Schweitenkirchen
Guter Start ins Olympia-Jahr

Viola Wächter vom FC Schweitenkirchen wird Fünfte beim Judo-Grand-Prix in Havanna

24.01.2016 | Stand 02.12.2020, 20:17 Uhr

Viola Wächter erkämpfte sich den fünften Platz beim Judo-Grand-Prix in Havanna. ‹ŒArch - foto: A.Toefke

Schweitenkirchen (PK) Einen guten Einstand ins Olympia-Jahr hat Viola Wächter, Top-Judoka des FC Schweitenkirchen, beim Grand Prix in Havanna gehabt. Beim Weltturnier in Kuba belegte sie den beachtlichen fünften Platz. Damit war sie besser als ihre nationale Konkurrentin Miryam Roper, die auch unter den insgesamt 24 Kämpferinnen bis 57 Kilogramm dabei war und nur Siebte wurde.

Zu Beginn, nach einem Freilos direkt in der zweiten Runde, wirkte Viola Wächter gegen die Israelin Camila Minakawa noch nicht ganz so frisch. Sie eröffnete mit links, wechselte dann jedoch auf ihre bevorzugte rechte Seite, um ihre Gegnerin mit ihrer rechten Hubhand besser kontrollieren zu können. Minakawa präsentierte sich aber als schwer zu greifende Gegnerin, die in der Halbdistanz mehr taktisch als technisch agierte. Dennoch gelang es der 28-jährigen Schweitenkirchenerin, die Israelin mit zwei Shidos (Bestrafungen) zu besiegen - im Poolfinale ging es gegen Catherine Beauchemin-Pinard aus Kanada.

Wächter hatte im verganá †genen Jahr noch gegen die Siebte der Weltrangliste verloren und wollte zeigen, dass sie mit der Weltelite mithalten kann. Schließlich wird der Bundestrainer Michael Bazynski entscheiden, wer im August mit zu den Olympischen Spielen nach Rio de Janeiro fahren wird: Miryam Roper oder Viola Wächter.

Aus einer schwierigen Situation heraus baute Wächter Spannung auf, um mit einer hervorragenden Kombination aus einem O-Uchi-Gari (große Innensichel) und ihrem Spezialwurf, dem Uchi-Mata (iná †nerer Beinschenkelwurf), einen großen technischen Vorteil (Yuko) zu erzielen.

Zwar konnte sie ihre Gegá †nerin im folgenden Bodenkampf nicht bis zur Ippon-Wertung (vorzeitiger Sieg) halten, doch reichte die kleine Wertung für den Sieg.

Im anschließenden Halbfinale gegen die Vize-Europameisterin Hedvig Karakas aus Ungarn ging die Schweitenkirchenerin zwar beherzt heran; doch Karakas nutzte die nicht ganz optimale Position Wächters beim Griffwechsel aus, löste deren Griff und erzielte durch einen Fußfeger nach nur 19 Sekunden Kampfzeit einen Ippon (sofortiger Sieg). "Das war ein klassischer ,Lucky Punch'. Das muss man neidlos anerkennen. So etwas passiert", sagte Wächters Trainer Franz Dausch, der die Kämpfe seines Schützlings live im Internet verfolgt hatte.

Der Einzug ins Finale war damit verpasst, nicht aber der Kampf um Platz drei. Im kleinen Finale wartete die Polin Nora Gjakova, Dritte der Europameisterschaft, die zuvor schon Miryam Roper aus dem Rennen geworfen hatte. Auch wenn Wächter zuletzt immerhin dreimal gegen Gjakova gewonnen hatte, wurde im Vorfeld ein offener Kampf erwartet: Im Griffkampf zeigte sich Wächter ambitioniert, machte jedoch einmal einen entscheidenden Fehler: Sie griff mit zwei Händen an die Jacke und blieb dabei stehen; Gjakova nutzte dies konsequent aus und brachte Wächter mit einem O-Uchi-Gari zu Fall. Zu diesem Zeitpunkt war der Kampf noch nicht entschieden. Als jedoch die Kampfrichter eine Aktion an einer Stelle unterbrachen, die sich zum Vorteil für die Deutsche hätte entwickeln können, war der dritte Platz endgültig verloren.

"Auch wenn ich in meinem letzten Kampf nicht ganz so wirkungsvoll war wie zuvor, bin ich zufrieden. Das gibt mir natürlich Selbstbewusstsein und zeigt mir, dass ich kann, wenn ich die richtige Einstellung mitbringe", freute sich Wächter. Am 6. Februar geht es beim Grand Slam in Paris weiter.