Pfaffenhofen
Grünes Licht für Pflegeverband

Landkreisweites Gemeinschaftsprojekt kurz vor dem Start - nur Schweitenkirchen ist schon raus

21.04.2021 | Stand 23.09.2023, 18:07 Uhr
Das Mähen und die Pflege der Felder im Landkreis steht im Mittelpunkt der Maßnahmen, die der kreisweite Landschaftspflegeverband koordiniert. Dieses Bild unseres Leserfotografen Thomas Echle entstand bei Hettenshausen - und steht dafür sinnbildhaft. −Foto: Thomas Echle

Pfaffenhofen - Der kreisweite Landschaftspflegeverband, der in den vergangenen Monaten quer durch alle Gemeinden eifrig diskutiert wurde, ist so gut wie beschlossene Sache. Im September 2019 brachte der damalige Landrat Martin Wolf das Thema erstmals auf. Und seither hat sich - trotz oder gerade wegen der Wahl von Albert Gürtner (FW) zu Wolfs Nachfolger - viel getan. Zwischenzeitlich haben sich so gut wie alle Gemeinden durchringen können, dem kreisweiten Projekt zur Pflege und Aufwertung von Grünflächen beizutreten. Lediglich Schweitenkirchen wich von der allgemeinen Linie ab und wird dem Landschaftspflegeverband daher definitiv nicht angehören.

Allen anderen Gemeinden steht der formelle Beitrag zum Verband freilich auch erst noch bevor. Zuvor wollen sich zunächst noch einmal alle Bürgermeister zusammensetzen, um die letzten Details der zu erarbeitenden Satzung zu klären. Darin geht es unter anderem um die paritätische Besetzung des Verbands, in dem Lokalpolitiker, Naturschutzverbände und Landwirte zu gleichen Teilen an der Bewirtschaftung der Flächen mitwirken und mitbestimmen sollen. Aber freilich auch ums Geld. Denn die Mitgliedschaft kostet die Kommunen auch etwas. Den endgültigen Beschluss, ob Landrat Albert Gürtner federführend für den Landkreis dem Verband beitreten darf, fasst der Kreistag in seiner Sitzung am 3. Mai. Der Kreisausschuss hat ihm auf diesem Weg aber schon einmal grünes Licht erteilt - und empfiehlt dem Kreistag das Ja.

Einsprüche wurden in der Sitzung kaum vorgebracht. Ludwig Wayand (CSU) und Herbert Nerb (FW) stellten sicher, dass sie bei der Ausarbeitung der Satzung noch die eine oder andere Änderung einbringen möchten. Vor allem Nerb gab Forderungen des Manchinger Gemeinderats weiter, wonach die Vorsitzenden des Kreisjägerverbands und des Bauernverbands zwingend vertreten sein müssten. Diesen Wunsch konnte ihm das Gremium aber gar nicht erfüllen. "Die gedrittelte Besetzung ist schon gut", bestand Thomas Herker (SPD) auf dem Miteinander von Politik, Naturschutz und Landwirtschaft. Aber das diese zwei Personen ganz automatisch im Landschaftspflegeverband landen würden, liege ja quasi in der Natur der Sache, so Herker.

Sollte der Kreistag dem Empfehlungsbeschluss des Kreisausschusses in zwei Wochen folgen, steht der Gründung des Landschaftspflegeverbands somit nichts mehr im Weg. Landrat Gürtner soll alles Notwendige für die Gründung in die Wege leiten - und persönlich zum Beitritt ermächtigt werden.

Die Ziele wurden den Kreisräten noch einmal deutlich vor Augen geführt. So soll der Verband im Sinne eines runden Tisches das Verständnis zwischen Landwirtschaft und Naturschutz fördern, verschiedene gesellschaftliche Gruppen verbinden, damit diese den Naturschutz besser akzeptieren, lokal angepasste Lösungen der Landschaftspflege entwickeln, Impulse für eine ökologisch orientierte Wirtschaftsentwicklung geben und zum Erhalt der biologischen Vielfalt im Gewässer- und Klimaschutz praktische Lösungen entwickeln. Auf diesem Weg kann der Verband vielfältige Aufgaben übernehmen: Maßnahmen planen und organisieren, um ökologisch wertvolle Flächen zu erhalten und zu pflegen, extensive Landnutzung (Hüteschafhaltung, Streuobstanbau) unterstützen, Ausgleichsmaßnahmen konzipieren, Zuschüsse abgreifen, Biotopverbünde sichern oder naturnahe Erholungsgebiete schaffen.

PK

Patrick Ermert