Eichstätt
"Handwerk macht glücklich"

12.09.2010 | Stand 03.12.2020, 3:42 Uhr

Josef Mack (rechts) wurde zum Ehrenkreishandwerksmeister ernannt. Außerdem überreichte ihm sein Nachfolger als Kreishandwerksmeister, Hermann Meier, die Goldene Ehrennadel der Kammer. - Fotos: smo

Eichstätt (EK) Mit der traditionellen Freisprechungsformel entband Kreishandwerksmeister Hermann Meier gestern 117 junge Leute von ihren Lehrlingspflichten. Zugleich zeichnete er einem sichtlich gerührten Josef Mack mit dem Titel "Ehrenkreishandwerksmeister" aus.

Es sei eine schöne Zeit gewesen, die er rund vier Jahrzehnte im Vorstand sowie als Ober- und schließlich als Kreishandwerksmeister erleben durfte, resümierte Josef Mack, der Mitte des Jahres von Hermann Meier in dieser Funktion abgelöst wurde. Gut gelaunt wie eh und je nahm er die goldene Ehrennadel des Handwerks entgegen. Fast als wäre es ihm zu viel der Ehre winkte er immer wieder ab, als Hermann Meier ihm die Ernennung zum "Ehrenkreishandwerksmeister" übermittelte. "Ich werde dem Handwerk treu bleiben", versprach Mack.

Dass es sich lohnt, diesem Vorsatz auch in jungen Jahren zu entsprechen, schrieben die Redner – Landrat Anton Knapp, Berufsschulleiter Nikolaus Lackermair und der Präsident des Zentralverbands des deutschen Friseurhandwerks, Andreas Popp – den Jung-Gesellen in ihr Stammbuch. Popp, der die Festrede hielt, stellte den Facettenreichtum des Handwerks heraus. "Die Wertschätzung, die Ihnen am Arbeitsplatz und privat entgegengebracht wird, ist immer zu spüren", so Popp. "Das Handwerk steht bei den Bundesbürgern hoch im Kurs." Deswegen sollten die Freigesprochenen auch stolz auf ihren Beruf sein. "Handwerk macht glücklich", sagte Andreas Popp. "Sie sind die Zukunft unseres Landes."

Popp, der zugleich Landesinnungsmeister der Friseure ist, hatte auch eine Bitte im Gepäck. "Engagieren Sie sich in der Politik oder in den Gremien der Handwerkerschaft." Denn diese Mitarbeit für das Gemeinwesen sei von enormer Bedeutung für die Gesellschaft. Die wiederum benötige das Handwerk, wisse aber auch um dessen Bedeutung.

Kooperation sprach auch Landrat Anton Knapp in seinem Grußwort, das er auch im Namen von Oberbürgermeister Arnulf Neumeyer sprach, an: "Es ist wichtig, dass Handwerk und Verwaltung im engen Kontakt miteinander stehen und gemeinsam für die Zukunft arbeiten." Der Tag der Freisprechung sei Grund zur echten Freude und bedeute mehr als den Abschluss der Ausbildung. "Sie treten heute ins eigenständige Berufsleben ein", betonte Knapp. Mit der Entscheidung für einen Handwerksberuf hätten die jungen Menschen "eine sehr gute Wahl getroffen", sei doch das Handwerk nach wie vor ein "Pfeiler unseres Wirtschaftslebens". In der beruflichen Bildung bringe das Handwerk heute in allen Ecken anerkannte Leistungen: "Eine qualifizierte Berufsausbildung ist und bleibt der beste Einstieg ins Berufsleben und bietet darüber hinaus den wirksamsten Schutz vor Arbeitslosigkeit."

Ähnlich formulierte es auch der Leiter der Eichstätter Berufsschule, Nikolaus Lackermair: "Die Berufsausbildung bedeutet eine wichtige Aufgabe, ist sie doch die Grundlage für Ihr Leben." Dieser Aufgabe sei man auch an der Berufsschule in den zurückliegenden Jahren, in denen die Freigesprochenen dort gelernt hätten, nachgekommen.

Wie schon Tradition berichtete Lackermair auch kurz von den Veränderungen an der Schule, etwa der neu eingerichteten Metallwerkstätte mit allen technischen Raffinessen, die man für die moderne Ausbildung benötige. Außerdem stehe die große Anbaumaßnahme bevor. "Wir freuen uns auf eine moderne und attraktive Schule", so der Schulleiter. Die Anmeldezahlen für das neue Schuljahr sprächen ihr übriges: "Die Wirtschaft läuft." So könne man nicht nur stabile Zahlen vorlegen, sondern verzeichne gerade in bei den Natursteinwerkern und den Maurern einen rapiden Anstieg der Auszubildenden.

Neben der Freisprechung wurden auch die Gesellenbesten sowie fünf Jungmeister ausgezeichnet. Es wurden außerdem Urkunden für langjährige Betriebszugehörigkeit und einige Goldene Meisterbriefe verliehen. (Weitere Berichte folgen.)