Ingolstadt
Halle 9 - eine Anlaufstation bei schlechtem Wetter

Der Stadtjugendring bietet Jugendlichen in der Halle 9 seit 2014 viel Platz für Sport, Musik und Austausch

17.08.2020 | Stand 23.09.2023, 13:35 Uhr
Maximilian Jocher
Bernhard Mayerhofer ist nicht nur für die Betreuung der Jugendlichen da, sondern dreht auch gerne mal selber seine Runden mit dem BMX. durch die Halle neun. Andere sind lieber auf Scootern unterwegs. −Foto: Eberl/Jocher

Ingolstadt - Für Skater, Scooterfahrer und BMXler gibt es - zumal an regnerischen Sommerferientagen - in Ingolstadt seit 2014 nur ein Ziel: Die Halle 9 am Hauptbahnhof. "Weil es einfach cool hier ist", sagt der 13-jährige Jakob Frank, der so oft es geht, mit seinem Freund Louis Roger zum BMX-Fahren hier her kommt. Auch an diesem Donnerstagnachmittag sind sie pünktlich zur Öffnung des Trendsportzentrums um da, um ihre Tricks zu üben.

Auf dem Weg in die Halle geht es an einer Bar vorbei, an der freilich nur alkoholfreie Getränke angeboten werden, an der Wand hängen Skateboards und BMX-Räder. "Das sind die beliebtesten Sportarten bei uns", erzählt Bernhard Mayerhofer, Diplom-Sozial Pädagoge. "Sehr gern kommen auch Scooterfahrer und Parkourleute. Es sind aber auch einfach welche zum Abhängen da." Das Team der Halle 9 bietet zusätzlich immer wieder Kurse für verschiedene Sportarten im Freien an. Manchmal werden Ausflüge, zu Skateparks in der Region gemacht (siehe auch Beispiele unten). Das Trendsportzentrum lädt auch Jugendliche die keine Lust auf Sport haben ein, ihre Freizeit hier zu verbringen, einfach Spaß zu haben und neue Kontakte zu knüpfen. Das geht nach den Lockerungen der Corona-Vorschriften nun wieder etwas besser. "Das Kickern war zum Beispiel bis vor wenigen Tagen wegen der Ansteckungsgefahr noch verboten, aber ist mittlerweile mit Maskenpflicht und Abstandsregelungen wieder erlaubt", so Mayerhofer.

Das Herz des Trendsportzentrums bildet die große Skaterhalle. Von der Miniramp bis zur Halfpipe ist alles zu finden, was für Skateboarder, Scooterfahrer und BMXler interessant ist. Zudem gibt es noch eine Boulderwand. Im Winter ist die "Neun", wie manche sie knapp nennen, auch beliebt bei Slacklinern und Longboarder.

Auf dem Weg in den ersten Stock passiert der Besucher eine Reihe von Bildern, die Jugendlichen gemalt haben. Hier werden immer wieder Ausstellungen von Nachwuchskünstlern gezeigt, erklärt Mayerhofer. Zur Zeit sind Werke von Nicolas Gartner zu sehen. "Lumen" heißt die Schau. "Wir versuchen, die Bilderleiste mindestens einmal im Jahr zu tauschen, aber wenn jemand Lust hat, hier seine Kunst auszustellen, wechseln wir gerne auch öfter", so Mayerhofer.

Oben befinden sich sechs Bandräume. Alle sind derzeit belegt, Probemöglichkeiten für Bands sind nach wie vor gefragt in Ingolstadt. In der Halle 9 stehen einige Combos auf der Warteliste. "Natürlich braucht man ein bisschen Glück, dann kann es auch schnell gehen", sagt Ulrike Treittinger, die unter anderem für die Zuteilung der Bandräume verantwortlich ist."Neu im Haus ist gerade die Band Wave like walls. Die haben nur acht Wochen warten müssen. Normal ist es aber ein halbes bis zu einem Jahr. Es lohnt sich trotzdem auf jeden Fall sich auf die Warteliste schreiben zu lassen."

Zu den Bandräumen kommt noch ein Zimmer mit DJ-Equipment, in dem Mayerhofer auch aus eigener Leidenschaft heraus gerne Kurse gibt. Hier lernen die Jugendlichen die Grundkenntnisse für das Auflegen und die Produktion von zum Beispiel elektronischer Musik. Weiter geht es im ersten Stockwerk mit noch einem großen Raum in dem normalerweise verschiedene Kurse wie Yoga und Acro-Yoga - eine Mischung aus Akrobatik und Yoga - stattfinden. Diese Workshops sind aber wegen der aktuellen Corona-Lage derzeit nicht möglich.

Hinter dem Trendsportzentrum steht ein großes Team dessen Aufgabe es ist, das alles glatt läuft und Jugendliche gefordert und gefördert werden. Von Anfang an dabei ist der Leiter Alexander Angermann. Treittinger ist seit eineinhalb Jahren dabei und hat großen Spaß am beim Stadtjugendring, wie sie sagt. "Es hat ein bisschen gebraucht, alle kennen zu lernen und das Vertrauen der Jugendlichen zu gewinnen, aber mittlerweile läuft es super."

Die Trendsporthalle hat trotz der Corona Pandemie wie gewohnt von Donnerstag bis Sonntag zwischen 15 und 17.30 und von 18 bis 22 Uhr geöffnet. Die Besucheranzahl musste auf 15 Personen begrenzt werden. Die Eintrittspreise liegen bei drei Euro, eine Zehnerkarte ist für 25 Euro zu haben. Mehr Informationen zum Trendsportzentrum gibt es unter www.srj-in.de.

DK

Maximilian Jocher