Die Corona-Pandemie ist auch für die Region eine haarige Angelegenheit.
Niemand weiß, wann uns das Virus wieder loslässt. Seit Montag gibt es jedenfalls deutlich spürbare Lockerungen. Ein Beispiel: Friseurgeschäfte dürfen unter strengen Auflagen öffnen. Nach gut sechs Wochen Zwangspause stehen die Telefone bei den Coiffeuren nicht still. Hastige, zuweilen unhöfliche Anfragen wegen eines Termins, "am besten noch diese Woche", wie eine Ingolstädter Friseurin erzählt. Nicht immer klappt es so kurzfristig. Manch einer könne das nicht verstehen und nörgle rum. Die "Hoppla, jetzt komme ich"-Mentalität ist also corona-resistent. Schade.
Die Friseurinnen und Friseure haben einiges zu tun. "Um ein Haar hätte ich die ganzen Auflagen nicht rechtzeitig erfüllen können", erklärt besagte Schanzerin. Die vielen Hygiene-Bestimmungen für sie (Schutzhelm, ständiges Desinfizieren von Händen und Arbeitsutensilien, keine Leseecke) und für ihre Kunden (Maske) seien absolut plausibel. Allerdings lässt die Frau an der Innung kein gutes Haar. "Die meisten Informationen muss man sich selbst beschaffen. Ich fühle mich ein wenig im Stich gelassen. " Autsch.
Und die "Sorgen" der Gäste? Beim Video-Telefonat, in der Schule oder im Büro beginnen nach dem Friseurbesuch die Frotzeleien zwischen Freunden, Schulkameraden und Kollegen von Neuem. Wer hat folgende Sprüche - oder einen davon - noch nicht gehört: "Wenn du schon beim Friseur warst, wieso bist du nicht bis zum Schluss geblieben? " oder beim Blick auf den neuen Haarschnitt ein süffisantes "Den Prozess gewinnst du auf alle Fälle". Haha.
Friseure müssen auf ihre Frage "Wie hätten Sie es denn gerne? " nun wieder ein "Umsonst" ertragen. Aber deshalb wird sich kein Friseur mit einem Kunden in die Haare kriegen. Die Künstler wissen: Wir meinen es ja nur gut und wollen mit unserem (baldigen) Besuch den Frauen und Männern helfen, sich an unserem Schopf aus einer wirtschaftlich komplizierten Lage zu ziehen. Das einstimmige Urteil der Geschorenen lautet: Haar-kuna Matata! Es heißt die Sorgen bleiben euch immer fern. . .
flw
