Haltepunkt in Brunnen wieder ein Thema

25.11.2009 | Stand 03.12.2020, 4:28 Uhr

Augsburg (kx) Am 13. Dezember wechselt mit dem Fahrplan auch der Betreiber der Paartalbahn: Die Bayerische Regiobahn (BRB) schickt künftig ihre blauen Triebwagen auf die Strecke von Augsburg über Aichach nach Ingolstadt – und das deutlich öfter als bisher.

Die Taktverdichtung auf der Paartalbahn ist kein Verdienst der BRB. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) hatte vielmehr ein Einsehen und stellte die entsprechende Anforderung mit in die Ausschreibung der Strecke, die die BRB für sich entschied. "Mit dem neuen Fahrplan ist endlich die letzte Lücke im Regio-Schienentakt geschlossen", kommentiert BEG-Geschäftsführer Fritz Czeschka das neue Angebot.

Im Stundentakt ist ab Mitte Dezember Ingolstadt mit Augsburg verbunden. Die Abfahrts- und Ankunftszeiten der Paartalbahn orientieren sich dabei an den ICE-Verbindungen nach Hamburg und Berlin. "Wir haben genügend Puffer eingebaut, damit unsere Kunden bequem umsteigen können und auch kleinere Verspätungen noch aufgefangen werden", berichtet BRB-Vertriebsleiter Bastian Goßner.

Zwischen Aichach und Augsburg verkehrt die Paartalbahn an Werktagen von den frühen Morgenstunden bis abends um 20.30 Uhr im Halbstundentakt. Zwischen Friedberg und Augsburg soll werktags sogar alle 15 Minuten ein Zug fahren, doch Goßner schränkt ein: "Leider können wir einen Viertelstundentakt hier nicht gewährleisten", weshalb er lieber von einem Rhythmus, als von einem Takt spreche. Schuld daran ist laut BRB-Geschäftsführer Heino Seeger das "Nadelöhr Augsburger Hauptbahnhof". Bei der Abfahrt auf die Strecke der Paartalbahn komme es immer wieder zu Überschneidungen und bei der Frage "Darf erst die Paartalbahn oder der ICE fahren" müssten die Kollegen der Deutschen Bahn (DB) großes Fingerspitzengefühl beweisen, erklärt Goßner.

Seeger fordert deshalb die schnelle Umsetzung der Mobilitätsdrehscheibe: "Wir brauchen einen Hauptbahnhof, der barrierefrei ist und eine hohe Durchlässigkeit für Nah-, Fern- und Güterverkehr aufweist." Dann wären auch alle Fahrplan-Unsicherheiten der Paartalbahn Vergangenheit.

Trotz aller Aufbruchsstimmung stellt BEG-Geschäftführer Czeschka klar: Die hochmodernen Züge müssen wohl auch weiterhin an altersschwachen Bahnsteigen halt machen. Dafür sei kein Geld vorhanden. "So was kostet schnell mal 500 000 Euro", rechnet Czeschka und kleinere Reparaturen müssten die Kommunen wohl oder übel selbst anpacken.

Dafür hat Czeschka, zumindest was den Streckenausbau anbelangt, gute Nachrichten: Langfristig seien Zweispurigkeit und Elektrifizierung weiter ein Thema und auch neue Haltepunkte wären denkbar. "Der Haltepunkt Brunnen hat die größten Potenziale." Einen zeitlichen Rahmen konnte Czeschka allerdings nicht nennen.