Greding
Handlungsbedarf im Ort erkennen

Gemeindeentwicklungskonzept: Planungsbüro holt in Dorfwerkstätten Bürgermeinung ein

03.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:30 Uhr

Greding (luf) Ab dem morgigen Samstag werden Nägel mit Köpfen gemacht: Dann finden die ersten Dorfwerkstätten statt, in denen die Bürger der einzelnen Gemeindeteile Gredings Projekte erarbeiten sollen, um ihre Dörfer zu verschönern. Zumindest langfristig, denn erst einmal geht es darum, einen Masterplan zu erstellen.

Was wann und mit welchen Fördermöglichkeiten konkret umgesetzt wird, darüber entscheidet zu einem späteren Zeitpunkt der Stadtrat – auf Basis des dann vorliegenden Gemeindeentwicklungskonzepts (GEK).

Der Auftakt am vergangenen Freitag ließ schon einmal Großes erwarten: Mehr als 70 Leute kamen im Rathaus zusammen, um von Petra Güttler-Opitz und ihrem Kollegen Stefan Hagedorn vom Planungsbüro Projekt 4 und der Dorfwerkstätten-Moderatorin Heidi Kaiser mit dem Thema vertraut gemacht zu werden. Es waren vor allem Ortssprecher und Vertreter von Vereinen, die kamen. In den einzelnen Werkstätten könnte sich dieser Personenkreis durchaus noch erweitern – wer mitmischen möchte, kann kommen. „Bürgerbeteiligung wird groß geschrieben“, sagt Gredings Bürgermeister Manfred Preischl. Er habe sich schon gefreut, dass derartig viele Leute das Angebot der Auftaktveranstaltung wahrgenommen haben.

„Das ist ja auch eine Riesenchance für den Ort“, springt ihm Michael Pfeiffer, der geschäftsleitende Beamte der Stadt Greding, bei. Die Bewohner gestalteten mit dem GEK ihre Orte in der Zukunft, jetzt würden zumindest die Leitlinien vielleicht sogar für Jahrzehnte festgezurrt.

Dass an der einen oder anderen Stelle bereits Handlungsbedarf besteht, räumt auch der Bürgermeister ein, wenngleich er sagt, dass man in der Vergangenheit auch schon die Dörfer entwickelt habe: „Wir stehen ja nicht vor einem Scherbenhaufen.“ Doch sehe man mitunter deutlich, wo in der Vergangenheit Dorferneuerungsmaßnahmen stattgefunden hätten. So wurde beim Auftakt auch schon diskutiert, ob die Dorfwerkstatt etwa in Großhöbing sinnvoll sei, hier ist schließlich im Zuge des ICE-Trassenbaus schon viel geschehen. „Ja“, sagt Pfeiffer zu dieser Frage deutlich. „Maßnahmen, die in der Dorferneuerung schon angedacht waren, dann aber beispielsweise aus Kostengründen verworfen wurden, werden wieder aufleben“, gibt sich Preischl überzeugt.

Die Dorfbewohner sollten in den Werkstätten überlegen, wie ihr Dorf lebenswerter gemacht werden könne – „frei von Grenzen, Kosten und Fördermöglichkeiten“, wie Richard Kempe, der beim Ansbacher Amt für ländliche Entwicklung für den Landkreis Roth zuständig ist, zum Auftakt sagte. Und: Man solle auch die Flur außerhalb des Ortes mitbetrachten.

Jetzt geht es also darum, Baulücken ausfindig zu machen, historische Bauten als sanierungswürdig zu erkennen, ein Auge auf die Verkehrsplanung zu haben, besondere Besucherattraktionen ausfindig zu machen, die Versorgungsstrukturen im Ort unter die Lupe zu nehmen und Verbesserungsbedarf anzumelden – eben alles, damit auch noch nachfolgende Generationen gerne im Dorf leben.