Hand in Hand hinein in eine fremde Kultur

31.03.2009 | Stand 03.12.2020, 5:04 Uhr

Das Trommelkonzert der Gäste aus Schwarzafrika in der Aula des Hallertau-Gymnasiums war nur einer von vielen Höhepunkten. - Foto: Ermert

Wolnzach (pat) Eine kulturelle Begegnung mit dem geheimnisvollen Schwarzafrika wagte nun das Hallertau-Gymnasium. Schülerinnen und Schüler ab den zehnten Klassen aufwärts setzten sich bei einem Trommelkonzert und anschließenden Workshops mit Kunst, Tanz und Musik aus dem westafrikanischen Burkina Faso auseinander.

Möglich machte diesen "ganz speziellen Schultag" Hanns-Peter Kirchmann, auf dessen Initiative eine Benefiz-Ausstellung zurückgeht, die in diesen Tagen in Abensberg und Neustadt zu sehen ist. Sie lautet "Main dans la Main", übersetzt Hand in Hand. Kirchmann hat die Ausstellung gemeinsam mit Wolfgang Engelhardt von Johnson Controls und der Josef-Stanglmeier-Stiftung ins Leben gerufen.

"Mit den anwesenden Künstlern gehen wir direkt an die Schulen, um das Bewusstsein der deutschen Jugend für Schwarzafrika zu erweitern", erklärt Kirchmann sein Projekt. Bei Trommelkonzerten und der konkreten Auseinandersetzung mit der schwarzafrikanischen Kultur will er "die Sinne für ein Land wie Burkina Faso schärfen" und aufzeigen, dass Hunger und Not nicht die einzigen Attribute des schwarzen Kontinents seien. "Seine Einwohner geben uns so viel mehr als Rohstoffe, Diamanten und Gold, was die finanzielle Unterstützung, die wir ihnen gewähren, absolut rechtfertigt", so Kirchmann.

Ans Wolnzacher Gymnasium hat ihn das hiesige Lehrerkollegium gelotst. Unter Federführung von Dr. Gerhard Loh und dem Kunsterzieher Christian Kuttler wurde der Vormittag durchgeplant, der mit einem deutsch-französischem Vortrag von Hanns-Peter Kirchmann über das Land Burkina Faso begann. Anschließend traten die afrikanischen Künstler auf. Sie begeisterten die Schüler mit einem euphorischen und vor Kraft und Eleganz nur so strotzenden Trommelkonzert in der Pausenhalle.

"Das ist mal ein sehr alternativer Unterricht, der den Blick unserer Gymnasiasten über den deutschen Tellerrand hinaus erweitern soll", erklärt Gerhard Loh das außergewöhnliche Engagement. "Der schwarze Kontinent trifft auf ein schwarzes Bundesland", sagte Christian Kuttler scherzhaft das "Gegenkonzert" an, bei dem die bayerischen Schüler ihre Gäste mit einem Zwiefachen unterhielten – ebenfalls hervorragend im übrigen.

Danach zogen sich die Teilnehmer an den Workshops schnell in die Klassenzimmer zurück, um dort noch intensivere Einblicke in die afrikanische Kultur zu nehmen. So wurde gemeinsam auf der "Djembe" getrommelt, Balaphon gespielt und afrikanisch getanzt. Auch am Zeichnen von Bäumen, dem Symbol für alles Leben in Afrika, versuchten sich die Gymnasiasten. Manche hatten so ihre Probleme damit, aber alle gaben ihr Bestes.

"Was für ein Engagement", lobte Hanns-Peter Kirchmann die Schule daher auch in höchsten Tönen, nachdem er mit seiner Initiative auf so große Gegenliebe und auf offene Ohren für die afrikanischen Belange gestoßen ist.