Greding
Gut gerüstet für die kommenden Aufgaben

14 Mittelschüler in Greding erhalten ihre Abschlusszeugnisse - Andreas Schmidt glänzt mit Notendurchschnitt von 1,2

19.07.2019 | Stand 02.12.2020, 13:28 Uhr
Die Absolventen der Gredinger Mittelschule mit den drei Schulbesten Sarah Stang, Andreas Schmidt und Theresa Schmidt (vorne, von links). −Foto: Luff

Greding (luf) Zwei Rechenaufgaben haben Gredings 14 Mittelschul-Absolventen noch lösen müssen, bevor sie gestern Mittag bei einer Feierstunde in der Schulaula ihre Abschlusszeugnisse in den Händen halten durften.

Die eine, gestellt vom Schulleiter Gerhard Schuster, lautete: Wenn von 13 zum Quali angetretenen Schülern 13 diesen auch bestanden haben - wie viel Prozent sind das? Klar, volle 100 Prozent.

Für die andere musste im Vorfeld eine Lösung gefunden werden: Wenn die Klasse aus neun Jungs und nur fünf Mädels besteht - wie bringt man dann genügend Tanzpaare zu Stande, um vor den Eltern zu zeigen, was man im Tanzkurs gelernt hat? Auch für diese knifflige Frage gab es eine Antwort: Für Walzer oder Cha-Cha-Cha, sprangen einfach jüngere Schülerinnen oder solche von der Wirtschaftsschule in die Bresche.

Angesichts dieser Leistungen blieb Schuster gar nichts anderes übrig als die Klasse in den höchsten Tönen zu loben: "Ich bin immer gerne in diese neunte Klasse gegangen", sagte der Rektor, der sie in drei Fächern auch unterrichtete. Nicht nur, weil die Schüler sehr leistungswillig gewesen seien, sondern auch, weil ihr Verhalten immer einwandfrei gewesen sei.

Nun war er also da, "der Tag, den wir in den letzten Wochen so sehr herbeigesehnt haben", wie Aileen Reichmann, eine von zwei Klassensprechern, sagte. Kein Wunder, hat doch die Schulzeit ziemlich lange gedauert, wie Rektor Schuster überschlagen hatte: 1700 Schultage. Rund 10000 Stunden. Allerdings war dies eine Zeit, in der sich die Schüler nur um wenige Dinge selbst kümmern mussten, meinte er, Lehrer hätten das Schulleben geregelt, zu Hause seien die Eltern zuständig gewesen. "Mit diesem Service ist jetzt Schluss. " Es mache ihn stolz, dass nach dem Abschluss alle einen Anschluss gefunden hätten, ob als Kfz-Mechatroniker, als Fliesenleger, als Zahnarzthelferin oder als Kinderpflegerin. Alle hätten sich frühzeitig gekümmert. Drei der Absolventen strebten den Mittleren Bildungsabschluss im M-Zug in Beilngries an. Die drei Besten hoben der Schulleiter und auch Bürgermeister Manfred Preischl besonders hervor, insbesondere Andreas Schmidt: Dessen Notenschnitt von 1,2 "hat man in Greding - und auch im Landkreis - nicht oft", sagte Schuster. Das Trio der Schulbesten komplettierten Sarah Stang (1,6) und Theresa Schmidt (1,7).

Auf das Leben nach der Schule stimmte Preischl die Absolventen ein - und nutzte eine Analogie des soeben Gesehenen: "Es wird Situationen geben, die sind Wiener Walzer", sagte er, "die muss man machen, weil's dazugehört. " Er aber wünsche ihnen, dass sie beharrlich blieben "und dass ihr eure Ziele erreicht".

Ihre Abschlussrede gestalteten drei Schülerinnen als launiges Abschlussspiel. Da verwunderte es nicht, dass ausgerechnet Sarah Stang, Theresa Schmidt und Franziska Nagel auch mit dem Förderpreis der Sparkasse bedacht wurden. Denn sie überlegten in dem kleinen Schauspiel, was in die Abschlussrede alles hineingehört - und kamen auf allerlei lustige Anekdoten. Beispielsweise, dass am Ende der Schulzeit beim Rektor im Unterricht heimlich Schafkopf gespielt wurde, "das musst du dich erst mal trauen". Dass ein anderer Lehrer des öfteren mit Sprüchen glänzte, etwa: "Auf dem Tisch, da steht der Kuchen, da hat der Popo nichts zu suchen. " Und dass sie bei der Abschlussfahrt in Salzburg gute Aussicht auf "einen Spielzeugladen für Erwachsene" hatten.

Bei all den Anekdoten gab es für jeden Lehrer, der genannt wurde, ein kleines Geschenk, allen voran für Isabel Bock, die in den vergangenen drei Jahren für die jetzigen Entlassschüler die Klassleiterin war.

Zu guter Letzt zeigten die Neuntklässler noch eine Reihe von Fotos, die einen Blick warfen auf die Schulzeit, nicht nur auf das Abschlussjahr. Eindrücke von den zahlreichen Praktika, gab es da und von der Teilnahme am Berufeparcours. Aber auch Lustiges vom Unsinnigen Donnerstag, Halloween und vom Selbstverteidigungskurs. Durchsetzen können sie sich also alle.