Schrobenhausen
Hämmern bis zur letzten Minute

19.03.2010 | Stand 03.12.2020, 4:10 Uhr

Schaut bei ihren Ausstellern vorbei: SOBA-Veranstalterin Martha Stief (l.) lässt sich am Tag vor der großen Messeeröffnung in den Ausstellungshallen sehen. Zusammen mit Monika Schoderer (Mitte) werden die kleinen Sorgen und Nöte der Messebeschicker beseitigt. - Foto: Spindler

Schrobenhausen (jsp) Akkuschrauber surren, es wird gehämmert und gesägt: Bis zur letzten Minute vor der Eröffnung der Wirtschaftsschau SOBA arbeiten die Messebeschicker an ihren Ständen in den Hallen und auf dem Freigelände. Am heutigen Samstag um 14 Uhr eröffnet die neuntägige Ausstellung.

"Es war wieder hektisch", sagt SOBA-Veranstalterin Martha Stief, während sie mit ihrer Assistentin Monika Schoderer vom Büro aus Richtung Messegelände hinter ihrem Gasthaus geht. Die junge Frau mit dem modischen Kurzhaarschnitt widerspricht Stief nicht, sie fügt lediglich etwas hinzu: "Die Aussteller und die Aufbauteams waren heuer etwas gelassener und ruhiger als 2008." Martha Stief blickt nach oben auf den blau-weißen Himmel: "Vielleicht hat das auch mit dem Wetter zu tun."

Lange Zeit, darüber nachzudenken, haben die beiden Frauen nicht. Josef Plöckl kommt in Schrittgeschwindigkeit mit dem Firmenbully angefahren, hält an und schwärmt: "Das ist doch ein Himmel in den bayerischen Farben." Plöckl lacht und setzt nach: "Und den hat man uns sechs Monate vorenthalten . . ." Auch der Small Talk endet schnell mit etwas Geschäftlichem. Martha Stief fragt ihren Lebenspartner nach einem roten Teppich. Irgendwo in einer der beiden Messehallen fehlt noch ein Stück des Bodenbelages.

Schoderer und Stief gehen weiter. Sie sind noch nicht in der großen Messehalle angekommen, da werden sie schon wieder von einem Handwerker gefragt: "Ich suche den Stand neun." Etwas fragend schaut der Handwerker in die Runde. Schoderer hilft aus und zeigt mit der rechten Hand auf die große Halle: "Der siebte Stand rechts."

Insgesamt 178 Firmen, Verbände, Vereine und Kommunen haben sich für die am heutigen Samstag beginnenden SOBA angemeldet. Sie alle verteilen sich auf zwei Messehallen und das Freigelände. Eingefleischte SOBA-Besucher werden sehen, dass sich das Gelände heuer etwas anders präsentiert als noch vor zwei Jahren. Die SOBA öffnet sich mehr zur Stadt hin. Die kleine Messevorstadt ist näher an die Paar und die Altstadt herangerückt.

Nicht an allen Messeständen sind die Aussteller bereits aktiv. An manchen Ecken in den Gängen klaffen noch Lücken. "Die kommen morgen", sagt Schoderer auf einen fragenden Blick von Martha Stief. Ein paar Meter weiter ist wieder ein leerer Stand zu sehen. Aber Martha Stief kennt den Aussteller schon: "Die kommen noch – ganz bestimmt, da kannst Du Dich drauf verlassen." Und Schoderer nimmt’s gelassen, weil sie weiß, was moderner Messebau alles vermag: "Das geht ganz schnell: Klapp, klapp, und der Stand steht."

Vom Trubel um ihn herum vollkommen losgelöst sitzt der zehnjährige Samuel Karl im Cockpit eines Eurofighters. Die Handwerke bauen das Drumherum des LFK-Standes noch auf. "Ich habe schon sehr viele Landeanflüge probiert", gesteht Samuel und bewegt den Steuerknüppel, ohne dabei nach rechts oder links zu schauen, "aber ich habe auch schon sehr, sehr viele Jets zerlegt . . ." Zum Glück alle nur auf einem Großbildschirm. Sonst wäre er ein Fall für Notfallseelsorgerin Monika Last. Die baut zusammen mit einer Helferin den Stand von Disco-Fieber auf. Den teilt sich das Schrobenhausener Präventionsprojekt mit der Humanitären Hilfe des BRK. Aber dort steht zunächst eine kleine Pause an. "Dreimal schwarzer Kaffee", ruft Last ihrer Standnachbarin Ingrid Schmidt vom BRK-Stand zu.

Keine Pause gönnt sich dagegen Monika Schoderer. Sie kommt vom Handy nicht weg. Immer wieder rufen Messebeschicker an. Die kleinen Wehwehchen löst Schoderer mit ein paar schnellen Auskünften. Inzwischen ist Martha Stief schon beim Festzelt und der kleinen Frühjahrskirmes angekommen. Die Sonne scheint frühlingshaft herab und schon kommt wieder ein Aussteller, der ein paar Fragen hat . . .