Roth
"Hannes, das ist der Hammer"

Der jüngste Sportler des Jahres im Landkreis Roth wird beim Ehrungsabend groß gefeiert

25.01.2015 | Stand 02.12.2020, 21:44 Uhr

Die Sportler des Jahres 2014 im Landkreis Roth: Stolz zeigen Steffi Hübner und Hannes Hörmann ihre gläsernen Pokale. Großen Jubel gibt es am Freitagabend auch bei den ausgezeichneten Fußballjuniorinnen des SV Leerstetten und bei den Fußballjunioren der Jugendfördergemeinschaft Rezattal. - Fotos: J. Münch

Roth (HK) Einer der Kleinsten, der am Freitag von Landrat Herbert Eckstein ausgezeichnet worden ist, war am Ende des Abends der Größte: Als jüngster Sportler des Jahres in der Geschichte dieser Ehrung des Landkreises Roth ist der elfjährige Hannes Hörmann von der Sportlerfamilie gefeiert worden.

„Hannes, das ist der Hammer“, rief Angelika Hörmann, die Mutter des Röttenbacher Tischtennistalents, als ihr Sohn nach dem großen Finale des dreieinhalbstündigen Ehrungsabends zu seinem Sitzplatz zurückkam. Den gläsernen Pokal fest umklammert, war der Elfjährige sofort umringt von Gratulanten. Vor allem die Röttenbacher und die Hilpoltsteiner, wo die Tischtenniskarriere von Hannes Hörmann seit ein paar Jahren im professionellen Umfeld des Bundesligateams gefördert wird, drückten und herzten den Sportler des Jahres 2014. Daneben standen Vater Thomas und Mutter Angelika und strahlten miteinander um die Wette.

Vorne auf der Bühne in der Sporthalle der Anton-Seitz-Schule in Roth hatte der elfjährige Hannes seine Trophäen kaum noch tragen können, die ihm Landrat Herbert Eckstein unter dem tosenden Beifall der großen Sportlerfamilie kurz zuvor überreichte. Nur mit großer Mühe balancierte der kleine Champion seine Urkunde und seinen Pokal in den Armen, als er sich zum Siegerfoto stellte. „Jung und alt zusammen an der Spitze – das hätten wir wirklich nicht besser hinkriegen können“, kommentierte Eckstein das Ergebnis der Sportlerwahl. Denn neben Hannes Hörmann stand auch Steffi Hübner mit einem gläsernen Pokal in vorderster Reihe.

Quasi als Gegenpol zu dem Röttenbacher Tischtennistalent, das an diesem Donnerstag seinen zwölften Geburtstag feiert, wurde die erfolgreiche Wasserspringerin aus Hilpoltstein als bislang älteste Athletin aus dem Landkreis zur Sportlerin des Jahres gekürt. „Das hätte ich wirklich nicht gedacht“, sagte die 58-jährige Weltmeisterin aus Marquardsholz, die vor vier Jahren schon einmal von den geehrten Sportlern auf den ersten Platz gewählt wurde. Deshalb hatte sie sich für das vergangene Wochenende ursprünglich einen Skiausflug ins Zillertal vorgenommen. Als sie aber kurz vor Weihnachten von ihrer erneuten Nominierung für die Sportlerwahl erfuhr, sagte sie die Reisepläne mit ihrem Mann kurzerhand ab. „Und das hat sich ja auch wirklich gelohnt“, sagte die sichtlich glückliche Steffi Hübner.

Einer, der am Freitagabend mit beiden Siegern strahlte, war Bürgermeister Markus Mahl, der mit der Kür von Hübner und Hörmann einen Doppelsieg für die Sportstadt Hilpoltstein verbuchen durfte. „Beide begeistern auf ihre Weise“, sagte Mahl, „und alle beide haben die vielen anderen geehrten Sportler mit ihren Leistungen überzeugt.“ Denn mit jeweils über 150 Stimmen bei knapp 400 abgegebenen Wahlunterlagen fiel die Entscheidung nicht nur deutlich aus, sondern auch zugunsten zweier Kandidaten, die sich auf keine große Unterstützung aus der eigenen Disziplin verlassen konnten.

So war Steffi Hübner die einzige Wasserspringerin in der Ehrungsliste. Und auch die Tischtennisspieler waren mit 29 Geehrten keine Macht bei der Sportlerwahl, was den Wahlausgang für den Manager des Hilpoltsteiner Bundesligateams, Bernd Beringer, zu einer „sehr freudigen Überraschung“ machte. In der Tabelle der vertretenen Sportarten, die laut Moderatorin Claudia Weinig für eine „beeindruckende Titelsammlung“ im vergangenen Jahr sorgten, belegten die Tischtennisspieler gemeinsam mit den Keglern sogar nur den siebten Platz hinter Triathlon (35 Geehrte), Radsport (36), Tennis (40), Schützen (53), Leichtathletik (54) und Fußball (166).

Angesichts dieser Übermacht der Fußballer, die mit acht erfolgreichen Mannschaften bei der Sportlerehrung vertreten waren, fiel die Kür der U17-Juniorinnen des SV Leerstetten und der U17-Junioren der JFG Rezattal als Mannschaften des Jahres 2014 wenig überraschend aus. „Ein schönes Zeichen, dass man auch über Vereine hinweg erfolgreich sein kann“, sagte Eckstein über die erfolgreiche Jugendfördergemeinschaft, zu der sich die DJK Abenberg, der TSV Röttenbach, der TSV Mühlstetten und der TSV Georgensgmünd zusammengetan haben. Ein größeres Team als bisher wird übrigens die nächsten Sportlerehrungen des Landkreises organisieren. Cheforganisatorin Martina Leykauf, die seit 30 Jahren maßgeblich an der Großveranstaltung arbeitet und von Herbert Eckstein mit einem großen Blumenstrauß als „Misses Sportlerehrung ausgezeichnet wurde, wird ihre Aufgaben allmählich an einige jüngere Kolleginnen im Landratsamt übergeben.