Gaimersheim
Hänsel und Gretel in Gaimersheim

Gymnasiastinnen entwickeln literarischen Wanderweg zum Thema Märchen rund um den Kraiberg

17.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:07 Uhr

"Ein gutes Team": Bis zum Herbst wollen die Gaimersheimer Elftklässlerinnen mit ihrem Lehrer Johannes Gläser ihr Projekt vollenden und der Öffentlichkeit präsentieren. Der Wanderweg soll eine Übersichtstafel, sieben Märchenstationen und einen Schatz enthalten. Die handgezeichneten Entwürfe der Schilder werden mit einem Computerprogramm am Ende professionell designt. - Fotos: Stephan/P-Seminar Q 11

Gaimersheim (DK) Unter dem Motto "Märchenwald" entwickeln elf Schülerinnen der Q 11 am Gaimersheimer Gymnasium einen literarischen Wanderweg rund um den Kraiberg. Im Herbst soll dieser eröffnet werden.

"Es war einmal vor langer Zeit ein P-Seminar... ." Dass sich die Elftklässlerinnen mit Märchen beschäftigen, wird mit dieser Einleitung gleich zu Beginn ihrer Präsentation deutlich. "Märchen sind etwas, was jeder aus der Kindheit kennt, das wird eine schöne Erinnerung für Jung und Alt", sagt Alexandra Terefenko zur Begründung, warum sich die Schülerinnen dazu entschieden haben, ihren literarischen Wanderweg "Hänsel und Gretel" sowie "Frau Holle" zu widmen. Zu Beginn seien erst Gaimersheimer Autoren im Gespräch gewesen, doch dafür hätten sie kaum Material gefunden. "Ich finde gut, was wir jetzt daraus gemacht haben", ergänzt Isabell Schuster.

Ein literarischer Wanderweg ist den Schülerinnen zufolge vielfältig umsetzbar. "Literatur wird in welcher Form auch immer auf mehreren Tafeln individuell gestaltet", sagt Alexaná †dra. Die Version der Gymnasiastinnen mit dem Titel "Märchenwald" sei in Kleingruppen erarbeitet worden, über deren Ideen am Ende abgestimmt worden sei. "Die Gruppe funktioniert gut, jeder hat seine eigenen Stärken, und deshalb passen wir gut zusammen", ist Alexandra überzeugt.

Der Märchenwald am Kraiberg, der vor allem Schüler der dritten bis fünften Klassen ansprechen soll, wird aus mehreren Stationen rund um den zentral gelegenen Spielplatz bestehen. "Eine Infotafel gibt einen allgemeinen Überblick über den Wanderweg", erläutert Vanessa Jose. Anschließend folgen sieben Tafeln mit Märchen wie "Der Wolf und die sieben jungen Geißlein", "Der süße Brei" oder "Schlaraffenland". "Bei den Märchen haben wir auf Variation geachtet", sagt Isabell Schuster. "Weil jedes Land seine eigene Märchenkultur hat, gibt es deshalb nicht nur deutsche, sondern auch ausländische Geschichten wie ,Der dicke fette Pfannkuchen'."

Mit dem literarischen Wanderweg verfolgen die Jugendlichen bestimmte Ziele: Durch die Miteinbeziehung von Spielplatz, Wald und Wiese hoffen sie, Freude an der Natur sowie der Umgebung wecken zu können. "Wir sind überzeugt, dass wir die Besucherzahlen erhöhen können, weil es bisher keine richtige Attraktion für jüngere Kinder in Gaimersheim gibt und der Märchenwald ein gutes Wanderziel wird", sagt Alexandra. Am Ende warte sogar ein Schatz auf die Besucher des literarischen Wanderwegs, für den die Gemeinde bereits grünes Licht gegeben hat.

Diese "Ergänzung des Kultur- und Freizeitangebots" in Gaimersheim wird den Schülerinnen zufolge außerdem durch Rätsel und Rezepte aufgewertet. Außerdem können Arbeitsblätter oder das Hänsel-und-Gretel-Lied auf der Gaimersheimer Homepage beziehungsweise über QR-Codes heruntergeladen werden. Die wetterbeständigen Tafeln - etwa einen Meter auf 80 Zentimeter groß - wollen die Mädchen "wie ein offenes Märchenbuch" gestalten. Noch sind die Entwürfe handgezeichnet, die Schilder sollen über ein PC-Programm aber mit einem ansprechenden Design umgesetzt und gedruckt werden. Für die Finanzierung setzen die Elftklässlerinnen auf Sponsoren (siehe eigener Artikel).

Das Endergebnis wollen die Schülerinnen bereits im Herbst der Öffentlichkeit im Zuge einer kleinen Feier mit Ehrengästen präsentieren. Schon jetzt ist die Vorfreude groß: "Das Besondere ist, das ist unsere Leistung, und am Ende sehen wir, was wir selbst geschafft haben", sagt Alexandra.