Ingolstadt
Handgemachtes für die Weihnachtszeit

Frauengruppe in St. Augustin bastelt seit 20 Jahren Kränze und Gestecke für den Adventsmarkt - Verkauf am Wochenende

21.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:11 Uhr
Sie fertigen seit 20 Jahren handgebundene Adventskränze und Gestecke für den Adventsmarkt in St. Augustin an (v. l.): Hertha Lindhorst, Susanne Wenzl, Maria Huber, Karin Mayerföls und Siglinde Finkenzeller. −Foto: Brandl

Ingolstadt (mbl) Fünf Frauen aus der Pfarrgemeinde St. Augustin sind seit 20 Jahren ein eingeschworenes Team.

Jedes Jahr, wenn es auf die Adventszeit zugeht, treffen sie sich allabendlich im Keller des Kindergartens und nehmen die Gartenscheren zur Hand. Rund 400 Kilogramm frische Tannenzweige werden dann nach und nach zurechtgestutzt.

Der Keller ist kein gewöhnlicher Keller, in dem im Winter nur das Wummern der Heizungskessel zu hören ist. Ein großer Raum ist hier zu einer gemütlichen Weihnachtswerkstatt umfunktioniert - in der Mitte mit einer breiten Arbeitsfläche aus zusammengerückten Tischen und endlos langen Ablagen, Regalen und Vitrinen an den Wänden entlang. In ihnen wimmelt es nur so von hübscher Weihnachtsdekoration. Hier lagern akkurat geordnet glitzernde Sterne in allen Variationen, silber- und goldfarbene Tannenzapfen, Engelsfiguren, Nikoläuse, Kerzen, Steckfiguren, Zimtstangen, Sternanis sowie vieles mehr, was die Adventszeit schöner macht. Vorausgesetzt, es wird in die richtige Form gebracht. Genau darum kümmert sich die Kreativ-Gruppe um Susanne Wenzl.

Rund 40 Gestecke und 80 Adventskränze fertigen die Frauen in liebevoller und filigraner Handarbeit an. Tannenzweig für Tannenzweig befestigen sie mit Bindedraht an den Strohrohlingen. Etwa eine Stunde dauere es, bis ein Kranz fertig ist, sagt Wenzl. Schmuck, Kränze und Gestecke stehen dann am Samstag, 24. November, und Sonntag, 25. November, zum Verkauf auf dem traditionellen Adventsmarkt im Pfarrsaal von St. Augustin - wie jedes Jahr für den gemeinnützigen Zweck. Zwischen 40 000 und 50 000 Euro seien so im Laufe der Jahre für die Pfarrei zusammengekommen, weiß Wenzl. "Angeschafft wurden davon Chorröcke für die Ministranten, Vorhänge für den Saal, Sachen für die Kindergärten in St. Augustin und St. Monika und vieles mehr", erzählt sie. Die Erlöse aus dem Adventsmarkt flossen aber auch schon in die Renovierung des Glockenstuhls und der Kirche sowie außerhalb der Pfarrei in ein Kinderhospital in Bethlehem und an wohltätige Vereine wie den Ingolstädter Hospizverein und die Familiennachsorge Elisa.

Mit der Arbeit für den Adventsmarkt sind die ehrenamtlichen Aktivitäten der rüstigen Frauenrunde aber nicht beendet. Zwar gönne man sich unter dem Jahr einmal ein gemütliches Beisammensein bei einem guten Essen, im Frühjahr gehe es dann aber weiter mit dem Anfertigen von Osterkerzen und Palmbüschel. Zeit zum Ratschen während der Arbeit bleibt da natürlich kaum. Das aber vermissen die Damen ohnehin nicht, wie sie einräumen. Nicht einmal Musik bräuchten sie zur Ablenkung in der Werkstatt, so vertieft seien sie in das Basteln. "Es ist manchmal so still, dass man eine Maus laufen hören könnte", sagt eine von ihnen.

Der Adventsmarkt an der Pettenkoferstraße 12 dauert am Samstag und Sonntag jeweils von 14 bis 17 Uhr. Für Kaffee und Kuchen ist gesorgt. Neben Weihnachtsschmuck stehen auch hausgemachte Plätzchen und Marmelade sowie hochwertige Holzschnitzarbeiten zum Verkauf. Die Augustinerwichtel sind dieses Jahr mit einem eigenen Stand vertreten.