Beilngries
Haarscharf an der Titelverteidigung vorbei

Beilngrieser Reinhard Blodig besiegt den neuen Schachkreismeister, landet insgesamt aber auf Platz zwei

08.01.2013 | Stand 03.12.2020, 0:38 Uhr

 

Beilngries (nur) Christoph Zill vom SK Freising ist neuer Einzelmeister der Meisterklasse 1 im Schachkreis Ingolstadt-Freising. Er setzte sich beim diesjährigen Wettkampf in Beilngries knapp gegen Titelverteidiger Reinhard Blodig (SC Beilngries) und Martin Spieß (SK Ingolstadt) durch.

Teilweise hochklassige Wettkämpfe, Spannung bis zum Schluss und eine reibungslose Organisation: Sehr zufrieden waren die Verantwortlichen beim Ausrichter SC 1947 Beilngries mit dem Verlauf des Wettbewerbs. Wie der Vorsitzende Reimund Kirsch sagte, war das Haus des Gastes in Beilngries bereits vor drei Jahren Schauplatz der Kreismeisterschaft. Dass sein Verein nun schon wieder zum Gastgeber auserkoren wurde, erachtete er als Zeichen der Wertschätzung seitens des Schachkreises.

Insgesamt nahmen an den Titelkämpfen 56 Denksportler teil. Zwei Dutzend gehörten der Meisterklasse 1 (MK 1) an, 32 waren der Meisterklasse 2 (MK 2) zuzuordnen. Für die MK 1 waren nur gesetzte Spieler zugelassen. Jeder Teilnehmer musste an drei Tagen sechs Runden absolvieren. Gespielt wurde nach dem so genannten Schweizer System. Dessen wesentliches Merkmal ist, dass nur die Paarungen der ersten Runde gesetzt sind. Danach erfolgt eine erste Auswertung der Ergebnisse. Anschließend ergeben sich alle weiteren Partien aus dem jeweiligen Tabellenstand. Sofern sie nicht schon gegeneinander gespielt haben, stehen sich also in jeder Runde immer die beiden Spitzenspieler gegenüber. Beginnend beim aktuell Dritten und Vierten, spielen in den übrigen Begegnungen zudem immer die beiden jeweils Nächstplatzierten gegeneinander.

Zum Modus gehörte auch, dass jeder Spieler pro Partie 150 Minuten Bedenkzeit hatte. Für die ersten 40 Züge hatte er maximal zwei Stunden Zeit. Falls die Partie dann noch nicht entschieden war, standen im Höchstfall weitere 30 Minuten zur Verfügung. Wer dieses Zeitlimit überschritt, hatte unabhängig von der aktuellen Spielsituation auf dem Schachbrett verloren. Diese Regelung brachte es mit sich, dass ein Spiel bis zu fünf Stunden dauern konnte. Um bei der Kreismeisterschaft erfolgreich zu sein, musste man also nicht nur ein gewiefter Stratege sein, sondern auch über große Ausdauer verfügen.

Letztlich holte sich Christoph Zill den Titel in der MK 1. Allerdings war die Entscheidung denkbar knapp. Zill hatte die ersten fünf Runden siegreich beendet und traf in seinem letzten Spiel auf Reinhard Blodig. Der für den SC Beilngries spielende Riedenburger gewann diese Partie und brachte es damit ebenso wie Zill und Martin Spieß aus Ingolstadt auf fünf Punkte. Aus diesem Grund musste die Feinwertung, bei der die von den Gegnern des Spitzentrios erreichten Punkte mitzählen, zur Ermittlung des Siegers herhalten. Dabei hatte Zill minimale Vorteile gegenüber Blodig, der seinerseits den Ingolstädter Spieß ganz knapp hinter sich lassen konnte.

Zweitbester Beilngrieser in der MK 1 war Siegfried Schmid, der den fünften Platz belegte; Achter wurde SC-Akteur Holger Seidenschwarz. In der MK 2 siegte der ungeschlagen gebliebene Harald Dietl (SK Abensberg). Bester Beilngrieser war hier der Vereinsvorsitzende Reimund Kirsch, der den zwölften Platz belegte und dabei nur wegen der für ihn ungünstigeren Feinwertung einen Platz unter den ersten Zehn verpasste.