GVZ-Gutachter will sich noch nicht festlegen

23.10.2008 | Stand 03.12.2020, 5:29 Uhr

Mitten im Wasserschutzgebiet liegt der bislang favorisierte Standort des zweiten Güterverkehrszentrums. - Foto: Google Earth

Ingolstadt (rh) Wer gestern im Stadtrat erfahren wollte, ob aus der Sicht eines Geologen das geplante zweite Güterverkehrszentrum bedenkenlos gebaut werden kann, der wurde enttäuscht. "Vor dem Meißel ist es dunkel", verwies Gutachter Robert Hurler in der Bergmannsprache darauf, dass dies erst ein Zwischenbericht sei und "immer noch was kommen" könne, so lange die einzelnen Untersuchungen nicht abgeschlossen seien.

Über 30 davon habe es inzwischen gegeben, berichtete der Experte im Plenum. "Das ist ein relativ aufwendiges Untersuchungsprogramm." Hurler schloss sich der Meinung anderer Gutachter an und sprach von "sehr guten und wirksamen Deckschichten" über den Trinkwasservorräten.

Warten bis November

"Spätestens in 14 Tagen" sei mit "weitergehenden Aussagen" zu rechnen, der Schlussbericht soll im November vorgelegt werden. Hans Achhammer (CSU) wollte wissen, wie weit die einzelnen Bohrstellen voneinander entfernt seien. Die Distanzen lägen "im Hundertmeterbereich", erwiderte der Geologe. "Ich gehe davon aus, dass unsere Aufschlussdichte reicht."

Petra Kleine (Grüne) erkundigte sich nach den möglichen Konsequenzen des Gutachtens für die derzeit laufende Änderung des Wasserschutzgebiets. Hurler: "Wir beschränken uns momentan auf das GVZ." In Etting und Gaimersheim werde nicht gebohrt. "Wir schaffen aber innerhalb des laufenden Verfahrens detailliertere Erkenntnisse", fuhr der Gutachter fort. "Wie ich die bayerische Wasserwirtschaft kenne, wird auf solche Erkenntnisse sehr wohl eingegangen." Anton Böhm (SPD) gab zu bedenken, dass an den Stellen, an denen Lastwagen stünden, vielleicht verstärkt gebohrt werden müsse. Was Hurler zu der Bemerkung veranlasste: "Es gibt auch Stoffe, die Beton durchdringen können und die in der Industrie verwendet werden."

Für Fragen offen

Der Gutachter schloss mit dem Angebot an interessierte Bürger, sich bei Fragen direkt an sein Büro zu wenden, Telefon (0 82 51) 81 98 90.