Münchsmünster
Grundbesitzer in der Pflicht

Gemeinderat Münchsmünster will Bauplätze in Niederwöhr schaffen

06.07.2018 | Stand 23.09.2023, 3:39 Uhr
Begehrte Parkflächen: Wer künftig einen Stellplatz bei der Gemeinde ablösen will, muss dafür 7000 Euro bezahlen. Das hat der Gemeinderat bei seiner jüngsten Sitzung beschlossen. −Foto: Foto: Lamprecht

Münchsmünster (PK) Bauplätze sind auch in Münchsmünster ein kostbares Gut. Nun soll in Niederwöhr Baugrund geschaffen werden. Der Gemeinderat hat am Donnerstag die Pläne vorangetrieben, allerdings müssen die Grundbesitzer mit den Bedingungen einverstanden sein.

Das Thema ist beileibe kein Neues: Schon vor über zwei Jahren, im Februar 2016, beschäftige sich der Rat erstmals mit der von einigen Grundbesitzern gewünschten Ausweisung von Bauplätzen in Niederwöhr. Nun war der Punkt wieder auf dem Tisch und die Gemeinderäte waren sich trotz einiger Diskussionen schnell einig: Ein Bebauungsplan kann und soll aufgestellt werden, um die alte Ortsbereichssatzung abzulösen. Das aber nur dann, wenn sich die Eigentümer einig sind und die Kosten sowohl für die Planerstellung als auch für die Erschließung der Grundstücke und das damit verbundene Verfahren vollständig übernehmen.

Sinnvoll, so betonten Räte und Bürgermeister, sei es, sich mit allen Eigentümern - die auch Anrainer der betreffenden Grundstücke sind und diese künftig auch selbst bebauen wollen - zusammen zu setzen und zu sehen, ob man zu einer Einigung komme.

Das wiederum ist aus Sicht des Gemeinderates absolute Grundvoraussetzung: "Wer kriegt denn schon so einen schönen Eigentumszuwachs von der Gemeinde geschenkt - da kann man durchaus auch gewisse, gerechtfertigte Forderungen stellen", brachte Gemeinderat Rudi Eisenrieder die Ausführungen seiner Kollegen auf den Punkt.

Konkret sollen die fünf Eigentümer der sechs möglichen künftigen Bauplätze zwischen Martinweg und Klosterweg in Niederwöhr die Kosten für die Erstellung des Bebauungsplans (Schätzungen zu Folge wohl rund 10000 Euro) und des mit der Ausweisung verbundenen Verfahrens übernehmen. Zudem sollen sie, auch darin waren sich die Räte schnell einig, verpflichtet werden, die Kosten für die kurzfristige Errichtung einer entsprechenden Straße und die Erschließung der Grundstücke zu übernehmen. "Ich finde, diese Straße muss gleich gebaut werden. Also noch vor dem Baubeginn das Wohnhäuser - sonst wird da nie was draus", befand Ratsmitglied Michael Becker.

Der Plan der Gemeinde sieht nun vor, die Kosten für die Straße und die Erschließung wie üblich nach der Grundstücksgröße umzulegen. Wer für die Straße ein Stück seines Grundstücks abtreten muss, erhält dafür eine Gutschrift. "Das ist gerecht und auch die übliche Vorgehensweise", befand Bürgermeister Andreas Meyer.

Susanne Lamprecht