Trax
Günstiger als der Mokka

Der Chevrolet Trax ist nicht so gut ausgestattet wie der baugleiche Opel – muss er auch nicht

28.02.2014 | Stand 02.12.2020, 23:00 Uhr

Trax oder Mokka? Egal. Hauptsache kleines SUV mit Charme. Dieses gibt es als Trax von Chevrolet, als Mokka von Opel. Zweieiige Zwillinge. Wobei der Chevy in der Anschaffung günstiger liegt. Die Basis des wie auch der Mokka in Südkorea produzierten Fünfsitzers kostet 16 990 Euro (115-PS-Vierzylinder), der Mokka startet bei 18 990 Euro (gleicher Motor). Allrad gibt es für beide – ab 21 790 Euro für den Trax (1,4 Turbo, 140 PS) und ab 23 480 Euro für den Mokka (gleicher Motor).

Also nehmen wir den Trax, der optisch auf Chevy getrimmt ist. Auch wenn sich die amerikanische Opel-Mutter Ende 2015 aus Deutschland zurückziehen will – Wartung und Reparatur eines Chevrolet, immerhin baugleich mit dem Opel-Pendant, übernimmt jeder Opel-Händler. Und wer weiß: Der Captiva wird derzeit mit einem Preisnachlass von 8300 Euro angeboten. Vielleicht gibt es bei Verhandlungen für den 4,25-Meter-SUV Trax auch einen guten Rabatt.

Der Trax gefällt auf Anhieb: Kompakt, robust, hoch, geräumig, gemütlich und auch komfortabel. Dazu knuffig. Er hat schon gewonnen, ehe man mit ihm gefahren ist. Die Serienausstattung ist ordentlich (unter anderem Audioanlage mit USB und Bluetooth, zweifach verstellbare Lenksäule, Tempomat, Start-Stopp-Automatik), wenn auch Details wie Klimaanlage, 16-Zoll-Räder, Parksensoren hinten (alles in der LS+-Ausstattung), Bergabfahrhilfe, Bordcomputer, Lederlenkrad oder auch Navi (alles in der LT-Version) Aufpreis kosten.

Mit dem 1,7-Liter-Diesel (130 PS, ab 21 990 Euro) macht der kleine Chevrolet seine Sache gut. 300 Nm Drehmoment garantieren Dampf in allen Lebenslagen, der knapp 1,4 Tonnen schwere Trax spurt zügig und agil. Das Sechsganggetriebe ist schön abgestuft, eine Automatik gibt es (nur für den 1,7-Liter-Diesel) für 1000 Euro extra. Und der Verbrauch liegt mit ehrlichen 5,3 Liter/100 Kilometer in einem akzeptablen Rahmen.

Das Handling ist lobenswert, die Federung dürfte auf schlechten Wegen etwas weniger Stöße ins Auto schicken. Der Platzbedarf beim Wenden oder Einparken ist erfreulich niedrig, die Übersichtlichkeit beim rückwärtsfahren auf einen Stellplatz aber nicht die beste. Die Ladekante des Kofferraums, der angesichts der Kürze des Wagens und bei fünf belegten Sitzen mit 356 Litern überschaubar ausfällt, ist aber recht hoch. Platz bietet der Trax auf den Vordersitzen reichlich, im Fond werden drei Erwachsene nebeneinander nicht wirklich froh. Zwei Kinder (oder Erwachsene) sind aber bequem untergebracht. Die Sitze bieten guten Seitenhalt, Ablagen gibt es reichlich.

Material, Anmutung und Verarbeitung sind okay, auch wenn man sich an das verbaute Hartplastik erst gewöhnen muss. Aber bei 2000 Euro weniger als für den Mokka nimmt man das schnell in Kauf. Das Cockpit ist ergonomisch sinnvoll eingerichtet, das Multifunktionslenkrad liegt gut in der Hand. Die Lenkung ist erfreulich präzise. DK