"Haben in der Verfassung nichts in Kreisliga verloren"

13.09.2009 | Stand 03.12.2020, 4:40 Uhr

Gabriel Mihali (Kraiberg, rechts) greift zu unfairen Mitteln, um Michael Königsmark (FCS) vom Ball zu trennen. - Foto: Ph. Schmatloch

Pfaffenhofen (pat/pmf) Heftige Rückschläge hielt der sechste Spieltag für die Teams aus Wolnzach und Pörnbach in der Kreisliga Donau/Isar 1 bereit. Der TSV rutschte durch eine 1:2-Niederlage bei Grün-Weiß Ingolstadt auf den letzten Tabellenplatz ab, während der VfB in Denkendorf beim 1:8 eine mächtige Klatsche verpasst bekam. Lediglich der FC Schweitenkirchen hielt durch einen 2:1-Erfolg über Kraiberg Anschluss zur Spitze.

FC Grün-Weiß Ingolstadt – TSV Wolnzach 2:1 (1:0): Als "unsinnig wie ein Kropf – wie so häufig in den vergangenen Wochen" brandmarkte Wolnzachs Spielertrainer Harald Maier die Niederlage, mit der die Grün-Weißen die Rote Laterne den Wolnzachern in die Hand drücken konnten. Der TSV wählte eine defensive Ausrichtung, überließ den Türken das Spiel und kam darüber trotzdem zu den erheblich besseren Chancen. "Vier Riesendinger – aber wir machen keines rein. Mehr bekommst du in dieser Liga nicht", befand Maier, dass das Auslassen der Großchancen durch Matthias Ott und Florian Flicker sowie von zwei 3:1-Überzahlsituationen nicht nur mit Pech, sondern auch mit Unvermögen zu tun hatte. Ganz anders Ingolstadt, das sich nur wenige Chancen herausspielte, aber nach 35 Minuten durch den aufgerückten Libero Hakki Yüksel das 1:0 erzielte und nach dem Wechsel mächtig Gas gab, um die Entscheidung zu erzwingen.

Mehrere Male hatte sich Wolnzach in dieser Phase bei Torwart Harald Falter zu bedanken, der seine Elf mit tollen Paraden im Spiel hielt. "Kämpferisch ging es zwar rund, aber im Angriff waren wir viel zu harmlos", kommentierte Maier den weiteren Verlauf der Partie, in der Grün-Weiß eine Viertelstunde vor Schluss durch eine Gelb-Rote Karte dezimiert wurde. Zwei Minuten vor dem Ende erzielte Cabuk Yüksel dennoch das 2:0 und die Entscheidung. In der selben Szene sah Florian Flicker Gelb-Rot – und im Gegenzug schaffte Matthias Ott noch den Anschlusstreffer. "Zu spät, um etwas holen zu können", befand Maier, der das Duell als "so hitzig wie es bei purem Abstiegskampf üblich ist, aber niemals unfair" bezeichnete.

SV Denkendorf – VfB Pörnbach 8:1 (3:1): Nur der Start lief aus Pörnbacher Sicht optimal. Nach drei Minuten versenkte Manuel Schweiger eine Freistoßflanke von Markus Eberl per Kopf zum 1:0. Danach ging es schnell und beständig abwärts. Benjamin Höll glich nach sechs Minuten aus. Die einzige Chance zur erneuten Pörnbacher Führung verpasste Eberl nach 19 Minuten – und im direkten Gegenzug folgte der Knackpunkt der Partie: das 2:1 durch den Denkendorfer Sebastian Otto. "Denkendorf war wacher und aggressiver, während unsere Abwehr latent überfordert wirkte", befand VfB-Sprecher Manfred Eberl, der die Entscheidung mit dem 3:1 durch Stephan Meier (34. Minute) gefallen sah. Ein Aufbäumen der Pfaller-Elf war nach dem Wechsel nicht zu erkennen. "Es war ein sehr bitterer Tag für uns, da wir in dieser Verfassung nichts in der Kreisliga verloren haben", prophezeite Eberl seiner Mannschaft schwere Zeiten. Angesichts der kollektiven Selbstaufgabe nach dem Wechsel, die sich in fünf weiteren Treffern durch Roland Hiesch (48.), Benjamin Höll (60.), Manfred Schmidt (70.) und zweimal Dirk Lehmeyer (78. und 84.) niederschlug, konnte er aber auch nicht anders.

FC Schweitenkirchen – ST Kraiberg 2:1 (0:0): Am Ende war es die von Schweitenkirchens Spielertrainer Robert Jovanovic prophezeite enge Kiste. Bis in die Nachspielzeit hinein musste seine Mannschaft zittern, durfte sich aber über verdiente drei Punkte freuen. "Es war ein schwer erarbeiteter Arbeitssieg ohne spielerische Glanzpunkte", bilanzierte Jovanovic, der in den letzten Minuten der Partie vergeblich versuchte, sein Team zur Ordnung zu brüllen. Noch in der 87. Minute hatte Schweitenkirchen nach Toren von Sedat Sahin (65.) und Maximilian Bauer (83.) wie der sichere Sieger ausgesehen. Dann legte sich Mustafa Kadioglu den Ball zum Freistoß zurecht und profitierte bei seinem Anschlusstreffer für Kraiberg von einer löchrigen Schweitenkirchener Mauer und einer ganz schwachen Abwehraktion von Schlussmann Michael Kölnberger, der den flachen, nicht sonderlich stark getretenen Ball durch die Arme gleiten ließ. "Ganz klar ein Torwartfehler", so Jovanovic. Ausgleichende Gerechtigkeit, wenn man so will: Denn auch Kraibergs Schlussmann Roland Neller half beim ersten Schweitenkirchener Treffer kräftig mit, als er eine missglückte Flanke von Daniel Lutz direkt vor die Füße von Sedat Sahin fallen ließ.

Auch wenn der Schweitenkirchener Erfolg in Ordnung geht, war es kein berauschender Auftritt der Heimelf. Vor allem nach dem Seitenwechsel investierten die Hausherren zu wenig und hatten Glück, dass auch das Team aus Kraiberg nicht seinen besten Tag erwischt hatte. Zumindest in der ersten, also der etwas besseren von zwei schwachen Halbzeiten, ließ Schweitenkirchen hin und wieder seine Torgefährlichkeit aufblitzen. In den besten Szenen scheiterten Jovanovic (13.) und Lutz (41.) an Latte und Pfosten. Die beste Chance für Kraiberg vergab Orhan Yaman, dessen Schuss aus 25 Metern Michael Kölnberger mit den Fingerspitzen an die Latte lenkte (30.).