Hilpoltstein
Gymnasium Hilpoltstein und Klingele Papierwerke unterzeichnen Kooperationsvertrag

Schriftliches Jawort mit "Spickbremse"

19.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:56 Uhr
Fast wie eine richtige Hochzeit: Anja Eichinger und Bernhard Harrer unterzeichnen den Kooperationsvertrag zwischen dem Hilpoltsteiner Gymnasium und der Firma Klingele. −Foto: Tschapka

Hilpoltstein (tis) Eigentlich besteht die Zusammenarbeit zwischen Gymnasium Hilpoltstein und den Klingele Papierwerken schon seit einigen Jahren.

So wurden zusammen mit dem Hilpoltsteiner Familienunternehmen schon zwei P-Seminare realisiert, und es gab Betriebsbesichtigungen und Praktika. Gestern wurde diese erfolgreiche Zusammenarbeit schriftlich besiegelt. In der neuen Aula des Gymnasiums unterzeichneten die Direktorin Anja Eichinger und der Werkleiter Bernhard Harrer eine Kooperationsvereinbarung mit dem Ziel, eine verbindliche und dauerhafte Verbindung zwischen Schule und Unternehmen zu etablieren.

"Mit unserer Unterschrift wollen wir dem Ganzen nun endlich auch einen offiziellen Charakter verleihen", sagte Anja Eichinger in der Feierstunde. Die Schülerinnen und Schüler hätten die Gelegenheit, die Arbeitswelt eines international tätigen Unternehmen kennenzulernen, was ihnen Orientierung für ihre Berufs- oder Studiumwahl bieten würde, und die Firma Klingele könne Kontakte knüpfen zu potenziellen Fachkräften.

Die stellvertretende Landrätin Edeltraud Stadler freute sich, wieder einmal ihre "alte Schule" besuchen zu dürfen, die sich aufgrund des Umbaus mehr und mehr zu einer "neuen Schule" wandeln würde. Sie begrüßte ausdrücklich die Kooperationsvereinbarung, bei der die "Jungen von den Alten" und umgekehrt viel lernen würden, was jeden Einzelnen beruflich weiterbringen würde.

Schülerinnen und Schüler der Klasse 9 b berichteten von ihrer Betriebserkundung bei Klingele. In einzelnen Gruppen stellten sie unter anderem ein Bewerbungsgespräch nach, erklärten die Grundlagen des Druckverfahrens und beleuchten auch die hygienischen Anforderungen des Verpackungsspezialisten. Außerdem lernten die Zuhörer, wie aus Papier Wellpappe, und aus Wellpappe Kartons werden.

Sebastian Schreiber erinnerte an zwei P-Seminare mit der Firma Klingele. Im Schuljahr 2010/11 ging es um die "Verbesserung der Orte sozialer Begegnungen bei der Firma Klingele", bei dem unter anderen kleine Grünanlagen auf dem Firmengelände und Verbesserungen im Mensabereich etabliert wurden. Drei Jahre später produzierte eine nächste Generation von P-Seminaristen "Anti-Spick-Aufsteller", die auch heute noch bei Leistungsnachweisen in der Schule genutzt werden. "Manche sagen, das wäre ein Erzeugnis gegen die Interessen Schüler, andere sagen, mit dieser "Spickerbremse" könne man besonders gut spicken", so Schreiber über dieses offenbar vielseitig einsetzbare Produkt. Eines sei jedenfalls sicher: Die Firma Klingele sei ein toller Partner für eine Kooperation. "Wäre das eine Hochzeit, dann wäre das hier unser Jawort", sagte Schreiber.

Eigentlich hätte Werkleiter Bernhard Harrer jetzt einfach ebenfalls nur "Ja" sagen müssen, aber dann hätte er ja seine ganze Rede umsonst geschrieben. In dieser machte er deutlich, dass die Kooperationsvereinbarung für beide Seiten profitabel sei. "Auch wir können dank dieser Brücke zwischen Theorie und Praxis früh Kontakte zu jungen Leuten knüpfen und sie für unser Unternehmen begeistern", machte Harrer deutlich. "Wir stehen als aktiver Partner zur Verfügung, und wir bitten Sie, das auch einzufordern", so Harrer, der nun zusammen mit Direktorin Anja Eichinger den Kooperationsvertrag feierlich unterzeichnete - beide nur getrennt von einer Original Klingele P-Seminar-Spickbremse. Für Anja Eichinger gab es noch Blumen, und als dann aus dem Publikum der Ruf "der Strauß darf nun geworfen werden!" ertönte, fühlte man sich wirklich wie auf einer richtigen Hochzeit.