Dautphe
Haller fährt bei deutscher Meisterschaft in die Top Ten

Ingolstädter Rad-Profi erreicht Rang acht und verpasst eine bessere Platzierung wegen eines Sturzes

23.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:04 Uhr

Patrick Haller fehlten nach einem Sturz im Schlussspurt die Körner. Er wurde Achter. - Foto: Roth Foto

Dautphe (DK) Bei der deutschen U 23-Meisterschaft in Dautphe am vergangenen Sonntag hat der Ingolstädter Rad-Profi Patrick Haller den achten Rang belegt. Ein Sturz des 19-Jährigen verhinderte eine noch bessere Platzierung.

188 Kilometer standen bei der deutschen U 23-Meisterschaft, dem Dautpher Straßenpreis, im hessischen Dautphe auf dem Programm. Den 9,4 Kilometer langen Rundkurs mussten die kommenden deutschen Radstars 20-mal durchfahren. "Der Kurs war wellig und recht unberechenbar", erklärte Haller, der mit insgesamt sechs Mann seines Teams rad-net Rose am Start war.

Zu Beginn war das Rennen sehr taktisch geprägt. Keine Mannschaft wollte eine Ausreißergruppe verpassen. Nach rund 100 Kilometern setzten sich 14 Fahrer ab, vom Team rad-net Rose befand sich Tobias Nolde darunter. Diese Gruppe konnte sich allerdings nie richtig absetzen und war maximal eine Minute vor dem Hauptfeld. "Wir waren nicht ganz zufrieden mit der Situation, da auch einige starke Fahrer vorne waren", sagte Haller. "So machten wir hinten Tempo." Allerdings passierte dem 19-Jährigen dann ein Missgeschick: In der Verpflegungszone am Berg wollte ein Fahrer neben Haller eine Flasche von rechts annehmen, verhakte sich aber bei ihm im Lenker. "So schnell konnte ich gar nicht schauen, da lag ich auch schon auf dem Asphalt", sagte Haller. "Blöd gelaufen. Mein Rad war kaputt, aber ich habe zum Glück nur Schürfwunden davongetragen. Mit dem Ersatzrad bin ich dann wieder ans Feld rangefahren."

So machte das Hauptfeld mit Haller weiter Tempo auf die Ausreißergruppe. Nach 140 Kilometern wurden diese dann eingeholt. "Ab dort war das Rennen wieder offen, und viele Attacken folgten", sagte Haller. "Und diesmal war ich immer dabei." Allerdings konnten sich die Ausreißer nie richtig vom Feld absetzen. Rund 30 Kilometer vor dem Ziel versuchte es Haller an einem kurzen, steilen Anstieg erneut und fuhr alleine weg. Kurz darauf schlossen weitere vier Fahrer zu ihm auf.

"Wir harmonierten gut und rissen schnell eine Lücke", sagte Haller. In der letzten Runde, rund neun Kilometer vor dem Ziel, fuhren nochmals 15 Fahrer an die Haller-Gruppe heran. So waren es 20 Leute an der Spitze. Der Sprinter im Team von rad-net Rose, Konrad Gessner, verpasste die Gruppe. "Ich wusste deshalb, dass ich alles aus mir herausholen musste am letzten, 300 Meter langen steilen Stück hoch ins Ziel", sagte Haller. "Allerdings spürte ich die Beine schon extrem."

Es kam zum Sprint der 20-köpfigen Spitzengruppe. Haller befand sich in einer guten Position und trat gerade an, bekam allerdings in diesem Moment Krämpfe im Oberschenkel. "Ich würgte den Gang noch irgendwie ins Ziel und kam als Achter über den Strich", sagte Haller. "Das ist natürlich ein gutes Ergebnis, jedoch hätte das auch noch besser ausgehen können für mich. Da mir die Körner fehlten, die ich bei meinem unnötigen Sturz und der Aufholjagd liegen gelassen hatte." Die Top Fünf seien das Ziel gewesen, mit dem "achten Platz bin ich knapp vorbei". Allerdings sei er mit der Form zufrieden. "Ich gehe nun voll motiviert in die nächste Woche. Mit dem Flèche du Sud wartet bereits die nächste Rundfahrt über fünf Etappen in Luxemburg auf uns. An Luxemburg habe ich noch schöne Erinnerungen aus der Jugendzeit. Deshalb hoffe ich auf ein gutes Rennen."