Kelheim
Gymnasium ohne Chef

Nach dem überraschenden Weggang von Peter Wurzer bleibt die Kelheimer Schule bis Februar ohne Leiter

02.08.2012 | Stand 03.12.2020, 1:12 Uhr

Bei Schülern und Kollegen beliebt und immer für einen Scherz zu haben: Peter Wurzer hat das Kelheimer Donau-Gymnasium überraschend verlassen. Vor fünf Jahren hatte er der Deutschen Schule in Kairo adieu gesagt, wo dieses Foto entstand - Foto: DK-Archiv

Kelheim (rat) Das Donau-Gymnasium in Kelheim geht ohne Schulleiter in das kommende Schuljahr. Überraschend hat der bisherige Chef Peter Wurzer kurzfristig die Leitung des Gymnasiums in Landau an der Isar übernommen. Das Führungsamt in Kelheim wird erst im Februar 2013 wieder besetzt.

Die Stelle werde im Oktober ausgeschrieben, erklärte Studiendirektor Raimund Fries. Er ist seit dem Jahr 1996 ständiger Stellvertreter des Schulleiters. „Das Donau-Gymnasium wird am Laufen gehalten“, versicherte der 63-Jährige, der nun vorübergehend als kommissarischer Schulleiter fungiert. Über die Neubesetzung werde das Kultusministerium entscheiden. Ab dem Zwischenzeugnis 2013 werde das Kelheimer Gymnasium wieder einen Chef haben, so Fries.

Er gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge, räumte Wurzer ein. Für den überraschenden Wechsel seien ausschließlich private Gründe ausschlaggebend gewesen. Der 61-Jährige war vor fünf Jahren nach Kelheim gekommen. Zuvor hatte er die Deutsche Schule der Borromäerinnen in Kairo geleitet. Auch in Oslo war Wurzer bereits tätig gewesen.

Trotz der Weltenbummelei sei die Heimat der Familie aber stets das Haus in Aham südlich von Dingolfing geblieben. Nun habe er kurzfristig die Leitung des Gymnasiums in Landau an der Isar übernehmen können, was nur 25 Kilometer von Aham entfernt liegt, so Wurzer. Während der Schulwochen habe er in der Kelheimer Zweitwohnung gelebt, an den Wochenenden und während der Ferien in Oberbayern. „Dieser Spagat ging mir auf die Nerven gesteht Wurzer. Er räumt ein, dass er zwar „ein DGK-ler, aber nie ein Kelheimer“ geworden sei, auch wenn er hier an der Donau viele Freunde habe. Landau sei nun aber definitiv die letzte Station seiner Laufbahn.

„Im Lehrerkollegium herrschte betretenes Schweigen als ich die Nachricht verkündet habe“, berichtete der bei Schülern und Kollegen beliebte Pädagoge. Er sei mit der Arbeit am Donau-Gymnasium sehr zufrieden gewesen, habe vieles bewegen können. Neben der Sanierung des Gebäudes habe er auch „die innere Erneuerung“ vorangetrieben. Vor seiner Ankunft habe es an Strukturen gefehlt. Stolz ist Wurzer auf das ABC des DGK und das Mental-Top-Programm, das die Zusammenarbeit zwischen Schülern, Eltern und Lehrern intensiviert habe.

Wurzer freut sich nun auf die neue berufliche Herausforderung in Landau. Die Schule habe eine Pyramide als Symbol. Das sei ihm sympathisch, denn es erinnere ihn an die Zeit an der Deutschen Schule in Kairo.