemeinderat und Feuerwehrkommandant.

Die Versammlung schien fast schon vorbei, als es doch noch einmal „massiver“ wurde. Gleich von mehreren Sprechern wurden schwere Vorwürfe gegen das Neuburger Studienseminar laut. „Allein dieses“, so der wiederholte Vorwurf, sei für den erbärmlichen Zustand des Radweges entlang der Schutter verantwortlich. Der gleiche auf über einen Kilometer mehr einer Buckelpiste, schweres Gerät von der Waldarbeit hätte ihn ziemlich ramponiert. Jedenfalls außerhalb der Neuburger Flur, ist erst die Zuständigkeitsfrage zu klären.