Langenmosen
Gut besuchtes Oldtimertreffen

In Winkelhausen standen diesmal nicht nur Fahrzeuge im Mittelpunkt

11.05.2018 | Stand 23.09.2023, 3:11 Uhr
Etliche Bohlen hat Franz Mehner sen. beim zehnten Oldtimertreffen des Heimat- und Kulturvereins Langenmosen mit seinem Horizontalgatter Baujahr 1923 geschnitten. −Foto: Ahle

Winkelhausen (SZ) Das Thema Holzverarbeitung stand diesmal beim Oldtimertreffen in Langenmosen im Mittelpunkt. Daneben gab es natürlich das übliche große Stelldichein von nicht mehr ganz neuen, aber sehr gut erhaltenen Fahrzeugen und Maschinen.

Sowohl in Bezug auf die Besucher, als auch was die teilnehmenden Fahrzeuge angeht, war das Oldtimertreffen des Heimat- und Kulturvereins, das an Christi Himmelfahrt im Garten des Müllerwirts in Winkelhausen stattfand, wieder rekordverdächtig. Konstant steigt die Teilnehmerzahl seit Jahren an.

Bei - entgegen der Wetterprognose - fast idealem Oldtimertreffenwetter fanden sich heuer 400 gemeldete Fahrzeuge auf der Müllerwirtwiese ein. Für die Teilnehmer hatte sich der Verein heuer etwas Besonderes einfallen lassen: Nachdem es das immerhin zehnte Treffen war, erhielten die angereisten Oldtimerfreunde neben der obligatorischen Brotzeit mit Getränk einen Steinkrug mit Vereinswappen als Geschenk. Anton Neff hatte alle Hände voll zu tun, den ankommenden Fahrzeugen ihre Stellplätze zuzuweisen. Am Schluss war dann die Wiese so voll, dass einige Gäste ihre alten Gefährte auf der benachbarten Koppel von Max Schwarz aufstellen mussten. Besonders zahlreich waren heuer die Zweiräder vertreten.

Zum Schwerpunktthema Holzverarbeitung gab es natürlich auch spezielle Aktionen. So führten Christian und Jakob Kahn historische Motorsägen vor. Bereits in den 1920er-Jahren etablierte sich die Firma Stihl als Hersteller von motorgetriebenen Sägen. Zuerst wurden sie als Zweimanngeräte produziert, später, in den 50er-Jahren, als von einer Person zu bedienende Motorsägen, wie man sie heute kennt - zum Beispiel die Stihl BLK 58 (Baujahr 1958) aus der umfangreichen Sammlung der Kahns. Noch heute setzten sie gerade diese Maschinen ein, wenn es gilt, Bäume mit großem Stammdurchmesser umzulegen. Mit ihrem langen Schwert sind sie gerade dafür immer noch bestens geeignet. Dass man nicht nur mit Motorkraft Holz bearbeiten kann, zeigten Christian und Jakob Kahn den Besuchern beim Oldtimertreffen eindrucksvoll. Im Team hatten sie die Stämme auch per Hand mit einer gut geschärften Säge im Nu durchgeschnitten.

Vollends auf die Motorsägenkraft vertraute dagegen Motorsägenkünstler Matthias Baur aus Aichach. Feinfühlig schnitt er Holzrohlinge mit der Kettensäge zurecht und kreierte erstaunlich detaillierte Figuren.

Etliche Bohlen schnitt Franz Mehner sen. beim Oldtimertreffen mit seinem Horizontalgatter Baujahr 1923. Der 15 PS starke Deutz-Standmotor BJ 1954 leistete ihm dabei stets treue Dienste. Die Schneidevorführung erfolgte nicht nur zur Schau: Die ein oder andere Sitzbank aus Rundstämmen wurde vorgefertigt und dürfte demnächst die Langenmosener Gärten zieren.

Zufrieden mit der Resonanz waren am Ende die Veranstalter um Kulturvereinsvorsitzenden Florian Harrer. Bei schönem Wetter waren aller Art von historischen Fahrzeugen und Maschinen sowie sicherlich deutlich mehr als 1000 Besucher - genau gezählt hat niemand - am Vatertag zum zehnten Oldtimertreffen des Vereins nach Winkelhausen gekommen. Bis in den Nachmittag hinein verweilten die Oldtimerinteressierten auf der Wiese hinter der Gastwirtschaft, begeisterten sich an altem Blech und führten das eine oder andere Expertengespräch.

Christian Ahle