"Haben die besten Voraussetzungen"

Der neue Audi-Chef Markus Duesmann übernimmt in herausfordernden Zeiten

02.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:37 Uhr
Markus Duesmann. −Foto: Audi AG

Ingolstadt - "Ich habe mir sagen lassen: Die Audianer halten zusammen.

 

Genau darauf kommt es jetzt an. " Diese Worte sollen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der vier Ringe neuen Mut verleihen. Sie stammen von Markus Duesmann, der sich in einem Konzern-internen Interview an die Belegschaft des Autobauers gewandt hat. Der neue Vorstandschef tritt sein Amt in bewegten Zeiten an. "Die Corona-Pandemie und ihre Folgen werden uns lange beschäftigen. " Es sei verständlich, dass viele gerade andere Dinge im Kopf hätten als den nächsten Autokauf. "Daher werden wir Umsatzeinbußen verzeichnen", sagt Duesmann in deutlichen Worten.

Doch insgesamt klingt Duesmann optimistisch. Die Corona-Krise und deren Folgen "werden wir hoffentlich einigermaßen verkraften, weil unser Konzern in den vergangenen Jahren gut gewirtschaftet hat". Alle müssten nun an einem Strang ziehen, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen - wobei der Vorstandsvorsitzende Wirtschaftsunternehmen ausdrücklich miteinbezieht. Für Audi heiße das: "Wir müssen vitale Prozesse aufrechterhalten und die ersten Schritte aus der Krise heraus planen. " Ein Lob gibt es hier für die Arbeit des Audi-Krisenstabs.

Abseits der Pandemie scheint sich Duesmann auf seinen ersten Tag an der Spitze des Ingolstädter Autobauers gefreut zu haben: "Jetzt kann ich es kaum erwarten, mich wieder mit Autos und Technologie zu beschäftigen", sagt er und gibt zu, in den vergangenen Monaten eher seinen Hobbys und Sport Raum gegeben zu haben. "Beeindruckt" sei er etwa vom Audi e-tron GT, in dem Duesmann bereits eine "neue Ikone" erkennen mag.

Der e-tron GT ist Bestandteil der sogenannte E-Roadmap der vier Ringe. Sie wurde unter seinem Amtsvorgänger Bram Schot erarbeitet. "Schot und sein Team haben gute Vorarbeit geleistet und wichtige Weichen gestellt", betont der neue Chef, der ehemals Mitglied im BMW-Vorstand war. Audi setze konsequent auf nachhaltige Mobilität: "Daran werden wir anknüpfen. "

Mit "wir" meint Duesmann in gewisser Form sicher alle Audianer - aber auch den neu zusammengestellten Vorstand. "Die Arbeit im Vorstand stelle ich mir als ausgeprägte Teamarbeit vor. Teamarbeit brauchen wir gerade jetzt", sagt der 51-Jährige. Er habe zudem großen Respekt vor den bisherigen Leistungen der Belegschaft. Man habe die besten Voraussetzungen, um "Vorsprung durch Technik" gemeinsam neue Kraft zu geben, findet Duesmann.

DK