Hamburger Hausboot aus Losmühle

20.02.2009 | Stand 03.12.2020, 5:11 Uhr

Hausboot aus Franken: Manfred Dirsch (links) zeigt Berufsschülern die Pläne für sein Projekt. - Foto: Tschapka

Lösmühle (tis) Es dauert gar nicht mehr lange, dann wird in den Kanälen von Hamburg ein Hausboot schwimmen, das zu großen Teilen in Franken gefertigt wurde. Genauer gesagt von der Zimmerei Dirsch Holzbau in Lösmühle zwischen Hilpoltstein und Eckersmühlen, die den Zuschlag der bundesweiten Ausschreibung für den Auftrag bekommen hat.

Auftraggeber ist das Hamburger Architektenehepaar Amelie Rost und Jörg Niderehe, die in Zukunft den rund 20 mal 6 Meter großen Kahn bewohnen wollen. Während eine Hamburger Werft den metallenen Schiffskörper fertigt, war die Zimmerei Dirsch für den kompletten rund sechseinhalb Meter hohen Aufbau zuständig. "Wir kamen zu dem Auftrag, weil die Architektin Amelie Rost ursprünglich aus Wolkersdorf kommt und bei der Ausschreibung auch regionale Betriebe ihrer alten Heimat berücksichtigte", so der Firmenchef Manfred Dirsch. Den Zuschlag bekam er vermutlich nicht zuletzt deshalb, weil er bei der Vorstellung bei seinem zukünftigen Auftraggeber bereits einige seiner Ideen zum Thema Hausboot als handfeste Werkstücke mitgebracht hatte, vermutet Dirsch. "Die Idee war, ein Hausboot zu entwerfen, das im Wesentlichen den Charakter eines Bootes besitzt. Die Formensprache sollte klar und einfach sein", erklärte Dirsch die Entstehungsgeschichte seines Boots. "Diese einfache Formensprache sollte sich auch im Grundriss und in der Raumbildung der einzelnen Räume widerspiegeln. So entwickeln sich die Räume vom Öffentlichen zum Privaten, mit Hilfe einer einzigen Wand, die sich wie eine Spirale nach innen wickelt, und im Kern, die privaten Bereiche, Bad und Hauwirtschaftsraum einschließt."

Diese Entstehungsgeschichte des Hausbootes interessierte auch die Berufsschüler des BGJ Zimmerer aus Roth und Nürnberg, die am Freitag bei der Firma Dirsch in der Werkstatt zu Besuch waren. Dort erklärte ihnen Manfred Dirsch in allen Details, wie man so einen besonderen Auftrag angeht und für den Kunden zufrieden stellend abschließt. In ein paar Wochen wird der hölzerne Teil des Hausbootes, der sich noch als riesiger Bretterstapel in der Werkstatt auftürmt, nach Hamburg gebracht, wo es dann noch ungefähr eine Woche dauern wird, bis Dirsch und seine Mitarbeiter den hölzernen Aufbau mit dem metallenen Rumpf zusammenbauen werden.