Riedenburg
Gut aufgestellt nach der Fusion

Raiffeisenbank Kreis Kelheim zieht positive Bilanz der Verschmelzung mit Riedenburg-Lobsing

24.08.2021 | Stand 28.08.2021, 3:34 Uhr
Zufrieden über die erfolgreiche Fusion mit der Raiffeisenbank Riedenburg-Lobsing sind die Mitglieder des Vorstands der Raiffeisenbank Kreis Kelheim: Vorsitzender Albert Lorenz (von links), Christoph Schweiger, Thomas Buchner, Johann Glas und Konrad Kolbinger. −Foto: Raiffeisenbank Kreis Kelheim

Riedenburg/Altmannstein/ Bad Abbach - Die Fusion der Raiffeisenbanken Kreis Kelheim und Riedenburg-Lobsing ist im Juli problemlos vollendet worden. Der technische Vollzug mit der Zusammenführung der Computersysteme beider Häuser sei am 17. Juli erfolgt und bereits um 13 Uhr abgeschlossen gewesen, berichtete der Vorstandsvorsitzende Albert Lorenz. Die Raiffeisenbank sei an diesem Samstag nur für wenige Stunden nicht erreichbar gewesen.

Am Montag, 19. Juli, seien alle 25 Geschäftsstellen problemlos in den Arbeitstag gestartet. Generell habe man durch den Zusammenschluss der beiden Genossenschaftsbanken keinen einzigen Kunden verloren und man verzeichne im laufenden Jahr ein Wachstum von über fünf Prozent, deutlich mehr als im Vorjahr.

Bei einem Pressegespräch in der Zentrale in Bad Abbach zogen die Vorstandsmitglieder Lorenz, Christoph Schweiger, Konrad Kolbinger und Thomas Buchner ein rundum positives Fazit der Verschmelzung der beiden Banken. Dem fünfköpfigen Gremium gehört noch Johann Glas an, der aber in Urlaub war. Kolbinger und Buchner hatten bislang die Raiffeisenbank Riedenburg-Lobsing geleitet und sind nun Mitglieder im Vorstand der Raiffeisenbank Kreis Kelheim.

Bereits am 8. Juli wurde die Fusion der beiden Banken mit der Eintragung in das Genossenschaftsregister rechtlich vollzogen. Am 17. Juli folgte dann die Zusammenführung der Datenbestände beider Häuser, was von der Rechenzentrale umgesetzt wurde.

Alle vier Vorstände legten großen Wert auf die Feststellung, dass sich bei der Kundenbetreuung nichts ändern werde. Jeder Kunde behalte den für ihn zuständigen Berater beziehungsweise Ansprechpartner. Auch die Änderung der Konto- beziehungsweise IBAN-Nummern in den Bereichen Riedenburg, Altmannstein und Mindelstetten sei von den Kunden mit Verständnis aufgenommen worden, berichtete Lorenz. Die Raiffeisenbank Kreis Kelheim werde weiterhin in der Fläche Präsenz zeigen, kündigte er an.

Zwischen beiden Häusern sei gegenseitig viel Fachwissen ausgetauscht worden, erklärte Vorstandsmitglied Kolbinger. "Wir ergänzen uns gegenseitig." Die neuen Kollegen würden viele frische Ideen und Konzepte für eine noch bessere Beratung einbringen. Als nun größere Bank sei man zudem in der Lage, Zertifikate zu besseren Konditionen einzukaufen, wovon wiederum die Kunden profitieren würden, erläuterte Kolbinger.

Die frühere Raiffeisenbank Riedenburg-Lobsing sei nun auch an das Kundendialogcenter des größeren Partners Kreis Kelheim angeschlossen. Eine derartige Abteilung zu betreiben, sei zuvor aufgrund der geringen Größe für Riedenburg nicht möglich gewesen. Zudem sei nun jeder Kundenberater in der Lage, eine Videoberatung anzubieten. Speziell bei den Baufinanzierungen werde man höheren Anforderungen gerecht. Eigens dafür ausgebildete Mitarbeiter würden alle Förderprogramme kennen. "Das sind absolute Spezialisten", betonte Kolbinger.

Die Verbundpartner der Raiffeisenbank hätten für die nun größere Bank Kreis Kelheim ihr Produktportfolio für Geldanlagen sogar ausgeweitet, berichtete Vorstand Schweiger. Zudem könne man großen Unternehmen höhere Kredite anbieten. Damit sei man für eine wachsende Zahl von Firmenkunden ein attraktiver Partner geworden.

Unmittelbar nach dem 17. Juli seien telefonisch viele Detailfragen beantwortet worden, erinnerte sich Vorstandsmitglied Buchner. Inzwischen habe sich das Anrufaufkommen aber schon wieder normalisiert. Die Teams beider Banken seien längst in den Arbeitsmodus zurückgekehrt und die Umzüge der Mitarbeiter seien abgeschlossen: "Jeder sitzt an seinem neuen Arbeitsplatz."

Kundenbeschwerden darüber, nun zur Raiffeisenbank Kreis Kelheim zu gehören, seien ihm aus den Bereichen Altmannstein und Mindelstetten - beide Orte liegen im Kreis Eichstätt - nicht zu Ohren gekommen, berichtete Buchner. Kolbinger wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Mitglieder, von denen viele ebenfalls im Kreis Eichstätt leben würden, der Fusion zu 100 Prozent zugestimmt hätten.

Trotz des erfolgreichen Zusammenschlusses zwischen den Raiffeisenbanken Kreis Kelheim und Riedenburg- Lobsing schloss der Vorstandsvorsitzende Lorenz weitere Fusionen für die kommenden Jahre aus. "Wir haben nun eine ordentliche Größe. Mit diesem Volumen ist die Bank gut aufgestellt." Er bezifferte die Bilanzsumme auf über zwei Milliarden Euro, wovon Riedenburg-Lobsing etwa 560 Millionen Euro eingebracht habe. Damit sei man in der Rangliste der 220 bayerischen Raiffeisenbanken unter den Top 20. Die Genossenschaftsbank beschäftige nun insgesamt etwa 270 Mitarbeiter, die fast 70000 Kunden betreuen würden. Die Zahl der Mitglieder beläuft sich auf über 27000.

Lorenz wies zudem darauf hin, dass man in drei Jahren zwei Fusionen abgewickelt habe. Im Jahr 2018 sei die Raiffeisenbank Bad Gögging integriert worden, ein Jahr später die Geschäftsstelle der Volksbank in Kelheim. "Die Mitarbeiter brauchen nun Beständigkeit." Generell sei aber eine Musterfusion vollzogen worden, die einen Vorbildcharakter für ganz Bayern habe.

rat