Berching
Gruselklassiker im zweiten Anlauf

In der Berchinger Kulturfabrik kommt ab 20. November "Der Hund von Baskerville" zur Aufführung

09.11.2021 | Stand 23.09.2023, 21:43 Uhr
Der Premierenabend kann kommen, die Truppe der Kulturfabrik Berching ist bestens vorbereitet. Aufgeführt wird "Der Hund von Baskerville". −Foto: Adam

Berching - Die Angst geht um in der Kulturfabrik Berching. Und das in vielfacher Hinsicht: Zum einen ist natürlich das Stück, das schon 2020 aufgeführt werden sollte und dann durch Corona in die Zwangspause geschickt wurde, ein Gruselklassiker: "Der Hund von Baskerville" darf ab dem Premierenabend am Samstag, 20. November, sein mysteriöses Unwesen treiben, unheimliches Heulen, Mord und zwielichtige Gestalten inbegriffen.

Die Angst plagt aber auch die Schauspieler um das Regieteam Lena Wölki, Benjamin Frank und Stephan Christ selbst ganz konkret: Was ist, wenn erneut alle Proben und Vorbereitungen umsonst waren und Corona-bedingt alles abgesagt werden muss?

"Ich mag es mir grad' wirklich nicht vorstellen, denn endlich läuft alles wieder so super", sagt Lena Wölki, die mit Skriptbuch in der Hand im Regiesessel sitzt. Zur Inszenierung von 2020 gab es mittlerweile eine Menge Änderungen - es wurde gekürzt und gestrichen, neu dazugeschrieben und verändert. Und alle sind mit Begeisterung wieder dabei. Auf der Bühne wird gerade die erste Szene geprobt und schnell ist erkennbar: Meister Sherlock wäre sicherlich hochzufrieden mit der Schauspielergruppe, die seine Genietüfteleien meisterlich auf der Bühne zeigt. Christian Celler, der Sherlock Holmes spielt, Lukas Graf als Doctor Watson, Benjamin Frank (Sir Henry Baskerville), Stephan Christ (Doctor Mortimer), Julian Rebler (Mr. Stapleton), Svenja Blamberger (Ms. Beryl Stapleton), Richard Weidinger (Mr. Barrymore), Isabella Blamberger (Mrs. Barrymore) und Andreas Schmid (Frank Hudson) proben seit Wochen für das weltberühmte Kriminalstück, in dem Florian Bettermann in einer gelungenen Bearbeitung Dialog- und Situationskomik vereint. Der Start nach der langen Pause sei nicht einfach gewesen, sagt Lena Wölki. "Wir haben uns, um wieder zusammenzuwachsen und alles aufzufrischen, ein ganzes Probenwochenende getroffen mit einem Schauspiellehrer. Bei Stefan Mensing habe ich meine Regieausbildung gemacht. Es war ein sehr gutes Wochenende nicht nur zum Schauspielern, sondern auch fürs Teambuilding." Als Regieassistentin konnte Beate Christ gewonnen werden, die jahrelang zuverlässig diese Aufgabe in der Kulturfabrik gemeinsam mit Regisseurin Bernie Haas-Sörgel ausgeübt hatte. "Wir konnten sie noch einmal aus dem Ruhestand holen, was uns sehr freut", sagt Lena Wölki.

Seitdem dreht sich zweimal wöchentlich bei den Proben alles um den Fluch, der auf den Baskervilles liegt und der bereits ein Opfer gefordert hat. Sherlock Holmes und sein getreuer Assistent Watson werden gebeten, den Fall aufzuklären. Schwierig, aber nicht unlösbar für den Meisterdetektiv, der alle Bewohner oder Besucher des Hauses von Sir Henry Baskerville genau beobachtet und auch das Licht, das jemand in weiter Ferne im Moor gesehen zu haben glaubt, nicht außer Acht lässt. Was hat es mit dem unheimlichen Heulen dieses grässlichen Hundes, der am Rande des Dartmoores sein Unwesen treibt, auf sich? Sollte diese Bestie womöglich Menschen anfallen? Oder wird das Tier nur von jemandem benutzt, der eigene Machenschaften verbergen will? Sherlock Holmes wird das Geheimnis lösen und die Zuschauer dürfen sich auf unterhaltsame und spannende Theaterabende freuen.

Für das Bühnenbild zeichnet Hubert Staudt verantwortlich, für die Ausstattung Bernd Knüfer. Zum Technikteam gehören Felix Böhm, Fabian Haid, Michael Thumann, Ramona Riedl, Daniel Hoyer, Dennis Köstler und Ralf Weigelt. Sämtliche Näharbeiten übernahm Isabella Blamberger.

Letzter Aufführungs-Reigen in der Kulturfabrik

Premiere für "Sherlock Holmes und der Hund von Baskerville" wird am Samstag, 20. November, um 18 Uhr sein. Dann folgen Aufführungen an den Samstagen 27. November, 4., 11. und 18. Dezember, jeweils Beginn 18 Uhr, sowie an den Sonntagen 28. November, 5., 12., und 19. Dezember, Beginn jeweils um 17 Uhr. Fakt ist: Das Stück wird zur Abschiedsvorstellung in der Kulturfabrik werden. Ein Abschied mit viel Wehmut, sagt Regisseurin Lena Wölki, denn "es wird uns schwer fallen und auch vor einige Herausforderungen stellen, wenn wir hier nicht mehr unser Zuhause haben". Dankbar sind sie und die ganze Truppe der Stadt Berching dennoch, dass zumindest dieses Jahr noch einmal die Kulturfabrik genutzt werden darf. Ab 2022 finden die Aufführungen dann in der neuen Kulturhalle statt. "Wie wir das dann mit den Proben machen, für die wir einen anderen Ort brauchen, und mit dem Bühnenbild, das wir natürlich nicht über Wochen in der Kulturhalle stehen haben können, das wird sich erst noch zeigen", sagt die Regisseurin. Offen sei auch noch, wo der umfangreiche Fundus gelagert werden kann. "Da hatten wir bisher in der Kulturfabrik natürlich großen Luxus", gibt die 24-Jährige zu und hofft, dass sich schon bald eine Möglichkeit ergibt, wo die Theatergruppe langfristig neue Räume findet.

Zuerst aber konzentrieren sich alle auf den Hund von Baskerville und hoffen auf viele Zuschauer noch einmal in ihrer geliebten Kulturfabrik. Karten für die Aufführungen gibt es online bei www.okticket.de, bei Hörakustik Ölscher in Berching, im Ticketshop der Sparkasse Neumarkt sowie an der Abendkasse in der Kulturfabrik.

arg

Regine Adam