Manching
Gutschein statt Brotzeit am Barthelmarkt

Weil das Traditionsfest heuer nicht stattfindet, erhalten alle Manchinger Senioren von der Gemeinde zehn Euro

22.07.2020 | Stand 23.09.2023, 13:03 Uhr
Der Barthelmarkt fällt heuer aus, coronabedingt. Die Manchinger Senioren müssen auf "ihre" Brotzeit aber nicht verzichten. Sie bekommen einen anderen Gutschein vom Markt. −Foto: Hammer/Archiv

Manching - Eine Maß Bier und ein Hendl am Barthelmarkt - für viele Manchinger Senioren gehört das bei einem Besuch des größten Volksfestes der Region einfach dazu.

Nicht zuletzt auch deswegen, weil der Markt traditionell alle seine älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger am Barthelmarktsamstag und auch -sonntag dazu einlädt. "Durchschnittlich wurden so in den vergangenen Jahren jährlich etwa zwischen 2300 und 2500 Senioren/innen mit Schreiben eingeladen" so die Verwaltung in ihrer Vorlage zur jüngsten Gemeinderatssitzung. Tatsächlich haben dieses Angebot im Schnitt der vergangenen drei Jahre etwa 1600 Senioren wahrgenommen, was sich der Markt im Vorjahr rund 20000 Euro kosten ließ.

Bekannterweise fällt dieses Jahr coronabedingt der Barthelmarkt aus. Andererseits seien auch die Manchingerinnen und Manchinger infolge der Corona-Pandemie noch sehr zurückhaltend mit Besuchen auch in den örtlichen Gaststätten, so die Beobachtung der Gemeinde. Um einen Ausgleich für die Manchinger Senioren für die in diesem Jahr entfallenden Bier- und Hendlmarken zu schaffen und gleichzeitig auch dazu anzuregen, sich in kleineren Gruppen "coronaconform" zu einem gemütlichen Beisammensein zu treffen und darüber hinaus die Manchinger Gaststätten zu fördern, schlug der Markt vor, allen Seniorinnen und Senioren ab 65 Lebensjahren im Marktgemeindegebiet einen Gutschein im Wert von zehn Euro zum Einlösen in zugelassenen Manchinger Gastronomiebetrieben auszuhändigen. Dieser soll allerdings bis Ende November 2020 befristet sein, damit die haushaltsrechtliche Abrechnung beim Markt Manching noch in diesem Jahr erfolgen kann. Ausgehend von aktuell 2323 Personen, die zum 31. August (Barthelmarktmontag) 65 Jahre alt und mit Hauptwohnsitz in Manching gemeldet sind, ergäbe dies maximal Ausgaben von rund 23000 Euro. Da erfahrungsgemäß jedoch nicht alle davon Gebraucht machen werden, rechnet der Markt Manching mit Ausgaben von "voraussichtlich deutlich unter 20000 Euro". Der Gemeinderat hatte in seiner jüngsten Sitzung keine Einwände dagegen.

Auch die gestiegenen Kosten für den Hochwasserschutz hat das Gremium jetzt genehmigt. Wie bereits berichtet, werden die insgesamt elf Bauabschnitte aus verschiedenen Gründen um fast das Doppelte teurer als ursprünglich geplant und schlagen nach aktuellem Stand der Berechnungen mit elf Millionen Euro zu Buche. Nicht zuletzt ist dies den Kostensteigerungen im Bauhaupt- und Nebengewerbe geschuldet. Davon muss der Markt die Hälfte zahlen, was in der Juni-Sitzung des Gemeinderats zu intensiven Nachfragen und Diskussionen geführt hatte. Die Räte wollten damals eine detaillierte Begründung wissen, die sie jetzt auch erhielten. Da die Gemeinde bereits in Vorleistung gegangen ist, sind noch 2,6 Millionen Euro zu zahlen. Heuer werden 830000 Euro fällig, nächstes Jahr eine Million und 2022 der Rest.

DK

Bernhard Pehl