Neumarkt
Günter Müller will Landrat werden

Neumarkter Freie Wähler nominieren ihren stellvertretenden Kreisvorsitzenden

16.06.2013 | Stand 03.12.2020, 0:01 Uhr

Landratskandidat Günter Müller (3.v.r) mit den ersten Gratulanten: FW-Kreischef Hans Gerngroß (v.l.), Sohn Maximilian, Ehefrau Thea, Sohn Johannes und Oberbürgermeister Thomas Thumann - Foto: Sturm

Neumarkt (swp) Die Freien Wähler im Kreis Neumarkt haben ihren stellvertretenden Vorsitzenden Günter Müller zum Landratskandidaten gewählt. Der 50-jährige Prokurist einer Brauerei konnte am Freitagabend alle 49 Delegiertenstimmen auf sich vereinigen.

Seine erste Reaktion: „Dieses Wahlergebnis macht mich demütig.“

Im Pfarrheim in Neumarkt spielte zunächst das Stoapfalz Echo, auf Plakaten waren Slogans zu lesen wie „Der Mensch steht im Mittelpunkt“ oder „Für eine saubere Politik“, und bei den Delegierten und Mitgliedern der Freien Wähler herrschte Aufbruchstimmung. Der Kreisvorsitzende Hans Gerngroß schlug den Vorsitzenden des Ortsverbands Berngau als Landratskandidaten vor. „Günter Müller hat einen Vorzeige-Ortsverband mit mittlerweile 32 Mitgliedern aufgebaut und nimmt sehr engagiert am politischen Leben teil.“ Seinen Vorschlag nahmen alle Delegierten aus den 19 Ortsverbänden gerne an. Der Beifall der Versammlung war riesengroß. Zu den ersten Gratulanten zählten Müllers Frau Thea, seine Söhne Maximilian und Johannes, der Kreisvorsitzende Gerngroß und der Neumarkter Oberbürgermeister Thomas Thumann.

Ausführlich legte Müller seine politischen Vorstellungen dar. Er sprach sich unter anderem für die Fortführung der S-Bahn bis nach Parsberg und die Weiterentwicklung einer verträglichen Gewerbepolitik aus. Für die einheimischen Wirtschaftsunternehmen müsse man durch intelligente Ausschreibungen viele Aufträge in der Region halten. Müller bezeichnete das Engagement der Bürger in der ehrenamtlichen Politik und im gesellschaftlichen Ehrenamt als Fundament für eine positive Entwicklung des Landkreises. Ein wesentliches Merkmal der Politik der Freien Wähler sei die Förderung der Jugendarbeit, sagte er.

Im Landkreis mit seinem hohen Anteil an Bewohnern mit Migrationshintergrund und vielen Asylbewerbern gelte es, ein gastgeberfreundliches Umfeld zu schaffen. „Die Freien Wähler sind der Anwalt der Kommunen“, sagte Müller und forderte einen höheren Anteil aus den Steuereinnahmen des Freistaats für die Landkreise, Städte und Gemeinden. Es sei ein Skandal, wenn die CSU von einem ausgeglichenen Haushalt und Rückführung der Staatsverschuldung spreche, wenn für den Unterhalt von Kreis- und Gemeindestraßen 400 Millionen Euro pro Jahr fehlten. Oder wenn im öffentlichen Nahverkehr eine Finanzierungslücke von 600 Millionen Euro klaffe.

Zum zunehmenden Protest vieler Menschen gegen 200 Meter hohe Windräder sagte Müller: „Die Bürger müssen frühzeitig in Planungsvorhaben eingebunden werden, und es stellt sich zu Recht die Frage, wie Windkraftanlagen das Erscheinungsbild des Landkreises verändern und wie diese Veränderungen zu Lasten der Wohn- und Lebensqualität gehen.“ Zum Schluss forderte Müller dazu auf: „Machen wir Schluss mit dem eigensinnigen Gehabe mancher Möchtegernpolitiker und sogenannter Berufspolitiker. Politik ist für den Menschen da und nicht umgekehrt.“