Grundstückseigentümer müssen einbezogen werden

Zum geplanten Seniorenheim in Wettstetten:

26.06.2019 | Stand 02.12.2020, 13:39 Uhr

Zum geplanten Seniorenheim in Wettstetten:

Zur Entscheidung des Gemeinderats Wettstetten, ein Altenheim und altengerechte Wohnungen durch einen Investor auf ein der Gemeinde gehörendes Grundstück vor dem Ortseingangsschild errichten zu lassen, gibt es erhebliche Verwunderung. Der Standort entspricht in keinem Punkt den Anforderungen an eine solche Einrichtung, was Infrastruktur, Nähe zum Ortszentrum und die Anbindung an das Einkaufs- und Gesundheitszentrum "Am Adlmannsberg" betrifft.

Die Idee, altengerechten Wohnraum und ein Seniorenzentrum in Wettstetten zu schaffen, ist sehr lobenswert und wird seit 20 Jahren verfolgt und von den Bürgern gefordert. Dieses Vorhaben jetzt aber, entgegen aller Planungen der letzten Jahre, in die grüne Wiese, ohne Busanbindung und Gehweg, an den Ortsrand Rackertshofener Straße zu bauen, ist für viele alte Wettstettener wie eine schallende Ohrfeige. Zumal am Adlmannsberg viele Voraussetzungen - wie ein bebaubares Grundstück, Gehsteig mit Beleuchtung, behindertengerechte Gesundheitseinrichtungen, Apotheke, Parkplätze, ein Kaffee mit Konditorei, die Möglichkeit zum Mittagessen und zwei Supermärkte - doch bereits geschaffen wurden.

Die Gemeinde Wettstetten hat federführend unter Bürgermeister Risch viel zur Schaffung des Standorts "Einkaufs- und Gesundheitszentrum Am Adlmannsberg" beigetragen. Ein Radweg wurde gebaut, es gibt eine direkte Anbindung an den Ort durch eine Unterführung, und die Erschließung des Areals ist komplett abgeschlossen. (Leider wurde die bereits gut etablierte Bushaltestelle aus Kostengründen von der Gemeinde wieder abgeschafft, und man spricht jetzt von einem aufwendigen Shuttlebus.) Verwunderlich erscheint dem Betrachter von außen, dass die Eigentümer des infrage kommenden Areals am Adlmannsberg gar nicht in die Gespräche einbezogen wurden. Sie wussten weder, dass ein Investor Interesse an der Errichtung einer solchen Einrichtung hat, noch dass die positive Unterstützung der Gemeinde Wettstetten für das Projekt vorliegt.
Dr. Jens R. Böhm, Wettstetten