München
„Gute Bande beisammen“: Auftritt der Bayern-Stars mit Zverev

04.08.2021 | Stand 13.08.2021, 3:33 Uhr
Team-Präsentation und Training des FC Bayern in der Allianz Arena mit Trainer Julian Nagelsmann (3.v.r.). −Foto: Matthias Balk/dpa

Der Willkommensbeifall der Bayern-Fans für Julian Nagelsmann fiel noch etwas verhalten aus. Die rund 5000 überwiegend jungen Besucher jubelten am Mittwochnachmittag bei der offiziellen Teampräsentation des Münchner Fußball-Rekordmeisters für die Saison 2021/22 doch noch mehr den bekannten Topstars wie Manuel Neuer, Robert Lewandowski und Joshua Kimmich zu als dem neuen Trainer.

Einzeln betraten Nagelsmann und seine Spieler den Rasen der Allianz Arena. Und ein leibhaftiger Olympiasieger wurde als Stargast der Veranstaltung Arena ebenfalls mit viel Applaus bedacht: Tennis-Profi Alexander Zverev hatte sogar seine Goldmedaille von Tokio dabei.

Der 24-Jährige schien noch im olympischen Rausch. „Es waren ein paar unvergessliche Tage für mich“, sagte Zverev rückblickend auf die spannende und erfolgreiche Zeit in Tokio. „Die Goldmedaille bedeutet mir die Welt“, sagte er über ein Stadion-Mikrofon, nachdem er von Kapitän Neuer ein schwarzes Bayern-Trikot erhalten hatte.

Zverev sympathisiert mit Deutschlands Topclub. Er schaue eigentlich alle Spiele an, sagte er. Dem Team wünschte er „alles Gute“ für die Saison. Bei einem Legendenspiel wollte der Tennisprofi später noch auf dem Arena-Rasen zeigen, wie gut er mit den Füßen am Ball ist. Vorher plauderte Zverev noch angeregt mit Lewandowski; vielleicht holte er sich auch ein paar Tipps beim polnischen Weltfußballer.Beim Training ging es unter den aufmerksamen Blicken von Nagelsmann munter zur Sache. „Ich bin glücklich, hier zu sein“, sagte der 34 Jahre alte Coach - „mit Ausnahme der Testspiele bin ich sehr zufrieden.“ Keines der vier in der Vorbereitung wurde gewonnen.

Nachdem das DFB-Pokalspiel bei den Amateuren des Bremer SV wegen Corona-Fällen beim Gegner an diesem Freitag ausfällt, muss Nagelsmann nun mindestens bis zum Bundesliga-Eröffnungsspiel am 13. August bei Borussia Mönchengladbach auf seinen ersten Sieg als Bayern-Coach warten. „Greifen wir es an“, verkündete er voller Tatkraft.

Heiß diskutiert wird weiterhin über den Bayern-Kader und mögliche weitere Transferaktivitäten. Der Name von Marcel Sabitzer geistert durch München. Der österreichische Nationalspieler von RB Leipzig soll laut „Bild“-Zeitung ein Kandidat sein. Wie Nagelsmann kam schon 42-Millionen-Euro-Mann Dayot Upamecano vom sächsischen Titelrivalen. Die Leipziger wollten zuletzt mit dem 27-jährigen Sabitzer verlängern, sie wollen ihn auf keinen Fall im kommenden Jahr ablösefrei verlieren.

Sabitzer wäre eine hochkarätige Ergänzung zu den Nationalspielern Joshua Kimmich (Vertrag bis 2023) und Leon Goretzka (2022) im zentralen Bayern-Mittelfeld. Er ist zudem vielseitig einsetzbar.

Der Münchner Kader ist trotz Abgängen wie David Alaba oder Jérôme Boateng immer noch exquisit besetzt - aber in der Breite nicht allzu üppig. Aktuell fehlt eine Handvoll Profis, darunter die verletzten Lucas Hernández, Alphonso Davies, Marc Roca, der positiv auf Corona getestete Corentin Tolisso und auch Kingsley Coman, der sich beim Testspiel gegen den SSC Neapel eine Beckenprellung zugezogen hatte. Angeschlagen pausierte am Mittwoch zudem Neuzugang Omar Richards.

„Es ist immer unsere Aufgabe, den Transfermarkt zu sondieren. Wir haben einen guten Kader, aber man kann immer optimieren“, hatte Nagelsmann erst nach dem 0:3 gegen Neapel gesagt. „Wir werden es schnell hinbekommen, die Neuen zu integrieren“, meinte Kimmich, der nach dem „leider längeren Urlaub“ wegen des frühen Ausscheidens bei der Europameisterschaft schon wieder heiß auf Fußball und Wettkämpfe ist. „Wir haben eine gute Bande beisammen“, sagte Kimmich.